Interview mit Christo

von Masahiko Yanagi

Fragenkatalog

Mit freundlicher Genehmigung des Prestel Verlags

Dieses Interview wurde 1986 anläßlich der Ausstellung Christo Wrapped Reichstag in der Satani Gallery in Tokio geführt und erschien erstmals im gleichnamigen Ausstellungskatalog (Übersetzung und Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors). Obgleich sich die politischen Rahmenbedingungen inzwischen maßgeblich verändert haben, stellt es nicht nur ein wichtiges Dokument der Arbeitsweise des Künstlers dar, sondern auch der komplexen Probleme, mit denen er sich bei der Verwirklichung des Reichstag-Projekts konfrontiert sah.
Über dessen weitere Entwicklung seit dem Jahr 1986 informiert ausführlich die Chronologie von Michael S. Cullen auf diesem Server.

(Fragen sinngemäß gekürzt)

Ist das Verhüllungsobjekt oder das Gesamtprojekt das Kunstwerk?
Wie sicher sind Sie, daß sich ein Projekt realisieren läß?
Geben Sie Projekte auch auf?
Wurde ein einmal aufgegebenes Projekt wieder aufgenommen?
Wie war Ihre Reaktion auf Michael S. Cullens Vorschlag, den Reichstag zu verhüllen?
Hatten Sie vor dem Reichstag-Projekt schon andere Projekte für Berlin ins Auge gefaßt?
Interessierte Sie das Parlamentsgebäude als Symbol für Politik?
Geht das Reichstag-Projekt auf ein Interesse an öffentlichen Gebäuden zurück?
Gibt es Unterschiede zwischen städtischen Projekten und ländlichen Projekten?
Wozu wird das Reichstagsgebäude heute (1986) verwendet?
Welche Genehmigungen müssen Sie einholen?
Hat die Regierung der USA Sie bei den Verhandlungen unterstützt?
Haben die Berliner selbst nur wenig Einfluß auf die Entscheidung?
Sind Sie auch auf Ablehnung z.B. von der Sowjetunion gestoßen?
Sind Sie an der Architektur des Reichstags interessiert?
War Ihnen der Reichstag vor Projektbeginn ein Begriff?
Wann und wie lange soll der Reichstag verhüllt sein?
Sind Sie selbst an der technischen Realisierung des Reichstag-Projekts beteiligt?
Was für ein Material verwenden Sie für die Verhüllung?
Wie wichtig ist für Sie der visuelle und ästhetische Aspekt Ihrer Projekte?
Verlieren Sie langsam das Interesse an Verhüllungsprojekten?
Was machen Sie mit den Stoffbahnen, wenn ein Projekt beendet ist?
Warum lehnen Sie öffentliche Gelder und private Sponsoren ab?
Betrachten Sie die Käufer Ihrer Projektskizzen als Geldgeber der Projekte?

Warum organisieren Sie Ausstellungen zu geplanten Projekten?