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Modellvielfalt und Kompaktklasse.

1977. Ein völlig neuer Mercedes. Als eine Variante, die es bisher mit dem Stern nicht gibt, werden 1977 die T-Limousinen der Modellfamilie W 123 vorgestellt. Die Stuttgarter vermeiden bewußt das Wort "Kombiwagen", obwohl die Fahrzeuge ganz dieser Definition entsprechen. Der Buchstabe "T" steht für "Touristik" und "Transport". Nach sorgfältiger Abwägung aller Umstände entscheidet sich der Vorstand dafür, den neu entwickelten Kombi-Wagen (T-Modell) in Bremen zu bauen. Damit wird die schrittweise Umwidmung von Bremen in ein reines Pkw-Werk eingeleitet (Frühjahr). Daimler-Benz erwirbt von White die Euclid Inc. in Cleveland (Ohio, USA). Die Entwicklung eines Kompaktwagens zur Abrundung des Modellprogramms "nach unten", seit 1972 als Vorratsentwicklung betrieben, wird vom Vorstand nunmehr als "dringlich" eingestuft (Oktober). Hanns Martin Schleyer wird von Terroristen ermordet (18.Oktober).

1977. Das Mittelklasse-Coupé. Ebenfalls neu für die Mittelklasse-Baureihe ist in diesem Jahr das "kleine" Sportcoupé ein ansehnlicher Zweitürer, der als 230 C, 280 C und 280 CE mit den jeweils unveränderten Motoren ausgeliefert wird.

1978. Der C 111-III Rekordwagen. Das Image der "lahmen Ente" haftet Dieselfahrzeugen eher an als das Prädikat "Schnelligkeit". Daimler-Benz macht damit 1978 Schluß. Der Rekordwagen C 111-III ist mit einem 5-Zylinder-Diesel-Serienmotor ausgestattet, der zusätzlich mit einem Turbolader versehen ist. Er ist der Weltrekordwagen des Jahres. Mit 9 Weltrekorden und 11 Klassenrekorden fährt er allen anderen Autos davon. Eine Neuigkeit auf dem Gebiet der aktiven Sicherheit bietet Mercedes-Benz im selben Jahr als erster Hersteller an: Das serienreife elektronische Anti-Blockier-System, kurz ABS.

1979. Die neue S-Klasse kommt. Für manchen Freund der Marke überraschend tritt die neue S-Klasse Baureihe im Spätsommer 1979 recht schmucklos an. Die Chromzier des Vormodells fällt weg. Statt dessen unterstreichen Stoßfänger und breite Flankenschutzplatten aus Kunststoff die funktionelle Design-Philosophie. Im Windkanal besticht der für derzeitige Verhältnisse geringe c/w Wert von 0,36.

1979. Runter von der Straße. Im selben Jahr gibt es eine weitere Neuigkeit: den Geländewagen. Mit dem auch während der Fahrt zuschaltbaren Allradantrieb, der Servolenkung und den schraubengefederten Starrachsen kommt er auf schmalsten Pfaden und rauhem Untergrund genauso gut klar wie beim Verkehr in der Großstadt. Gründung der Geländefahrzeug GmbH in Graz, Österreich, auf paritätischer Grundlage von der Daimler-Benz AG und Steyr-Daimler-Puch zur Produktion des Geländewagens. Dieser Vertrag wird 1981 durch eine reine Auftragsproduktion abgelöst. Der Vorstand beschließt die Verlegung der Leichttransporter-Fertigung aus Bremen nach Düsseldorf (März). Gleichzeitig wird der Bau des Kompaktwagens Typ 190 in Bremen beschlossen und vom Aufsichtsrat gebilligt (März). Die Übernahme des Vertriebs in eigene Regie in den EG-Ländern sowie in Österreich und der Schweiz ist abgeschlossen (31.Dezember). Joachim Zahn tritt zum Jahresende in den Ruhestand (31.Dezember).

1980. LKW-Export boomt. Der Vorstandsvorsitz geht auf Gerhard Prinz über (1. Januar). In Hampton/Newport News (USA) wird ein Lkw-Montagewerk mit einer Jahreskapazität von 6000 Lkw errichtet (Januar). Die Lkw werden zerlegt (ckd) aus Brasilien angeliefert. Zweiter Boom des Lkw-Exports in den Nahen Osten (bis 1982). In Bremen verhindert der Widerstand ortsansässiger Einwohner die rechzeitige Inangriffnahme geplanter Investitionen (Mai).

1981. Höhepunkte der passiven Sicherheit. Weltpremiere für Gurtstraffer und Fahrerairbag im Jahre 1981. Mercedes-Benz stattet weltweit als einziger Automobilhersteller seine Fahrzeuge mit Gurtstraffer für Fahrer und Beifahrer, und mit Fahrerairbag aus. Die mittelfristige Planung sieht vor, im Werk Sindelfingen eine "parallele Fertigung" des Typs 190 einzurichten (Februar). Daimler-Benz erwirbt die Freightliner Corporation in Portland (Oregon, USA), einen bedeutenden Hersteller amerikanischer Schwer-Lkw (31.Juli).