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Menü, WeiterEine neue Generation Mercedes
1968. Zusammenschluß.
Die beiden Friedrichshafener Werke werden zur Maybach Mercedes-Benz Motorenbau GmbH zusammengefügt (28. Oktober).
1968. Ein kleiner Mercedes.
Unter dem Modellnamen W 114/W 115 - auch durch den Zusatz /8 bezeichnet (für 1968) - kommt ein neuer Mercedes-Benz auf den Markt und erobert ihn im Sturm. Dieser "kleine" Mercedes startet in sechs verschiedenen Motorisierungen, darunter zwei Diesel- und 6-Zylinder-Ottomotoren.
Damit deckt die /8-Baureihe alle Ansprüche vom extrem wirtschaftlichen bis zum schnellen Reisewagen ab. Der Innenraum und die Armaturen präsentieren sich schon so, wie man es auch heute von einem Mercedes kennt. Viel hat sich daran nicht mehr verändert. Der neue Stil ist nüchtern und betont die Funktion.
Die Lkw-Vertriebsorganisation wird am 28. Februar von Krupp übernommen.
1969. Die Entwicklung des Airbags.
Der Airbag steckt tatsächlich schon 1968/69 bei Daimler-Benz in der Entwicklungsphase. Auch hier übernimmt Daimler-Benz die unbestrittene Vorreiterrolle.
Übernahme des Vertriebs in Frankreich in eigene Regie (1.Januar). Frankreich wird für Daimler-Benz zum größten Pkw-Exportmarkt in Europa, für Nutzfahrzeuge zugleich zum wichtigsten Auslandsmarkt. Nach Verhandlung mit der Rheinstahl AG übernimmt Daimler-Benz die Hanomagwerke in Bremen und Hamburg-Harburg sowie das Henschelwerk in Kassel (1. April). Bis Ende 1977 werden die Werke und die Vertriebsorganisation voll in den Daimler-Benz-Verbund integriert.
1970. Werke in der ganzen Welt.
Verhandlungen mit der UdSSR über das geplante Lkw-Werk an der Kama. Errichtung einer Motorenfabrik in Täbris (Iran). Sie erweist sich für Nutzfahrzeuge als ein Tor zu den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Gründung der Motoren- und Turbinen-Union (MTU) unter Einbringung des Werks Allach (bisher MAN) und des Friedrichshafener Werkskomplexes (bisher Daimler-Benz). An der MTU sind MAN und Daimler-Benz mit je 50 Prozent beteiligt (1.Januar). Hermann J. Abs legt aus Altersgründen den Vorsitz im Aufsichtsrat nieder. Nachfolger ist Franz Heinrich Ulrich (10.August).
1971. Zusammenarbeit mit MAN.
Ende der Kama-Verhandlungen (16.März). Beginn der Zusammenarbeit mit MAN bei der Herstellung von Lkw-Aggregaten im Rahmen des "Komponentenvertrags" (Juli). Der Vertrag läuft 1981 aus. Joachim Zahn, bisher Sprecher, wird zum Vorsitzenden des Vorstands berufen (29.Juli).
1972. Investition in neue Technik.
Die Elektronik erobert sich neue Anwendungsbereiche im Auto. Und auch in der Produktion werden von nun an elektronische Meßgeräte bei Montage und Kontrolle verwendet.
Bei der Qualitätsüberwachung wird eine prozeßrechnergesteuerte Prüfung für automatische Getriebe eingeführt. Damit ist erstmals die Möglichkeit gegeben, innerhalb von wenigen Minuten mehrere tausend Messungen unter reproduzierbaren Bedingungen vorzunehmen. Auch mit dem Bau des heutigen Abgaszentrums wird begonnen. Schon jetzt mit modernster Computertechnik.
Hermann J. Abs wird Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrat (27. Juli).
1973. Abkommen mit der UdSSR.
Unterzeichnung eines Abkommens mit der UdSSR über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit (27.Februar). Anschließend findet in Moskau unter großem Publikumsandrang eine Mercedes-Ausstellung statt (28.Februar bis 9.März). Erstmals Ausgabe von Belegschaftsaktien. Der Auslandsumsatz ist erstmals höher als der Inlandsumsatz.
1975. Der Hubraum-Gigant der S-Klasse.
Der 450 SEL 6,9 wird das Spitzenmodell der S-Klasse. Mit seinem 6,9-Liter-8-Zylindermotor weist er den größten Hubraum aller Mercedes-Benz-Personenwagen der Nachkriegszeit auf. 286 PS ermöglichen dabei sportwagenähnliche Fahrleistungen.
Friedrich Karl Flick unterrichtet Franz Heinrich Ulrich, Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler-Benz (und Vorstandssprecher der Deutschen Bank) über seine Absicht, seine Daimler-Benz-Beteiligung von 39 Prozent des Aktienkapitals für rund 3 Mrd. DM an den Iran zu veräußern (Anfang Januar). Die Deutsche Bank erwirbt 29 Prozent aus dem Flick-Paket und zahlt dafür rund 2 Mrd. DM. Die restlichen 10 Prozent bleiben bei Flick. (14.Januar). Verhandlungen mit dem amerikanischen Lkw-Hersteller White (Beginn im April). Zur Unterbringung der aus dem Flick-Paket übernommenen Aktien gründet die Deutsche Bank die Mercedes-Automobil-Holding AG (MAH) (13.Dezember).
1976. Die neue Mittelklasse stellt sich vor.
Acht Jahre lang ist die überaus erfolgreiche /8-Baureihe nun schon in Produktion. Die Zeit für einen Wechsel kündigt sich im Frühjahr an. Hausintern bekommt die Baureihe den Namen W 123. Sie holt im Design den Schritt der S-Klasse nach. Außenlänge und Radstand sind gewachsen. Auffällige Doppelscheinwerfer und eine weniger kantige Karosserie prägen das Äußere. Neun verschiedene Motorvarianten, darunter vier Dieselmaschinen, stehen zur Verfügung. Neun Jahre lang wird sich diese Baureihe bewähren.
Der Aufsichtsratsvorsitz geht von Franz Heinrich Ulrich auf Wilfried Guth über (16.Juli).
© Mercedes-Benz, Stand: 10.09.1995