© 1995 by Christo & Luebbe Verlag
Chronologie des Reichstags-Projektes
1988
Der Reichstag im Winter
© Ullstein Bilderdienst
Anfang März 1988:
Christopher Mallaby wird zum Ritter geschlagen
und Botschafter Großbritanniens in Bonn.
August 1988:
Im Auftrag des Berliner Senats wird vom 10. bis zum 29.
August unter Berliner Bürgern eine repräsentative Umfrage zum
Christo-Projekt durchgeführt.
Die Frage lautet: "Der amerikanische Verpackungskünstler Christo plant
seit langem, das Reichstagsgebäude für 14 Tage mit einem silbrig
schimmernden Gewebe zu verhüllen. Alle Kosten für das Projekt
würde er selbst aufbringen. Er will mit dem Projekt auf die historische
Würde des Gebäudes und auf die Spaltung Berlins und Europas
hinweisen. Was halten Sie von dieser Idee? Sind Sie eher dafür oder eher
dagegen?" Gefragt wurden 1517 Personen. Das Ergebnis, das nicht
veröffentlicht wird, lautet: 48% sind eher dafür, 51% sind eher
dagegen. Die Aufteilung in Berufsgruppen läßt nur wenige
Schlüsse zu: Arbeiter sind eher dagegen, Beamte eher dafür.
9. November 1988:
Bundestagspräsident Jenninger hält eine Rede
im Bundestag anläßlich des 50. Jahrestags der Reichspogromnacht. Er
wird wegen mancher Passagen heftig kritisiert.
11. November 1988:
Wegen seiner Rede tritt Dr. Jenninger vom Amt des
Bundestagspräsidenten zurück.
25. November 1988:
Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, früher
Familienministerin, wird auf Vorschlag Dr. Alfred Dreggers für die
CDU/CSU-Fraktion mit 380 gegen 72 Stimmen, bei 21 Enthaltungen (abgegebene
Stimmen: 475) Bundestagspräsidentin. Als Cullen davon erfährt, bittet
er Frau Dr. Hannah-Beate Schöpp-Schilling, die im Ministerium von Frau
Süssmuth als erste Abteilungsleiterin eingestellt wurde, Frau
Süssmuth zu bitten, nicht dem Beispiel von Herrn Stücklen zu folgen
und keine Meinungsäußerungen über das Projekt zu verbreiten,
solange sie keine Information über das Christo-Projekt hat.
© 1995 Christo & Luebbe Verlag
Text HTML-edited by Oskar Schirmer