Die gotische
Stadtkirche St. Dionysius in Esslingen geht in ihrer Bautradition
in das frühe Mittelalter zurück. Im 8. Jahrhundert
errichtete der hier ansässige Hafti eine einschiffige Kirche,
die er dem Abt Fulrad des Klosters St. Denis bei Paris übereignete,
der sie dann testamentarisch in den Besitz seines Klosters überführte.
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Dieser im
Testament des Abts Fulrad überlieferte Ursprung der Kirche war
1960 Anlaß, vor dem Einbau einer Fußbodenheizung eine
systematische archäologische Untersuchung des Kirchenraumes
durchzuführen, die zugleich als erste größere
mittelalterarchäologische Grabung im Bundesland Baden-Württemberg
den Beginn des Fachbereichs "Archäologie des Mittelalters"
beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg darstellte.
Die Entwicklung des
Kirchenbaus läßt sich in drei Einheiten untergliedern.
In den einschiffigen Primärbau des Hafti wurden vom Abt
Fulrad die Gebeine des (stadtrömischen?) Heiligen Vitalis überführt
und damit eine Verehrungs- und Wallfahrtsstätte geschaffen,
die zu einem bedeutenden Ort der Heiligenverehrung wurde, bei dem
sich ein Markt entwickelte, der zum Wachtum und der überörtlichen
Bedeutung der Siedlung beitrug. Ende des 10. Jahrhunderts wurde
ein Neubau doppelter Länge errichtet, der dann, als sich
Esslingen zur Stadt entwickelte, abermals durch einen Neubau
ersetzt wurde, dessen Kern in der heutigen Kirche erhalten ist.
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