Die verschiedenen Zubereitungsverfahren
Kaffeetrinken ist ein subjektives Erlebnis, der eine trinkt gerne
echt deutschen Filterkaffee, der nächste ist auf italienischen
Espressokaffee umgestiegen. Kein Fachmann der Welt kann der einen
oder der anderen Methode den Vorzug geben, aber jeder einzelne von
Ihnen kann überprüfen, ob er den Kaffee, so wie er ihn am liebsten
trinkt, mit kleinen Tricks nicht noch etwas verbessern kann.
Deshalb möchten wir Ihnen hiermit die bekanntesten
Kaffeezubereitungsmethoden einmal etwas genauer vorstellen.
Kannenaufguß
Der Kannenaufguß ist die älteste Methode überhaupt. Hierbei wird
der Kaffee zunächst gemahlen und dann in eine aufgewärmte nicht zu
große Kanne gegeben. Das Wasser wird auf dem Herd erhitzt bis es
siedet und dann zu etwa einem Drittel in die Kanne geschüttet.
Kurze Zeit danach wird das restliche Wasser hinzugegeben und
umgerührt. Dann läßt man den Kaffee rund fünf bis zehn Minuten
ruhen. Dabei kann der Kaffee sein volles Aroma entfalten und der
Kaffeesatz sinkt gleichzeitig zu Boden.
Nun kann der Kaffee genossen werden. Schütten Sie ihn hierfür
durch ein Sieb direkt in die Tassen oder zunächst den gesamten
Kaffee in eine weitere vorgewärmte Kanne. Die Kanne selbst sollte
während des Kaffeetrinkens immer warm gehalten werden. Hierfür
können Sie die früher übliche Kaffeemütze wieder vom Speicher
holen, oder Sie bewahren den Kaffee in einer Termoskanne auf.
Übrigens, professionelle Kaffeeschmecker setzen den Kannenaufguß
immer noch für ihre Tests ein.
(Lesen Sie hierzu auch im Kapitel Kaffee und Cholesterin nach.)
Handfilterung
Auch die Handfilterung wird heute immer weniger angewendet.
Obgleich man auch mit dieser Kaffeezubereitungsmethode exzellente
Ergebnisse erzielen kann. Zu beachten ist jedoch, daß das
verwendete Pulver nicht zu fein ist. Das hat zweierlei Nachteile.
Einmal setzt es die Poren des Filters zu, der Kaffee läuft nicht
mehr durch und das Wasser erkaltet zu stark. Zum anderen wäre der
Kontakt zwischen Wasser und Kaffeemehl so intensiv, daß er Kaffee
einen bitteren Geschmack bekommt.
Auch zu grob gemahlener Kaffee ist für die Handfilterung völlig
ungeeignet, denn hierbei rauscht das Wasser quasi durch den Filter
hindurch, ohne die wertvollen Geschmacks- und Aromastoffe
mitaufzunehmen. Deshalb bitten Sie beim Kauf des Kaffees unbedingt
um eine mittelfeine Mahlung.
Wie beim Kannenaufguß, so sollte auch bei der Handfilterung die
Kanne vorgewärmt sein. Eventuell könnten Sie hier auch direkt für
die Filterung eine Thermoskanne verwenden, die sie zuvor mit
heißem Wasser angewärmt haben. Hierfür muß die Kanne nicht ganz
angefüllt sein. Es reicht, wenn Sie ein wenig heißes Wasser in die
Kanne geben und diese dann einige Male kräftig schwenken. Dann
schütten Sie das Wasser wieder ab.
Auch das eigentliche Filtern ist eine Kunst, die bei uns leider
etwas in Vergessenheit geraten ist. Zunächst wird das Kaffeemehl
mit so wenig sprudelnd kochendem Wasser in dem Filter angebrüht,
bis es gerade damit bedeckt ist. Bevor weiteres Wasser
hinzugegeben wird, sollte etwa eine Minute gewartet werden, denn
nur so kann dem Kaffeemehl seine ganze "Kaffeeseele" abgeluchst
werden.
Ist das erste Aufbrühwasser durchgelaufen, wird der Filter zum
zweiten Mal gefüllt. Wichtig ist, daß wiederum abgewartet wird,
bis das Wasser vollständig abgelaufen ist. Wird dies nicht
eingehalten, lösen sich die unliebsamen Bitterstoffe aus dem
Kaffee und die ganze Liebesmüh' war umsonst.
Vorsicht Falle: Permanentfilter
Permanentfilter sind Filter aus Stahl oder Plastik mit oder ohne
Goldüberzug, für deren Einsatz kein zusätzliches Papier und keine
Tüte mehr gebraucht werden. Zweifelsohne sind diese Filter aus
Umweltgründen zu begrüßen. Dennoch möchten wir Sie dabei auf einen
großen Nachteil hinweisen. Kaffee enthält wie oben beschrieben
Fette, die bei längerem Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft ranzig
werden können. Diese Fette setzen sich mit der Zeit auch im
Permanentfilter mit dem Ergebnis fest, daß bei jeder
Kaffeezubereitung einige von den bereits ranzig gewordenen
Fettpartikeln mit in den Kaffee gelangen. Der Kaffee bekommt einen
unangenehmen Beigeschmack. Deshalb sollten Sie unbedingt auf eine
intensive Reinigung Ihres Permanentfilters achten oder wieder ganz
auf die üblichen Papiertüten umsteigen.
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Ursula Rost