Rasche Expansion in den ersten Jahrzehnten


Das erste Büro der Deutschen Bank befand sich in der Französischen Straße 21 in Berlin, in der ersten Etage eines unscheinbaren Hauses. Dort blieb sie jedoch nur für gut ein Jahr und zog dann mit inzwischen rund fünfzig Angestellten in die unmittelbare Nähe der Berliner Börse um. Seit 1876 entstand der Gebäudeblock der Zentrale im Straßengeviert um Behrenstraße, Mauerstraße und Französische Straße, dessen Ansicht mit den beiden Schwibbogen eine Art Wahrzeichen der Bank werden sollte.

In ihren ersten Jahren suchte die Bank sich vor allem im regulären Bankgeschäft zu fundieren. Vom Emissions- und Gründungsgeschäft hielt sie sich einstweilen fern; dies half, den großen Gründerkrach von 1873 nahezu unbeschadet zu überstehen. Siemens sah es zu Recht als sein Verdienst an, die Bank vor dem Schicksal, "eine kleine Wucher- und Agiobank zu werden", bewahrt zu haben. Denn in der großen Zeit der Gründer entstanden viele neue Unternehmen nur, um raschen Gewinn auf die ausgegebenen Aktien zu vereinnahmen.

Die ersten Jahrzehnte der Deutschen Bank standen im Zeichen einer raschen Expansion. Gespür für aussichtsreiche Geschäfte verband sich mit einem sicheren Empfinden für das Risiko. In den achtziger Jahren begann das Emissionsgeschäft an Bedeutung zu gewinnen, und in den neunziger Jahren erfuhr es einen bedeutenden Aufschwung. Die Bank war wesentlich am Aufbau der deutschen Elektroindustrie beteiligt, gewann aber auch eine starke Position in der Eisen- und Stahlindustrie. Ein starkes Fundament im Inland machte Finanzierungen im Ausland möglich, die zum Teil über Jahrzehnte hinweg die Aufmerksamkeit der Bank beanspruchten - bekanntestes Beispiel dafür ist die Bagdadbahn.



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