AeroSail in Phase II

Innovation und Impulse
für den deutschen Segelsport

"Team - Talente - Technologie" das ist das Leitmotiv von AeroSail, dem im Sommer 1992 von Daimler-Benz gegründeten innovativen Segelsportprojekt. Seine Zielsetzung: Durch Unterstützung der Jugend, gezielte Nachwuchsförderung, leistungsorientiertes Management sowie Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Errungenschaften im Breiten- und vor allem im Leistungssport dem deutschen Segelsport - besonders im Hochseebereich - neue Impulse zu geben.

Diese in Deutschland bisher einzigartige Verbindung von Sport und Wirtschaft hat nationale und internationale Anerkennung gefunden: Noch nie konnte so vielen talentierten Sportlern die Chance gegeben werden, unter professionellen Bedingungen sich mit der Weltspitze zu messen.

Daß die Idee richtig war und Konzept sowie Umsetzung die jungen Leute aus ganz Deutschland begeistert hat, bestätigen die Erfolge: Die erste, komplett in Deutschland gebaute ILC 40-Yacht "AeroSail Anemos" hat sich für das deutsche Team für den Admiral's Cup qualifiziert und belegte mit Doppel-Olympiasieger Jochen Schümann am Ruder Platz zwei bei der ILC 40-Weltmeisterschaft. Und auch das "Talente-Boot" der AeroSail 3 mischte unter dem Berliner Steuermann Eiko Powilleit bei der WM der Mumm 36-Boote unter den ausländischen Profis und deutschen Routiniers munter mit.

Talentsichtung

Bisher haben sich über 1000 talentierte Segler und Seglerinnen bei AeroSail beworben, um einen Platz im AeroSail-Team zu erhalten. Seit dem Start im Frühjahr 1993 wurden im Rahmen von Talentsichtungen und nationalen wie internationalen Regatten über 400 Talente auf den AeroSail-Yachten der Klassen 11-Meter-One-Design, Mumm 36 und ILC 40 gesichtet. Dabei wurden Kenntnisse und praktische Fähigkeiten wie Segelanalyse, Segeltrimm und -optimierung unter fachkundiger Führung vermittelt. Die jungen Talente hatten so in einer bis dato beispielhaften Breitensport-Förderung die einmalige Chance,

  • hautnah von den besten Seglern der Welt zu lernen,
  • gezielt und professionell gefördert zu werden,
  • eine perfekte Vorbereitung für die Traumziele im Hochseesegeln, wie z. B. im "Admiral's Cup" anzustreben und zu erhalten.

    Talentförderung

    Damit diese Ziele erreichbar waren, haben sich neben Jochen Schümann, Doppel-Olympia-Sieger und Sportmanager bei AeroSail, auch viele andere Spitzensegler faszinieren und zeitweise als Aktive oder Trainer einbinden lassen. Experten wie z. B. Jörg Diesch, Achim Griese, Paul Cayard, John Cutler, Peter Gilmour und Dave Dellenbaugh vermittelten mit viel Engagement und Begeisterung den Talenten Einblick in die Tricks und Erfahrung der Profis.

    Daß auf diesem Weg in die AeroSail-Teams und zum Leistungssport nicht alle Talente den Anforderungen gewachsen waren, ist im sportlichen Wettbewerb unabänderlich. Nur die jeweils Besten bleiben im Team; und sie besitzen außer Talent den Ehrgeiz, ständig dazuzulernen sowie die Ausdauer, auch in schwierigen Situationen das Ziel im Auge zu behalten. Denn nur wenige Sportarten stellen vergleichbare Heraus- und Anforderungen an physische und psychische Leistungsfähigkeit wie der Segelsport, der dennoch die vollkommene Symbiose zwischen Mensch, Natur und Umwelt ebenso darstellt wie zwischen Innovation und Technologie, und dabei noch gleichzeitig die Grundgedanken von Fairneß, Leistungsbereitschaft und Teamgeist vermittelt.

    Und was bietet AeroSail den Talenten? Um den zeitlichen Aufwand zu honorieren, erhalten die Teammitglieder neben einer monatlichen Grundleistung pro Segel-, Arbeits- oder Wassertag eine Vergütung. Zusätzlich übernimmt AeroSail die anfallenden Reise- und Verpflegungskosten. Außer diesen Ausgleichszahlungen gibt AeroSail den ambitionierten Seglern jedoch mit diesem beispielhaften Konzept die einmalige Chance zum Erfolg auf internationaler Ebene.

    Partner des DSV - Soziales Engagement

    Neben diesem Engagement im Talent- und Hochseebereich unterstützt AeroSail als offizieller Partner des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) die Olympiamannschaften bei der Vorbereitung auf Savannah 1996. Dort werden bereits seit dem vergangenen Jahr Reviervermessungen vor Ort durchgeführt, Unterstützung bei Infrastruktur-Maßnahmen für die DSV-Teams gewährt und zwei AeroSail-Fahrzeuge von Mercedes-Benz gestellt.

    In Berlin beim SC Grünau sitzt die Zentrale des AeroSail-Sportförderbereichs unter Bernd Zirkelbach. Dort werden Sportkaderförderung, Segeln im Konzernbereich und Incentives organisiert. In der Sportkaderförderung liegen dabei die Schwerpunkte auf Sichtung, Auswahl und Förderung talentierter Segler. Für Mitarbeiter des Daimler-Benz-Konzerns und der Unternehmensbereiche werden Trainingscamps und Konzernmeisterschaften durchgeführt. Incentives werden sowohl konzernintern als auch für interessierte Firmen organisiert; sie tragen nicht nur dazu bei, die Philosophie des Projektes AeroSail zu vermitteln, sondern wecken auch Begeisterung für die Faszination Segeln.

    Dem uneingeschränkten Bekenntnis des Konzerns zur sozialen Verantwortung trägt dieser aus Tradition bei der Kieler Woche Rechnung: Dort organisieren AeroSail-Trainer den HandiCup für behinderte Sportler, für die in Schilksee in Zusammenarbeit mit dem Behindertensport-Verband und dem Kieler Yacht-Club ein attraktives Programm erstellt wurde. Ziel dieses Engagement ist es, Sportler jeweils intensiv auf internationale Ereignisse, wie die Europameisterschaft 1995 oder die Olympischen Spiele 1996, vorzubereiten.

    6-Boote-Konzept - Breitenförderung als Basis

    Um die Talentförderung intensiv und interessant zu gestalten, hat sich AeroSail für die 11-Meter-One-Design-Klasse entschieden. Diese Kielboote mit maximal fünf Mann Besatzung bestechen durch Fahreigenschaften, die einer Jolle nahe kommen, so daß rasante Manöver, Taktik und seglerisches Talent gemeinsam die Erfolgsbasis für einen Sieg bilden. Die klassische Sichtung besteht aus jeweils 4 Tagen, vollgepackt mit Theorie, Ausdauertests, Matchrace-Training und einem abschließenden Matchrace. Bewährungsproben waren u. a. der "Technologie Cup" in Kiel sowie das "Internationale Warnemünder-Masters Matchrace". Hier behaupten sich die qualifizierten Talente gegen Weltklassesegler wie Dave Dellenbaugh, Jesper Bank und Magnus Holmberg hervorragend. Insgesamt stehen auch 1995 fünf Sichtungen für rund 150 Talente auf dem Programm.

    Seit 1994 ist AeroSail auch bestrebt, die Talente bei internationalen Matchrace-Veranstaltungen unterzubringen. Da dies nicht immer leicht ist, wenn vordere Plätze fehlen und man ohne Ergebnisse nicht zu den Top-Events eingeladen wird, sind die Talente bisher zumeist mit einer "Wild Card"; zum Zuge gekommen. Diese Einladungen machen deutlich, wie sehr sich das Projekt international einen Namen gemacht hat und renommierte Veranstalter das AeroSail-Konzept unterstützen.

    Mumm 36 und ILC 40 - Basis für den internationalen Leistungsbeweis

    Neben den Sichtungskursen wurden ab 1994 Talente auch über einen Direkteinstieg auf zwei Mumm-36-Booten getestet. Darauf segeln jeweils acht Mann. Bei der Pre-Selection zum Admiral's Cup startete AeroSail2 mit Eiko Powilleit (Berlin) als reinrassiges Talente-Boot: Auf ihm segelten ausnahmslos Talente, die durch die AeroSail Sichtungs- und Trainingskurse 1993 und 1994 gegangen waren.

    Als "Highlight" der Ausbildungsflotte stand bislang eine ILC 40 - "AeroSail Astro" zur Verfügung. Seit Mitte Mai 1995 ist die neue "AeroSail Anemos" dazugekommen, für die Jochen Schümann verantwortlich ist. Beide Yachten haben jeweils eine neunköpfige Crew. Die "Anemos" wurde als erste Admiral's Cup-Yacht nahezu komplett in Deutschland entwickelt und gebaut und ist Spiegelbild der im Segelsport noch wichtiger werdenden Rolle der Technologie. Und die "Windsbraut" - (Anemos ist griechisch und heißt Wind) - bestand auf Anhieb ihre Bewährungsprobe: Sie war immer eine der schnellsten.

    Die Einbindung der Potentiale des Daimler-Benz-Konzerns und die Zusammenarbeit mit den Seglern, externen Partnern und Wissenschaftlern ist eine stetige und besondere Herausforderung für AeroSail. An dieser Integration arbeitet ein kleines, sechsköpfiges Technologieteam mit Dr. Heiner Meldner an der Spitze. Und unter Klaus-Jürgen Heer wird auch hier den "Technik-Talenten" eine Chance gegeben.

    Die bisher mit allen vier Yachten erzielten Saison-Ergebnisse bestätigen, daß das neue Modell für beispielhafte Jugendförderung im Breiten- wie im Leistungssport Schule machen kann. Denn die ersten Wettfahrten brachten die Bestätigung, daß das Potential an Seglern und Yachten vorhanden ist. Die Qualifikation für das deutsche Admiral's Cup-Team bei der "Nordsee-Woche" und bei der "Kieler Woche" war die erwartete hohe sportliche Herausforderung, und der Sieg der "Anemos" in der letzten Wettfahrt war für die aus dem Konzern-Engagement hervorgegangenen Segel-Talente die Erfüllung eines Traums und für das AeroSail-Konzept der Phase II ein großer Schub nach vorne.

    Teamwork

    Daß das AeroSail-Programm weiterhin attraktiv ist, zeigen die bisherigen Talentsichtungen 1995: Die beiden ersten Veranstaltungen im Rahmen des "AeroSail Matchrace Circuit 1995" waren ausgebucht. Ende September findet in Friedrichshafen das Matchrace-Finale für Talente statt - und auch diese Sieger haben die Chance, ins Team von AeroSail zu kommen. Denn Daimler-Benz bekennt sich zum Erfolgs- und Leistungsprinzip durch Teamgeist und Teammanagement.

    Dazu gehört auch, daß die Daimler-Benz Zentrale, der in Zukunft das innovative Sportprojekt AeroSail direkt angeschlossen ist, diesen Teamgedanken selbst demonstrieren wird: Den Vorsitz des neu gegründeten Beirats der AeroSail GmbH hat Edzard Reuter, Mitglied des Aufsichtsrats der Daimler-Benz AG, selbst übernommen; dem Beirat gehören neben den Repräsentanten des Segelsports und der Wirtschaft auch jeweils ein Vertreter des Daimler-Benz Konzerns und der Unternehmensbereiche an. Die Geschäftsführung liegt in den Händen von Dr. Hans Blume, Mitglied der Geschäftsfeldleitung Luftfahrt der Daimler-Benz Aerospace.


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