Bayern - Ferien- und Reiseland Nr. 1

"Wenn ich viel reisen sollte, wollte ich nirgendwo lieber denn durch Schwaben und Bayernland ziehen, denn sie sind freundlich und gutwillig, beherbergen gerne und gehen den Wandersleuten entgegen und tun gute Ausrichtung für ihr Geld."
(Martin Luther)

Schloß Neuschwanstein
Schloß Neuschwanstein

Zu Gast in Bayern

Bayern ist das führende Urlaubs- und Reiseland in der Bundesrepublik. Seine landschaftlichen Schönheiten, seine kulturellen Reichtümer, das günstige Preis/Leistungs-Verhältnis und die traditionelle bayerische Gastfreundschaft sind Pluspunkte, die von den vielen Gästen aus dem In- und Ausland geschätzt werden.

Weltbekannt ist auch das Angebot an Kurorten und Heilbädern, die von der Rhön bis zu den Alpen alle Möglichkeiten für Fitneß und Gesundheit bieten. So ist es auch nicht verwunderlich, daß ein Viertel des gesamten deutschen Fremdenverkehrs auf Bayern entfällt. Der Fremdenverkehr hat sich im Freistaat zu einem immer wichtiger werdenden Wirtschaftsfaktor entwickelt, besonders in den schwach strukturierten Räumen. Der Jahresumsatz des bayerischen Fremdenverkehrs, der rund 300.000 Arbeitsplätze bietet, liegt - unter Einbeziehung der nicht unerheblichen Zahl an Tagesausflügen und Geschäftsreisen - bei über 20 Milliarden DM.


Schloß Nymphenburg

Jährlich sind über 22 Millionen Urlauber zu Gast in Bayern. Die Gesamtzahl der Übernachtungen in den ca. 715.000 Betten im Gastgewerbe und in Privatquartieren sowie auf den Campingplätzen beläuft sich auf über 95 Millionen.

Auch im internationalen Tourismus hat der Freistaat eine starke Stellung. Etwa jeder fünfte Besucher kommt aus dem Ausland. An der Spitze liegen die Gäste aus den Niederlanden vor den USA, Großbritannien und Italien.

Die Bayerische Staatsregierung hat der Entwicklung des Fremdenverkehrs im Rahmen ihrer Wirtschaftsund Regionalpolitik stets besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So wurde in den letzten zehn Jahren das Fremdenverkehrsgewerbe mit Darlehen und Zuschüssen in Höhe von rund 1,4 Milliarden DM gefördert. Dadurch konnte ein Investitionsvolumen von etwa 4,2 Milliarden DM verwirklicht werden. Im gleichen Zeitraum bewilligte die Staatsregierung den Gemeinden für öffentliche Fremdenverkehrseinrichtungen rund 680 Millionen DM an Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen.

Bayern ist als traditionelles Familienferienland das beliebteste Urlaubsgebiet der Bundesrepublik. Aber die zunehmende Konkurrenz auf den in- und ausländischen Tourismusmärkten erfordert verstärkte Anstrengungen, damit die gute Marktposition Bayerns gehalten und weiter ausgebaut werden kann. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muß geworben werden. So stellt der Freistaat für das Fremdenverkehrs-Marketing im In- und Ausland jährlich über 6 Millionen DM zur Verfügung. Damit sollen unter anderem auch die Vertriebs- und Absatzwege verbessert werden, beispielsweise durch den Ausbau elektronischer Informations- und Zimmerreservierungssysteme.

Umweltschutz und Freizeitspaß

Nach der Bayerischen Verfassung hat jeder das Recht, sich in der freien Natur zu erholen; er ist aber auch verpflichtet, mit Natur und Landschaft pfleglich umzugehen. Der sinnvolle Ausgleich zwischen Ansprüchen auf Nutzung und auf Schutz der Natur ist Zweck des Programms "Freizeit und Erholung", das die Bayerische Staatsregierung bereits im Jahr 1970 ins Leben gerufen hat. Dieses Programm fördert den Bau von Anlagen, die eine Erholung in der Natur ermöglichen.


Altmühlsee bei Gunzenhausen

Verstopfte Straßen, schlechte Luft und eine vom Menschen gestörte Tier- und Pflanzenwelt sind die Kehrseite der durch verkürzte Arbeitszeit, gesteigerte Mobilität und wachsendes Gesundheitsbewußtsein zunehmenden Freizeitgestaltung. Das Programm "Freizeit und Erholung" schafft vorrangig Freizeiteinrichtungen in der Nähe von Wohngebieten, zusammenhängende öffentlich zugängliche Grünflächen im Ort und neue Kleingartenanlagen.

Im Umkreis der Städte bemüht sich das Umweltministerium um die Anlage großzügiger und dezentral gelegener Naherholungsgebiete, insbesondere Freibäder und Badeseen sowie naturnahe Grünanlagen.


Main-Donau-Kanal, Staustufe Kelheim

Mit dem Programm Freizeit und Erholung wird außerdem die Nutzung erneuerbarer Energien gefördert, z. B. bei Beheizung von Freibadeanlagen mittels Sonnenkollektoren oder dezentrale elektrische Versorgung von Berghütten mittels Solarzellen.

In ländlichen Gebieten und in der freien Natur hat die "sanfte Erholung" Vorrang. Der Freistaat fördert hier bevorzugt Wander- und Radwanderwege.

Das Bayerische Umweltministerium hat im Rahmen dieses Programms bisher rund 6.200 Maßnahmen mit über 670 Millionen DM an Zuschüssen und rund 405 Millionen DM an zinsgünstigen Darlehen gefördert.

Gesunder Körper - gesunder Geist

Die Zahl der Bayern zu ermitteln, die Sport treiben, ist unmöglich. Zu den über vier Millionen Mitgliedern in Verbänden sind alle die hinzuzuzählen, die sich außerhalb dieser Gruppen das ganze Jahr über sportlich betäti gen. Bewegung ist gesund - und dafür gibt es in Bayern Gelegenheiten in Hülle und Fülle. Die Vielseitigkeit der bayerischen Landschaft bietet vom Wasserskilauf bis zum Bergsteigen, vom Skilaufen bis zum Eisstockschießen nahezu jedem Sportler "seine" Sportart.

Durch die intensive staatliche Förderung des Sportstättenbaus sind in Bayern etwa 7.800 Freisportanlagen,über 5.500 Sporthallen, mehr als 750 Hallenbäder und über 1.000 Frei- bzw. Naturbäder sowie fast 60 Millionen Quadratmet er Sportflächen im Freien entstanden. Sport ist Erholung und Freizeitgestaltung zugleich. Die Bayerische Staatsregierung setzt einen besonderen Schwerpunkt in der Förderung des Breitensports, des "Sports für alle". Dies gilt für den Bildungsbereich ebenso wie für den Sport in Vereinen.

Im Bildungswesen reicht das sportliche Engagement der Staatsregierung vom Kindergarten bis zur Hochschule. So legt man schon im Kindergarten großen Wert auf Spiel und Bewegung. Die allgemeinbildenden Schulen bieten über den zweistündigen Basissportunterricht hinaus mit einem breiten Unterrichtsprogramm Anregungen für eine lebenslange sportliche Betätigung. Jedes Jahr beteiligen sich über 1,2 Millionen Schüler an zahlreichen Schulsportwettkämpfen. Auch in den beruflichen Schulen sind weitestgehend verbindliche Sportstunden vorgesehen. Skikurse und Sportwettbewerbe runden das Sportprogramm der Schulen ab.

An den bayerischen Hochschulen gibt es zehn sportwissenschaftliche Lehrstühle. Alle Studenten können am großen Angebot des allgemeinen Hochschulsports teilnehmen.

Außerhalb der Schule fördert die Staatsregierung mit jährlich über 200 Millionen DM vor allem den Sportstättenbau, die Ausbildung und Beschäftigung von Vereinsübungsleitern sowie die Aktivitäten der Sportverbände. Besondere Berücksichtigung findet der Behindertensport.

Sport in Bayern ist jedoch nicht allein Breitensport, sondern auch Leistungssport. Der Freistaat ist stolz auf seine Spitzensportler, denn Spitzenergebnisse wirken zurück auf die allgemeine Sportentwicklung und den sportlichen Nachwuchs. Die Staatsregierung fördert den Leistungssport durch Finanzierung zahlreicher Landestrainer der Fachverbände, durch Zuschüsse an Landesleistungszentren, durch die Mitfinanzierung der in Bayern bestehenden Bundesleistungszentren und Bundesstützpunkte und nicht zuletzt durch leistungsorientierte Schulsportwettkämpfe wie "Jugend trainiert für Olympia". Sport hat in Bayern ein Stammland.

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