Um diejenigen deutschsprachigen, wissenschaftlichen Bibliotheken in die Studie einbeziehen zu können, die über ein CD-ROM-Netzwerk verfügten, wurden die wichtigsten Anbieter von CD-ROM-Netzwerken bzw. ihre deutschen Niederlassungen (12) um eine Liste ihrer Netzwerk-Installationen gebeten. Diese Liste wurde dann auf die Universitätsbibliotheken eingegrenzt, die die Datenbank MEDLINE im CD-ROM-Netzwerk anbieten. Es handelt sich dabei um folgende zwölf Bibliotheken:
Deutschland:
Zweigbibliothek der Medizin der TH Aachen
Zentralbibliothek der Charite Berlin-Ost
Universitätsbibliothek Bielefeld
Universitätsbibliothek Düsseldorf
Universitätsbibliothek Essen
Universitätsbibliothek Heidelberg
Universitätsbibliothek Jena
Zentralbibliothek der Medizin Köln
Zentrale Bibliothek der Medizinischen Akademie Magdeburg
Fakultätsbibliothek Psychologie & Pädagogik der UB
München
Universitätsbibliothek Münster
Österreich:
Universitätsbibliothek Graz
In der Schweiz konnte keine Bibliothek ausfindig gemacht werden, die den Anforderungen der Studie entsprochen hätte.
Sechs dieser Bibliotheken, also genau die Hälfte, sind in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Dies unterstreicht die Bedeutung, die dieses Bundesland den CD-ROM-Netzwerken beimißt. Hier ist besonders das Ministerium für Wissenschaft und Forschung zu nennen, das 1991 in einem Sonderprogramm knapp zwei Millionen DM den 15 Hochschul- und zwei Fachhochschulbibliotheken des Landes für die Anschaffung von CD-ROM-Netzwerken zur Verfügung stellte.
Meines Wissens existiert im deutschsprachigen Raum weder eine Studie über das Benutzerverhalten noch von Veränderungen in den Bibliotheken, die sich auf CD-ROM-Netzwerke beziehen. Mir bekannte Studien über CD-ROM-Einzelplätze im deutschsprachigen Raum werde ich bei den jeweiligen Kapiteln anführen.
2.1.2. Darstellung der Ergebnisse
Auf eine graphische Darstellung der Ergebnisse der Bibliotheksfragebögen wurde aufgrund der weiten Streuung der Antworten und der für eine detailierte Auswertung zu geringen Menge verzichtet. Bei der Berechnung von Durchschnittswerten wurde auf- bzw. abgerundet, um nicht durch Angabe von diversen Stellen hinter dem Komma den Anschein einer größeren Genauigkeit des Untersuchungsergebnisses zu erwecken. Eine Ausnahme bildeten notwendigerweise die Noten der Benutzerzufriedenheiten und sehr kleine Prozentzahlen.
2.1.3. Versendung der Fragebögen
Den oben aufgeführten Bibliotheken wurden am 23. bzw. 30. Juni 1992 nach telefonischer Absprache je ein 'Bibliotheksfragebogen' und 45 oder 60 Benutzerfragebögen (insgesamt 645) zugeschickt. Die Frist für die Rücksendung der Fragebögen wurde so festgesetzt, daß in den Bibliotheken die Fragebögen mindestens 7 Wochen lang vorliegen würden. Es wurde davon ausgegangen, daß dieser Zeitraum ausreichen müßte, um die Beantwortung der Fragebögen durch eine genügend große Zahl von Benutzern zu ermöglichen.
2.2. Ergebnis der Umfragestudie
Im folgenden werden einige der wichtigsten Resultate der Umfrage zusammengefaßt dargestellt. Eine detailierte Erörterung der Ergebnisse wird in den jeweiligen Kapiteln in Zusammenhang mit den Literaturstudien vorgenommen werden.
2.2.1. Auswertung der Bibliotheksfragebögen
Der Bibliotheksfragebogen bestand aus 29 Fragen. Hauptziel war es, detailiert die veränderten Rahmenbedingungen der CD-ROM-Benutzung und der Personalbelastung in den angeschriebenen Bibliotheken zu erfragen. Gleichzeitig sollten Planungen, bibliotheksinterne CD-ROM-Netzwerke an Universitätsnetze anzubinden, ermittelt werden.
Nach Ablauf der Frist stellte sich heraus, daß aufgrund eines Mißverständnisses die Datenbank MEDLINE in einer Bibliothek doch nicht in der Netzwerk- sondern in der Einzelplatzversion angeboten wurde. Eine weitere Bibliothek zog ihre Zusage zur Mitarbeit bei der Umfrage ganz zurück, so daß diese beiden Bibliotheksfragebögen bei der Untersuchung nicht berücksichtigt werden konnten. Die Zahl der ausgewerteten Bibliotheksfragebögen belief sich infolgedessen auf zehn. Die Rücklaufquote der Bibliotheksfragebögen betrug somit 92% (11 von 12), die Zahl der ausgewerteten Fragebögen 83% (10 von 12).
2.2.1.1. Bestehende und geplante CD-ROM-Netzwerke
Von den zehn Bibliotheken, die MEDLINE im CD-ROM-Netzwerk anboten, besaßen acht zugleich den Index Medicus. Zwei Bibliotheken gaben an, keinen Index Medicus zu besitzen, was auf den ersten Blick erstaunlich ist. Beide Bibliotheken besaßen jedoch keine direkte medizinische Klientel, was den Verzicht auf den Index verständlich macht. In dem einen Fall hatte die Universität keine medizinische Fakultät, in dem anderen Fall hatte die Bibliothek ihre gesamten medizinischen Bestände an zwei medizinische Teilbibliotheken abgegeben.
Zwei der zehn Bibliotheken stellten neben den ins Netzwerk eingebundenen CD-ROM-Plätzen den Benutzern CD-ROM-Einzelplätze zur Verfügung. Eine dieser Bibliotheken bot die Jahrgänge 1974 bis 1992 an acht Plätzen im CD-ROM-Netz an, während die seltener verlangten Jahrgänge von 1966 bis 1973 auf einem Einzelplatz recherchierbar waren.
Die Anzahl der Arbeitsplätze im Netzwerk, von denen auf MEDLINE zugegriffen werden kann, variierte zwischen den einzelnen Bibliotheken sehr stark. Es können zwei Gruppen von Bibliotheken deutlich unterschieden werden: Während in sechs der Bibliotheken nur ein kleines, lokales Netz mit zwei bis maximal acht Zugangsmöglichkeiten vorhanden war, waren in fünf Bibliotheken die CD- ROM-Spieler an größere, hochschulweite Netzwerke angebunden, so daß zusätzlich zu den Plätzen in der Bibliothek bis zu siebzig Institute ungehinderten Zutritt zu den CD-ROM-Datenbanken hatten. Weitere drei Bibliotheken gaben an, eine Anbindung ihres lokalen CD-ROM-Netzes an Universitätsnetze zu planen, so daß schon bald in acht der zehn befragten Bibliotheksstandorte die CD-ROM-Datenbanken der Bibliothek potentiell von jedem Hochschularbeitsplatz abgefragt werden könnten. Zwei Bibliotheken wollten zudem dem Benutzer die Möglichkeit bieten, sich durch einen Telefonanruf mit seinem persönlichen PC in das CD-ROM-Netzwerk einwählen zu können. Bei diesen beiden Bibliotheken handelte es sich keineswegs um solche, die noch keine Verbindung zum Universitätsnetz besitzen und den Benutzern wenigstens durch diese Möglichkeit einen Fernzugriff ermöglichen wollten. Es waren vielmehr Bibliotheken, die bereits an das Universitätsnetz angeschlossen waren. Anscheinend wollten sie auf diese Weise den Benutzern eine zusätzliche Recherchemöglichkeit bieten. Zudem könnte sich auf diese Weise der Benutzer auch von außerhalb der Hochschule ins bibliotheksinterne CD-ROM-Netzwerk einloggen.
Welche Gründe gaben die verschiedenen Bibliotheken für die Einführung eines CD-ROM-Netzwerkes an?
Als Hauptbeweggründe gaben acht der zehn Bibliotheken explizit an, den Benutzern ein verbessertes Dienstleistungsangebot machen zu wollen, sei es in Form kürzerer Wartezeiten, eines Wegfalls des vielfach als lästig empfundenen Wechsels der CD-ROM-Scheiben, eines Angebots weiterer Datenbanken oder einer rund um die Uhr möglichen Literatursuche vom jeweiligen Arbeitsplatz aus. Es darf angenommen werden, daß diese Gründe auch den verbleibenden zwei Bibliotheken wichtig waren, aber vielleicht für so selbstverständlich gehalten wurden, daß sie nicht noch einmal genannt worden sind. Weitere Gründe, die neben der Erleichterung für den Benutzer öfter als einmal genannt wurden, waren die Personalentlastung und die Vermeidung technischer Probleme des Einzelplatzbetriebs. Eine Bibliothek gab die Verhinderung einer mißbräuchlichen Benutzung des PCs als Grund für die Anschaffung eines CD-ROM-Netzwerkes an. Drei Bibliotheken verwiesen auf die finanzielle Förderung des Landes. Es kann vermutet werden, daß dieser Grund auch bei den anderen drei Bibliotheken des Landes NRW die Entscheidung, ein CD-ROM-Netzwerk anzuschaffen, positiv beeinflußte.
Ein Großteil der Bibliotheken waren mit der Funktion des Netzwerkes anscheinend sehr zufrieden, denn vier von ihnen gaben keine Verbesserungsvorschläge an und die Wünsche dreier weiterer Bibliotheken betrafen nur die Datenbanksoftware und sind eher marginaler Natur: Vereinheitlichung der Trunkation, ein deutschsprachiger Hilfetext, die automatisierte Eröffnung einer neuen Download.DOC-Datei bei jeder neuen Recherche. Nur drei Bibliotheken kritisierten entweder die langsamen Antwortzeiten, den hohen Wartungs- und Installationsaufwand oder die mangelnde Betriebssicherheit. Letzteres ist vor dem Hintergrund unverständlich, daß alleine schon in sieben Bibliotheken Probleme der Netzstabilität ungeklärter Provenienz auftraten. Diese äußerten sich in Installations- und Zugriffsschwierigkeiten von bzw. auf einzelne CD-ROMs. Defekte CD-ROM-Laufwerke bzw. unzulängliche Netzwerkdokumentationen sind weitere Kritikpunkte jeweils einer Bibliothek.
2.2.1.2. Beschränkungen der CD-ROM-Benutzung
Denkbare Limitierungen der CD-ROM-Benutzung wie etwa obligatorische Einführungskurse, ein 'CD-ROM-Examen' oder vergleichbares wurden von den Bibliotheken nicht berichtet. Dagegen wurde von einer Bibliothek eine geringe Gebühr von 0,05 DM/Seite nach Konstanzer Vorbild (LEHMLER 1990) für den Ausdruck der Zitate erhoben, eine weitere plante die Einführung einer Gebühr. Dies dürfte für den Benutzer nicht schmerzlich sein. Da alle zehn Bibliotheken einen Download auf Diskette ermöglichten, könnten sie ihre Rechercheergebnisse auf jeden Fall zumindest in dieser Form kostenlos mitnehmen.
2.2.1.3. Weitere Umfrageergebnisse
OPAC:
Acht Bibliotheken boten einen Katalog ihres Bestands im
Netzwerk
an oder planen dies im nächsten Jahr (1993).
Öffnungszeiten:
Die Öffnungszeiten der Bibliotheken schwanken zwischen 49 und 105 Stunden in der Woche, mit einem Mittelwert von 66 Std./Woche. Auf die CD-ROM-Datenbanken von fünf Bibliotheken kann über die Hochschulnetze 24 Stunden am Tag zugegriffen werden, so daß eine Bibliothek folgerichtig als 'öffnungszeit' für die Benutzung der CD-ROM-Terminals die ganze Woche angab. Weitere Ergebnisse der Umfragestudie werden in den jeweiligen Kapiteln in Zusammenhang mit den Fremduntersuchungen detailiert dargestellt und erörtert.
2.2.2. Auswertung der Benutzerfragebögen
Die Benutzerfragebögen von vier der angeschriebenen 12 Bibliotheken mußten aus der Netzwerkstudie ausgeschlossen werden, da sie von Benutzern eines CD-ROM-Einzelplatzes ausgefüllt worden waren. Diese vier 'Ausfälle' setzten sich wie folgt zusammen: Eine Bibliothek bot die Datenbank MEDLINE nur im Einzelplatz an, dies war mir aufgrund eines Mißverständnisses unbekannt. Drei weiterere Bibliotheken, die sowohl über die Einzelplatz- als auch die Netzversion der Datenbank MEDLINE verfügten, konnten die Benutzerfragebögen aus internen organisatorischen Gründen nur an den Einzelplätzen ausgelegen.
Die Benutzerfragebögen wurden also an insgesamt vier Bibliotheken von Benutzern ausgefüllt, die nicht an einem CD-ROM-Netzwerkplatz, sondern an einem Einzelplatz gearbeitet hatten. Dank dieser nicht eingeplanten Veränderung der Umfrage stand mir interessantes Untersuchungsmaterial für einen Vergleich zwischen Einzelplatz- und Netzwerkbenutzung zur Verfügung. Die Fragebögen der Einzelplatzbenutzer wurden gesondert ausgewertet und - wo dies angeraten schien - den 'Netzwerk-Fragebögen' als 'Einzelplatz-Fragebögen' gegenübergestellt.
Eine Bibliothek zog sich aus der Umfrage ganz zurück, so daß letztendlich 600 der 645 Benutzerfragebögen in elf Bibliotheken ausgelegt wurden. Von diesen 600 wurden 287 zurückgeschickt. Damit betrug die Rücklaufquote 48%. Der Prozentsatz der beantworteten Fragebögen schwankte je nach Bibliothek zwischen 4 und 100%. Einen Hinweis auf die eventuelle Ursache des geringen Rücklaufs (4,4,13,20%) von vier Bibliotheken gab die universitäre Situation: Eine der Bibliotheken besaß keine akademische medizinische Klientel, eine weitere war die Fachbibliothek eines Großklinikums, dessen Mitarbeiter dank des gut ausgebauten Kliniknetzwerkes von ihrem Arbeitsplatz aus in den CD-ROM-Datenbanken recherchieren konnten und für diesen Zweck die Bibliothek nicht besuchen mußten. Die geringe Rücklaufquote der beiden übrigen Bibliotheken wurde, so darf vermutet werden, zumindest teilweise auch durch eine starke Vernetzung der medizinischen Institute verursacht.
Trotz dieser Faktoren war die Rücklaufquote der Netzwerkbibliotheken mit 56% deutlich höher als die der Einzelplatzbibliotheken (33%).
Der Benutzerfragebogen war so gestaltet, daß er möglichst einfach beantwortet werden konnte. Bei sechs der insgesamt 25 Fragen konnte einfach durch Ankreuzen aus mehreren Möglichkeiten ausgewählt werden, bei weiteren 14 wurde nur nach einer Zahl gefragt. Lediglich fünf Fragen verlangten kurze Angaben (Verbesserungsvorschläge, Art der Einführung, ...). Da sich herausstellte, daß einige Benutzer diese (aber auch noch weitere Fragen) nicht beantworteten, wurden 12 Fragen ausgewählt, die zur Auswertung des Fragebogens mindestens beantwortet sein mußten. Es handelte sich um die Fragen 1,2,4,5,8,13-17,19,23,24.
Von den 287 Fragebögen konnten 12 wegen unvollständiger Beantwortung nicht ausgewertet werden. Die auswertbaren 275 Fragebögen stammten zu 24% von 'Einzelplatz-' und zu 76% von 'Netzwerkbenutzern'. Die im nachfolgenden dargestellten Ergebnisse beruhten, wenn nicht anders vermerkt, auf der Auswertung der Fragebögen der 'Netzwerkbibliotheken'.
2.2.2.1. Benutzergruppen
Die unten stehende Abbildung zeigt die an der Beantwortung des Fragebogens beteiligten Benutzer nach den drei Gruppen 'Mediziner', 'Studenten' und 'andere' aufgeschlüsselt. Die im Fragebogen ebenfalls zur Verfügung stehende Kategorie 'Pflegepersonal' wurde von keinem der 275 Interviewten angegeben.
Die Mediziner bzw. wissenschaftlichen Mitarbeiter stellten mit 57% die größte Benutzergruppe, die Studenten folgten mit 37%. 5% waren sonstige Benutzer aus Universität, Krankenhaus oder Stadt. Die Umfragestudien von KALTENBORN(1988, S.304), WIßMANN (1991, S.198) und GROBE (1992) zeigten eine etwas andere Verteilung der CD-ROM-Klientel. Im Gegensatz zu den Benutzern der jeweiligen Informationsvermittlungsstelle dominierten in diesen Untersuchungen Studenten mit Anteilen von 57 bis 68% bei den CD-ROM-Benutzern. Mediziner führten seltener eine CD-ROM-Recherche durch. Ihr Anteil an den Benutzern betrug je nach Studie 28 bis 39%.
Die Mediziner recherchierten, nach einer Berechnung von GLOECKNER-RIST et. al. (1989), - bezogen auf die Gesamtheit aller potentiellen Benutzer jeder Gruppe - fast viermal häufiger als die Studenten.
Die Verteilung der Studenten nach ihrer Semesterzahl gibt die obige Abbildung wieder. Es zeigt sich, daß der Anteil der Studenten aus vorklinischen Semestern verschwindend gering war. Von den 107 Studenten, die den Fragebogen beantworteten, stammte nur einer aus dieser Gruppe. Dieser Student war aber auch schon im 4. Semester! Der hohe Stellenwert der Dissertation für die Recherchen der Studenten zeigt sich daran, daß ab dem 7./8. Semester der Anteil der recherchierenden Studenten stetig anstieg und etwa mit dem 9./10. Semester einen leichten Höhepunkt erreichte. Ab dem 12. Semester schien die Dissertation beendet zu sein, der Student wendete sich anderen Studienpflichten zu. Das Resultat ist, daß die Zahl der CD-ROM-Recherchen, die von diesen Semestern durchgeführt wurden, wieder deutlich geringer war.
LEHMLER (1990, S.75) fand in seiner Studie eine ähnliche Verteilung. Die studentischen Teilnehmer seiner Umfragestudie stammten zu mehr als 70% aus dem 7. oder höheren Semester, während der Anteil dieser Gruppe in der hier vorgestellten Untersuchungsreihe mehr als 90% betrug.
2.2.2.2. Häufigkeit der CD-ROM-Recherchen
Im Benutzerfragebogen wurde des weiteren nach der Anzahl der durchgeführten Recherchen pro Jahr gefragt. Das Ergebnis wird in Form einer Häufigkeitsverteilung in der Graphik auf der nächsten Seite dargestellt.
Während die von KALTENBORN(1991, S.111) befragten Benutzer durchschnittlich 5,7 Recherchen im Jahr durchführten, gaben die in dieser Studie befragten Benutzer an, mehr als doppelt so 'fleißig' gewesen zu sein: Der Durchschnittswert betrug hier 13 Recherchen. Daß das Angebot von Datenbanken im CD-ROM-Netzwerk nicht zu wesentlich mehr Recherchen pro Benutzer führte als im Einzelplatz (12 Recherchen), könnte Ausdruck der starken Motivation der Benutzer sein, dieses Medium zu benutzen. Der Komfort der Benutzung schien dabei zweitrangig zu sein.
Die Zahl der zum ersten Mal auf der CD-ROM recherchierenden Benutzer war mit 20% relativ hoch. Die Größe dieser Benutzerpopulation wurde nur noch von derjenigen übertroffen, die angaben, 2-5 mal im Jahr zu recherchieren. Der Anteil der Benutzer, die mindestens einmal im Monat zu einer CD-ROM-Recherche kamen, betrug mehr als ein Drittel. Eine große Benutzermenge gab an, regelmäßig und oft wiederzukehren. Sie schien die CD-ROM-Recherche zu einem festen Bestandteil ihrer Informationssuche gemacht zu haben. Darüber hinaus bekundeten nicht wenige Benutzer (15%), mindestens alle zwei Wochen auf der CD-ROM zu recherchieren. Diese Benutzergruppe war damit mehr doppelt so groß wie die vergleichbare der 'Einzelplatz-Bibliotheken' (7%).