"Video-on-Demand" - Integration eines Filmbetrachters in die offene Client/Server Umgebung von COSM

Aktuelle Entwicklungen im Multimedia-Bereich konzentrieren sich u.a. auf eine isochrone und störungsfreie Übermittlung von Echtzeitdaten (Video- und Audioinformation). Einen elementaren Aspekt stellt in diesem Zusammenhang der Zugang des Benutzers zu dieser Videoinformation dar. Hierbei sind der Auswahlprozeß eines gewünschten Films sowie die Abfrage filmspezifischer Attribute/Metadaten Vorgänge, welche im Vorfeld der eigentlichen Videoübertragung durchzuführen sind.

Als Unterstützung für diese Aktivitäten eignet sich insbesondere die COSM-Architektur, welche ohne vorherige Konfiguration und auf flexible Weise Zugang und Nutzung entfernter Dienste erlaubt. Der Video-Server tritt hierbei zunächst als COSM-Server in Erscheinung und unterstützt den Benutzer in der Filmauswahl. Ist eine Auswahl erfolgt, wird für den Benutzer ein Viewer zur Filmbetrachtung aktiviert. Die erforderliche Infrastruktur zur Videodatenübertragung liegt bereits vor, so daß im Rahmen der Arbeit die Einbindung des Systems in die COSM-Architektur und die Entwicklung eines COSM-Videoservers im Vordergrund stehen.

Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)

Ein Repository-Browser zur Unterstützung des Benutzer beim Dienstzugriff

Moderne Kommunikationsinfrastrukturen erlauben dem Benutzer einen flexiblen Zugriff auf Anwendungsdienste aller Art. Mit der fortschreitenden Flexibilisierung dieses Dienstzugriffs erhöht sich der Informationsbedarf des Benutzers über Schnittstellen und Funktionalität von Diensten. In der COSM-Architektur steht diese Information zur Laufzeit zur Verfügung und kann beliebig im verteilten System transferiert werden.

Im Rahmen des COSM-Projekts wurde bisher zur Ablage dieser Dienstrepräsentationen (DR) eine Repository-Anwendung entwickelt, welche es erlaubt, DRs abzulegen und Suchanfragen an diese Datenbasis zu stellen. Im nächsten Schritt (in dieser Arbeit) folgt die Entwicklung einer Browser-Komponente, welche den Benutzer in der Dienstauswahl unterstützt. Dieser Browser steht dem Benutzer seinerseits wiederum als COSM-Server zur Verfügung, so daß der generische Client als Benutzerschnittstelle zum Browser verwendet wird.

Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)

Entwicklung eines Parsers für die Dienstbeschreibungsprache COSM-IDL

Bereits existierende IDLs (Interface Definition Languages) werden zur Schnittstellendefinition von Diensten in offenen, verteilten Systemen eingesetzt. Bei COSM besteht der zusätzliche Bedarf, Aspekte der Benutzerschnittstelle, Kosteninformation, Protokollspezifikationen, etc. der Schnittstellenbeschreibung hinzuzufügen. Da diese Beschreibungsattribute nicht mehr ausschließlich die Dienstschnittstelle, sondern insbesondere auch einen Teil der Dienstsemantik spezifizieren, handelt es sich bei COSM-IDL um eine Dienstbeschreibungssprache.

Der zu entwickelnde Parser dient als Front-End für die bereits exisitierende Programmierschnittstelle zur Erzeugung von Dienstrepräsentationen, welche als Laufzeitobjekte über Informationen der Dienstbeschreibung verfügen. Diese Information ist in einer einheitlichen Repräsentationsstruktur abgelegt, so daß weitere Informationskomponenten innerhalb dieser Repräsentation hinzugefügt werden können. Ein besonderer Anspruch an die Dienstbeschreibungssprache ist daher eine flexible syntaktische Erweiterbarkeit, um die Einbeziehung dedizierter Spezifikationskomponenten - wie z.B. Protokolldefinitionen - durch adäquate sprachliche Konstrukte zu erfassen.

Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)

Ein graphisches Designtool zur Definition von Dienstbeschreibungen

Im Gegensatz zum vorherigen Thema handelt es sich bei dieser Arbeit nicht um einen sprachlichen Ansatz der Dienstbeschreibung, sondern um ein Werkzeug zur graphischen Spezifikation von Dienstrepräsentationen. Insbesondere die Definition der Benutzerschnittstelle von COSM-Diensten läßt sich auf diese Weise direkt-manipulativ gestalten. Weitere Komponenten der Dienstrepräsentation, wie z.B. die Protokollspezifikation für Dienste, lassen sich unter Einbeziehung externer Tools für das Prozess-Design (z.B. Petrinetz-Editoren) realisieren.
Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)

Generische Unterstützung von Benutzergruppen bei gemeinsam genutzten Diensten

Dienstrepräsentationen kapseln nicht nur Beschreibungsinformationen über entfernte Dienste, sondern auch den Bindungszustand einer Client/Server-Bindung. Durch das Speichern von Dienstrepräsentationen während einer Bindung wird der Bindungszustand persistent auch über die Laufzeit des Generischen Client (GC) hinaus gespeichert. Aus dieser Zustandsinformation läßt sich über den GC jederzeit der gespeicherte Bindungszustand reaktivieren.

Zwei Aspekte sind hierbei von besonderem Interesse: Erstens lassen sich auf diese Weise auch über Rechnergrenzen hinwg Bindungszustände transferieren und zweitens läßt sich der GC dahingehend erweitern, daß Benutzer sich gegenüber dem GC authenthisieren müssen und nur innerhalb ihrer jeweiligen Benutzerrolle zum Aufruf dedizierter Operationen berechtigt sein können. Aus diesen Erweiterungen ergibt sich beim Entwurf von Dienstrepräsentationen die Möglichkeit, Geschäftsprozesse in Abhängigkeit von involvierten Benutzerrollen, der aufrufbaren Server-Operationen und dem aktuellen Bindungszustand zu modellieren.

Im Rahmen dieser Arbeit gilt es, eine adäquate Beschreibungsform zur Aktivitätssteuerung festzulegen und diese durch entsprechende Erweiterung des Generischen Client umzusetzen.

Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)

Elektronische Märkte

Dieses literaturorientierte Thema ist im interdisziplinären Bereich zwischen Informatik und Volkswirtschaftslehre angesiedelt; es sollte daher bevorzugt von einem Studenten mit Nebenfach BWL/VWL bzw. einem Doppelstudenten behandelt werden.

Die Aufgabe besteht in der Anwendung volkswirtschaftstheoretischer Modelle, insbesondere auch den Bereichen Neoklassische Preistheorie, Transaktionkostentheorie und Agency Theory auf heute in der Entstehung befindliche "Elektronische Märkte" (EM) anzuwenden. Als Vergleichskandidaten für EM stehen z.B. die Systeme BTX, Compuserve, das Internet oder auch EDI-Basierte Datenkommunikation im Vordergrund. Ziel der Arbeit ist eine Herausstellung und der qualitative Vergleich jener Einflußfaktoren, die eine kommerzielle Nutzung des Mediums EM unterstützen bzw. verhindern.

Betreuer: Prof. Dr. Lamersdorf
Weitere Informationen bei: Michael Merz (19-may-94)