hide random home http://www.deutsche-bank.de/db/gbericht/teil06.htm (Einblicke ins Internet, 10/1995)

Trading & Sales


Zinsen und Devisenkurse entwickelten sich in unvorhergesehene Richtungen. So hat das starke Wachstum der US-Konjunktur weltweit Zinserhöhungen ausgelöst, trotz sinkender oder im langfristigen Vergleich niedriger Inflationsraten. Das niedrige Zinsniveau in Deutschland konnte nur über kurze Zeit gehalten werden. Die Devisenmärkte erlebten einen zunächst steigenden US-Dollar. Im Verlauf des Jahres verlor er dann gegenüber der D-Mark um 15% an Wert und fiel im März 1995 auf ein Rekordtief.

Zinskurven DM-Anleihen (GIF; 2 KB)

Die Umsätze sowohl im Devisen- wie im Rentenhandel für Kunden waren vor diesem Hintergrund stark rückläufig. Auch das Emissionsvolumen in Anleihen an den internationalen Kapitalmärkten ging von 702 Mrd DM auf 659 Mrd DM zurück. In den dennoch hohen Geschäftsabschlüssen in börsengehandelten Derivaten zeigt sich auch der hohe Absicherungsbedarf der Marktteilnehmer.

Die Deutsche Bank stellt ihren Kunden zum Management ihrer Liquidität sowie Zins- und Währungsrisiken moderne EDV-Systeme zur Verfügung. Diese werden seit Anfang 1995 am Markt unter den Namen "db analyst" und "db treasury network" eingeführt.

Der Nettoertrag aus Finanzgeschäften belief sich auf 537 Mio DM (Vorjahr: 1 997 Mio DM). Der Handel in Aktien sowie in kurzfristigen Zinstiteln und Emerging Markets (Morgan Grenfell) haben das Ergebnis getragen. Auch der Handel in Edel- und Nicht-Eisen-Metallen verlief erfolgreich. Im Devisenhandel mußten Ertragseinbußen, im Rentenhandel ein Verlust hingenommen werden.

Diese Zahlen spiegeln jedoch nicht nur die Entwicklung der Zins-, Devisen- oder Aktienmärkte wider. Auch strukturelle Marktveränderungen schlagen zu Buche. Im Kommissionsgeschäft (Brokerage) liquider Instrumente gewährt der Markt nur noch geringe Entgelte, die knapp die Abwicklungskosten decken. Das Market-Making zur Erhaltung der Marktliquidität wird von den Banken erwartet, aber über die engen Margen kaum noch vergütet.

Capital Markets

Die Deutsche Bank führte im Eurobond-Markt 74 Anleihen in 10 verschiedenen Währungen mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 13,6 Mrd US-$ ein.

Kursverlauf US-$/DM (GIF; 3 KB)

Im DM-Anleihebereich konnten wir unsere führende Position mit einem Marktanteil von über 20% behaupten. Hervorzuheben sind hierbei drei Globalanleihen für Italien, Portugal und dieL-Bank in Stuttgart. Auch im Fremdwährungsbereich waren wir mit "Jumbo-Anleihen" für Kanada und die DSL-Bank in Bonn herausragend vertreten.

Den Bereich der Privatplazierungen konnten wir 1994 mit über 60 Transaktionen in verschiedenen Währungen mit einem Gesamtvolumen von rund 3 Mrd DM weiter ausbauen.

Bei den mehr als 560 Aktienplazierungen waren wir an über 20% aller Transaktionen beteiligt und konnten wieder zur Riege der Top Ten der weltweit aktivsten Investmentbanken aufschließen. Hervorzuheben ist hierbei die internationale Plazierung von Aktien der Daimler-Benz AG. Wir haben in Deutschland 23 Barkapitalerhöhungen durchgeführt, bei weiteren 30 waren wir als Mitführer oder als Konsorte beteiligt. Bei der Plazierung der Buderus-Aktien haben wir erstmals in Deutschland das reine Book-Building-Verfahren angewandt.

Im Markt für Neuemissionen waren wir bei drei Emissionen federführend und an zwei weiteren Transaktionen beteiligt.

Der Bereich verbriefte Derivate setzte seinen Aufwärtstrend auch 1994 unvermindert fort. Mittlerweile bieten wir mehr als 260 Optionsschein-Serien der DB Capital Markets (Deutschland) GmbH auf unterschiedlichen Basiswerten an.

Aktien

Um unsere Kunden schneller und besser bedienen zu können, wurden Spezialistenteams weiter ausgebaut. Wir sind dadurch in der Lage, den Markterfordernissen entsprechend immer komplexere Anlage- und Absicherungsalternativen anzubieten. Dabei spielt der integrierte Einsatz von Futures und Optionen eine wichtige Rolle.

Aktienkurse 1994 (GIF; 3 KB)

Zu den herausragenden Transaktionen des Jahres gehörte die Umplazierung der VEBA-Aktien aus dem Bestand der Stadt Frankfurt am Main (Volumen 650 Mio DM). Sie war Folge unserer Beratung von Kommunen bei der Rückführung ihrer Schulden.

Die Führung der internationalen Aktienaktivitäten des Konzerns Deutsche Bank wurde in einem globalen Managementverbund (Global Equity Management, GEM) zusammengefaßt.

Das Ergebnis aus dem Aktiengeschäft blieb unter dem des Vorjahres. Angesichts der international starken Kursschwankungen kann es insbesondere wegen guter Erfolge in Deutschland, USA und Australien als noch befriedigend angesehen werden.

Renditen 1994 (GIF; 3 KB)

Renten

Die drastischen Zinssteigerungen an den internationalen Kapitalmärkten im Verlauf des Jahres führten zu Verlusten, die sich bis zum Jahresende nicht mehr ausgleichen ließen. Die Koordination unserer weltweiten Handelsaktivitäten machte weitere Fortschritte.

Geldhandel

Die Liberalisierung des Finanzplatzes Deutschland hat die Handelsaktivitäten am deutschen Geldmarkt wachsen lassen. Wir haben deshalb auch den Handel in kurzfristigen Zinsinstrumenten einschließlich Derivaten und Wertpapieren organisatorisch zusammengefaßt. Neu eingerichtet wurde eine Repo-Gruppe, die den Handel mit besicherten Geldgeschäften betreibt. Die Erträge aus diesen Aktivitäten haben sich erhöht.

Devisenhandel

Der wachsenden Bedeutung institutioneller Investoren im Devisenhandel haben wir durch organisatorische Maßnahmen Rechnung getragen. Zwischen den Haupthandelsstellen Frankfurt am Main, London, New York, Singapur und Tokio wurde ein Handelsverbund eingerichtet. Er soll die institutionellen Investoren rund um die Uhr betreuen. Darüber hinaus haben wir in Frankfurt am Main eine Gruppe etabliert, die weltweit das Geschäft mit Devisenoptionen betreibt. Die mit der globalen Vernetzung verbundenen erheblichen Aufwendungen für Personal und Technik betrachten wir als notwendige Investition in die Zukunft.

Das Ergebnis aus dem Devisenhandel lag deutlich unter dem des Vorjahres.

Metallhandel

Die Metallmärkte bewegten sich 1994 kaum. Marktbestimmend waren die amerikanischen Terminmärkte. Die Nicht-Eisen-Metalle erlebten dagegen eine ausgeprägte Hausse.

Mit der Anfang 1994 akquirierten Firmengruppe Sharps Pixley, einem traditionsreichen Namen im Metallhandel, verfügen wir zusätzlich zu unseren Edelmetallaktivitäten über international anerkannte Handels- und Beratungskapazitäten in Nicht-Eisen-Metallen. Das Ergebnis dieser Tochtergesellschaft hat sich seit unserem Erwerb positiv entwickelt.


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