hide random home http://www.bayern.de/Wirtschaft/Wirtschaftsstandort/wirtschaftsstandort-teil1.html (Einblicke ins Internet, 10/1995)

Wirtschaftsstandort Bayern

1. Der Freistaat Bayern

Lage, Bevölkerung, Staat

Bayern liegt geographisch exakt im Mittelpunkt Europas. Brüssel, Mailand, Wien, Budapest, Prag, Paris, Rom oder Zürich sind von Bayern aus in kurzer Reisezeit zu erreichen.

Der Freistaat Bayern ist mit 70.554 qkm der größte Flächenstaat der Bundesrepublik Deutschland. Damit ist Bayern erheblich größer als die EU-Mitgliedsstaaten Dänemark, die Niederlande, Belgien und etwa so groß wie Irland.

Bayern hat unter den Ländern der Bundesrepublik Deutschland die zweitgrößte Bevölkerungszahl. Mit über 11 Mio. Menschen leben hier mehr Einwohner als in Griechenland, Belgien, Portugal, Österreich, Dänemark oder Irland.

Der Freistaat Bayern ist nach seiner Verfassung eine parlamentarische Demokratie. Gesetzgebende Körperschaft ist der Bayerische Landtag. Ihm zur Seite steht als vorwiegend beratendes Organ der Bayerische Senat, dessen Mitglieder von sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und kommunalen Körperschaften berufen werden.

Die Bayerische Staatsregierung ist oberste leitende und vollziehende Behörde des Freistaates. Sie besteht aus dem Ministerpräsidenten, den Staatsministern und den Staatssekretären. Die Geschäfte der Staatsregierung sind in neun Bereiche (Staatsministerien) unterteilt, die jeweils von einem Staatsminister geführt werden.

Auf der mittleren Verwaltungsebene arbeiten die Regierungen der sieben bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken und Schwaben.

Die untere Ebene der Verwaltung besteht aus den Landratsämtern der 71 Landkreise und den 25 kreisfreien Städten.

Wesentliche Verwaltungsaufgaben tragen die kommunalen Gebietskörperschaften im Rahmen der Selbstverwaltung. Es sind dies die sieben Bezirke, 71 Landkreise sowie 2056 Gemeinden.

2. Bayerns Wirtschaft

2.1 Wirtschaftsentwicklung

In kaum einem anderen Bundesland hat sich seit Kriegsende die Wirtschaftsstruktur so entscheidend verändert wie in Bayern. Aus einem stark agrarisch geprägten Land ist in den letzten Jahrzehnten ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstaat geworden. Obwohl Bayern nach wie vor der größte Nahrungsmittelproduzent der Bundesrepublik Deutschland ist, trägt die Landwirtschaft nur noch 1,2 % (1993) zur bayerischen Wirtschaftsleistung bei. Rund 37 % (1993) des Sozialprodukts erwirtschaften heute Industrie und Handwerk im Freistaat. Knapp 60 % (1993) der gesamtwirtschaftlichen Leistung werden im Dienstleistungsbereich erarbeitet.

2.2 Wirtschaftspotential

Bayern - einstmals von vielen als industrieller Nachzügler belächelt - ist heute ein Kraftpaket volkswirtschaftlicher Leistung und technologischer Potenz. Das küstenferne und rohstoffarme Land in der Mitte Europas wurde zum bevorzugten Standort moderner Hochtechnologie und intelligenter Dienstleistungen.

Bayern erwirtschaftet mittlerweile ein nominales Bruttoinlandsprodukt von 566 Mrd. DM (1994) und trägt 19 % zum gesamten Bruttoinlandsprodukt Westdeutschlands bei. Das bayerische Bruttoinlandsprodukt ist so groß wie das der EU-Mitgliedsstaaten Belgien, Irland und Luxemburg zusammen. Pro Kopf liegt es mit 45.000 DM deutlich über dem Durchschnitt Westdeutschlands und ganz erheblich über demjenigen Europas.

2.3 Wirtschaftsdynamik

Die bayerische Wirtschaft ist der Wachstumsspitzenreiter unter den Ländern Westdeutschlands in den zurückliegenden zwei Dekaden. Die dynamische Entwicklung in Bayern hat dazu geführt, daß sich das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Bayern im selben Zeitraum günstiger entwickelt hat als im Bundesdurchschnitt.

Im Zuge der weltweiten Rezession in den Jahren 1992/1993 ist erstmals seit 18 Jahren das Bruttoinlandsprodukt in Bayern um rd. 1 % zurückgegangen. Für 1995 wird aber bereits wieder ein Wachstum von 3 % oder mehr vorhergesagt.

2.4 Wirtschaftsstruktur

Bayern gilt heute mit seiner ausgewogenen, modernen und technologieorientierten Wirtschaftsstruktur als einer der attraktivsten Wirtschaftsräume im wiedervereinigten Deutschland und in Europa. Dominierend sind dabei moderne und umweltfreundliche Zukunftsindustrien wie Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau, Kraftfahrzeugbau (Audi, BMW, MAN, Neoplan, ...) sowie Luft- und Raumfahrt (DASA). Hochtechnologiebereiche wie Mikroelektronik, die Laser- und Biotechnik oder die Entwicklung neuer Werkstoffe sind mittlerweile in Bayern zuhause. Eine Vielzahl von Großunternehmen auf dem Gebiet der Elektronik und der Nachrichtentechnik, darunter wichtige amerikanische und japanische Hersteller, unterstreichen Bayerns Bedeutung als Ballungsraum modernster Hochtechnologien in Europa. Weltbekannte Namen wie Siemens, National Semiconductor, Hitachi, Motorola, Intel, Wacker Chemietronic, Siemens-Nixdorf, Texas Instruments, Rhode & Schwarz, Philips, Toshiba, AT&T/NCR, NEC, Digital Equipment, Compaq, Apple, Microsoft sind in Bayern vertreten. Neben internationalen Großunternehmen weist die bayerische Wirtschaft aber auch eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Firmen sowie leistungsfähiger dienstleistungs- und zukunftsorientierter Handwerksbetriebe auf.

2.4.1 Die Industrie

In der bayerischen Industrie (verarbeitendes Gewerbe) sind insgesamt 1,26 Mio. Menschen beschäftigt (1994). Der Gesamtumsatz beträgt 339,4 Mrd. DM (vgl. Abb. 1). Charakteristisch für die bayerische Industrie ist das bedeutende Gewicht des Investitionsgütersektors (Beschäftigungsanteil 55,6 %).

Umsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe in Bayern

Abb. 1: Umsatz im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe in Bayern
Die größte Branche ist hier die elektrotechnische Industrie mit 18,6 % Anteil an den Beschäftigten und einem Umsatz von 63 Mrd. DM. Jeder vierte Arbeitsplatz in der westdeutschen Elektroindustrie befindet sich in Bayern.

Mit einem Beschäftigtenanteil von 13,0 % nimmt der Maschinenbau bei den Beschäftigten den zweiten Rang ein. Der erwirtschaftete Umsatz beträgt 37,7 Mrd. DM (1994). Eine besondere Stärke der Branche ist der Werkzeugmaschinenbau, aber auch Spezialprodukte wie Druckereimaschinen, Dieselmotoren für Schiffe und Turbinen tragen das bayerische Gütesiegel in alle Welt.

Im Straßenfahrzeugbau, vorwiegend in den Räumen Ingolstadt, München, Dingolfing, Landshut und Regensburg, sind 11,9 % aller Industriebeschäftigten tätig. Der Gesamtumsatz beträgt 53,2 Mrd. DM.

Die westdeutsche Luft- und Raumfahrtindustrie hat ca. 41 % ihrer Arbeitskräfte im Freistaat konzentriert.

2.4.2 Das Handwerk

Die bayerischen Handwerksbetriebe sind der zweitgrößte Arbeitgeber in Bayern. Mit seinen 127 verschiedenen Berufen und einem erwirtschafteten Anteil von 12 % am Bruttosozialprodukt ist der Wohlstand in Bayern in entscheidender Weise auch auf die breite Palette der Handwerksbetriebe zurückzuführen. Das Handwerk trägt darüber hinaus wesentlich zur beruflichen Bildung in Bayern bei.

2.4.3 Die Dienstleistungen

Im bayerischen Wirtschaftsleben nehmen Dienstleistungen immer größeren Stellenwert ein. Der gesamte Dienstleistungssektor (tertiärer Bereich) steuert zur Bruttowertschöpfung Bayerns rd. 60 % bei (1993) und beschäftigt gut die Hälfte aller Erwerbstätigen. Mit einer mehr als Verdreifachung seit 1970 erreichte die Bruttowertschöpfung der Dienstleistungen von Unternehmen und freien Berufen die höchste reale Zuwachsrate aller Wirtschaftsbereiche in Bayern.

2.4.4 Der Handel

In 124.000 Unternehmen (1992) finden 679.200 Personen Beschäftigung, davon 72,9 % im Einzelhandel, 23,1 % im Großhandel und 4,1 % in den Handelsvermittlungen. Der gesamte Handelsbereich erwirtschaftete 1992 einen Umsatz von 297 Mio. DM. Er verteilt sich zu 52,8 % auf den Großhandel, 43,5 % auf den Einzelhandel und 3,7 % auf Handelsvermittlungen. Zur Bruttowertschöpfung der gewerblichen Wirtschaft trägt der Handel real 8,1 % bei.

2.4.5 Weitere Dienstleistungsbereiche

Bayern ist Deutschlands Fremdenverkehrsland Nr. 1. Die Leistungsfähigkeit des bayerischen Gastgewerbes hat hierzu wesentlich beigetragen.
Im bayerischen Versicherungsgewerbe sind rd. 50.000 Personen beschäftigt. 120 Versicherungsunternehmen mit Sitz in Bayern haben 1993 mit 74 Mrd. DM 30 % des gesamten deutschen Beitragsaufkommens von 248 Mrd. DM erzielt. München ist dabei bedeutendster Versicherungsplatz in der Bundesrepublik Deutschland.
Bei den bayerischen Kreditinstituten gibt es rd. 120.000 Erwerbstätige. In Bayern hatten Ende 1993 1.015 Kreditinstitute ihren Hauptsitz. München ist Bankenplatz Nr. 2 in der Bundesrepublik Deutschland. München ist darüber hinaus Sitz der Bayerischen Börse und Börsenplatz Nr. 3 in der Bundesrepublik. Jahresumsatz 1994: 371 Mrd. DM.
Bayern ist zudem bevorzugter Standort für die Softwareentwicklung. Eine Vielzahl von Unternehmen und Softwarespezialisten befassen sich mit Systementwicklung, DV-Organisation, Schulung und Softwarepflege.

3. Infrastruktur

3.1 Verkehrsinfrastruktur

Bayerns Lage und Verkehrsinfrastruktur sind ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil für die bayerische Wirtschaft. Bayern versucht, mit dem Ausbau von Verkehrswegen für alle Verkehrsträger und einer Ordnungspolitik, die dafür sorgt, daß der Verkehr möglichst umweltschonend und energiesparend fließen kann, aber nicht durch Restriktionen gehemmt wird, seiner Rolle als Verkehrsdrehscheibe und Transitland gerecht zu werden. Das Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist ein marktwirtschaftlich gesteuertes, integriertes Gesamtverkehrssystem, in dem der Verkehrsbedarf in optimalem Zusammenwirken der verschiedenen Verkehrsträger rationell, umwelt- und sozialverträglich gedeckt werden kann.

3.1.1 Straßenverkehr

Als Staat im Herzen Europas verfügt Bayern über ein weit verzweigtes und gut ausgebautes Wege- und Verkehrsnetz. Mehr als 12.000 Straßenkilometer innerhalb Bayerns, der Anschluß an das bundesdeutsche Autobahn- und Fernstraßennetz und 7 europäische Nord-Süd- bzw. Ost-West- Verbindungen stellen international herausragende Verhältnisse für den Straßenverkehr von und nach Bayern dar. Bayern verfügt als größter Flächenstaat der Bundesrepublik Deutschland über eines der größten und bestausgebautesten Autobahn- und Straßennetze in ganz Europa.

3.1.2 Schienenverkehr

Als eines der ältesten Eisenbahnländer der Welt ist Bayern heute Vorreiter für die Hochtechnologie auf der Schiene. Neben dem Verkehr auf der Straße kommt dem Schienenverkehr in Bayern ein ganz besonderer Stellenwert zu. Ein leistungsfähiges Schienennetz in Bayern bietet beste Voraussetzungen für den nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr, dem gerade an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend eine immer größere und bedeutendere Rolle zukommt.

3.1.3 Schiffsverkehr

Die Binnenschiffahrt auf der Rhein-Main-Donau-Wasserstraße verbindet Bayern sowohl mit großen Überseehäfen an der Nordsee als auch mit den Häfen am Schwarzen Meer und am Mittelmeer. Leistungsfähige Binnenwasserstraßen sind eine besonders gute Standortvoraussetzung für gewerbliche Betriebe, die vor allem auf den Transport von Massen- und Schwergütern angewiesen sind.

3.1.4 Luftverkehr

Als stark exportorientiertes Wirtschaftsland hat Bayern der steigenden Bedeutung des nationalen und internationalen Flugverkehrs stets Rechnung getragen. Bayerns internationale Flughäfen München und Nürnberg werden von über 150 Fluggesellschaften aus aller Welt angeflogen und bilden somit ein wichtiges Zentrum im europäischen und interkontinentalen Flugnetz. Darüber hinaus verfügt Bayern über eine gut ausgebaute und flächendeckende Infrastruktur für den Geschäftsflugverkehr.

Die hervorragende Verkehrsinfrastruktur bei Straße, Schiene, Wasser und Luft mit ihren kurzen Wegen, schnellen Transportzeiten und hervorragenden nationalen und internationalen Verbindungen ist ein wesentlicher Standortvorteil für die Wirtschaft in Bayern.

3.2 Energieversorgung

Auch Bayerns Energieversorgung hat sich zu einem Standortvorteil entwickelt. Dabei sind die natürlichen Bedingungen alles andere als günstig, vor allem der Mangel an eigenen Energievorkommen und die revier- und küstenferne Lage, die hohe Transportkosten verursacht. Dementsprechend war die Energieversorgung ein Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung im Freistaat. Inzwischen hat sich die Position Bayerns grundlegend geändert. Durch zukunftsorientierte, energiepolitische Weichenstellungen ist es gelungen, die Ziele einer sicheren, preisgünstigen und umweltfreundlichen Energieversorgung in allen Landesteilen immer besser zu erreichen und für die Wirtschaft im Lande eine verläßliche Grundlage für erfolgreiches unternehmerisches Handeln zu schaffen.

3.2.1 Stromversorgung

Bayern kann heute mit Stolz auf seine Elektrizitätsversorgung verweisen, die sowohl hinsichtlich Versorgungssicherheit als auch Preiswürdigkeit und Umweltverträglichkeit keinen Vergleich mit einem anderen Bundesland zu scheuen braucht.

3.2.2 Gas- und Mineralölversorgung

Darüber hinaus sind eine leistungsfähige Mineralölindustrie im eigenen Land und ein weitgehend flächendeckendes Erdgasversorgungssystem neben der Stromversorgung die tragenden Säulen der Energieversorgung Bayerns. Mit dem Aufbau der bayerischen Raffineriezentren bei Ingolstadt und Burghausen und zweier Rohöl-Pipeline-Verbindungen vom Mittelmeer konnte die Energieversorgung entscheidend verbessert werden. Eingebunden in die internationale Logistik der Mineralölwirtschaft sichern sie eine kostengünstige und krisensichere Versorgung der bayerischen Verbraucher mit Heizölkraftstoffen und anderen Mineralölprodukten, die rund die Hälfte des gesamten Energiebedarfs decken. Daneben steht auch Erdgas in Bayern als potentieller Energieträger zur Verfügung. Das Erdgasnetz ist mit rund 28.000 km heute weitgehend flächendeckend und bindet alle größeren Städte ein.

3.2.3 Erneuerbare Energien

Darüber hinaus wird in den kommenden Jahren die Bedeutung der erneuerbaren Energien weiter zunehmen. Bayern hat hierzu ein Förderungsprogramm aufgelegt, das Investitionen in marktgängige Sonnenkollektor-, Photovoltaik-, Windkraft- und Wärmepumpenanlagen sowie Anlagen zur Energiegewinnung aus Biomasse unterstützt.

3.2.4 Rationelle Verwendung von Energie

In Bayern wird - bezogen sowohl auf die Bevölkerungszahl als auch auf die Wirtschaftsleistung - deutlich weniger Energie verbraucht als im Bundesdurchschnitt. Im Zeitraum 1980 bis 1994 konnte in Bayern real ein um 49 % höheres Bruttoinlandsprodukt bei einem lediglich 8 % höheren Primärenergieverbrauch erwirtschaftet werden. Bayern ist Vorreiter auf dem Gebiet der Energieeinsparung und rationellen Energieverwendung, die gerade auch angesichts der globalen energiebedingten Klimaveränderung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

3.3 Telekommunikation

Kommunikation gewinnt für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung moderner Industriestaaten eine immer größere Bedeutung. Information ist neben Kapital und Arbeit zu einem zentralen Produktionsfaktor geworden. Auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie wurden in Bayern die Weichen für einen Wachstumssektor gestellt, der einen entscheidenden Beitrag zur Innovationsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft leistet. Der Wettbewerb sorgt für eine beschleunigte Einführung neuer Telekommunikationsdienste und -geräte. So verfügt Bayern heute über eine modern ausgebaute Telekommunikationsinfrastruktur in allen Landesteilen, die Telefon- und Datenkommunikation von jedem Ort Bayerns mit allen Ländern der Welt erlaubt.

4. Forschung und Technologie

Der Rohstoff "Geist" ist für Bayern, dem natürlich vorkommender Reichtum fehlt, der wichtigste Produktionsfaktor. Daher ist eines der Geheimnisse des bayerischen Erfolgs der systematische Ausbau der Forschungslandschaft. Dazu gehören die Forschungseinrichtungen in den Unternehmen, den Hochschulen und im außeruniversitären Bereich.

4.1. Forschung an Hochschulen

Bayern verfügt über mehr als 30 wissenschaftliche, künstlerische und Fachhochschulen, darunter 10 staatliche und 2 private Universitäten, die flächendeckend über den Freistaat verteilt sind. Zusammen mit Lehre und Ausbildung von akademischem Nachwuchs ist die Forschung traditionelle Hauptaufgabe der Universitäten.
Zu ihren Aufgaben gehört auch der Wissens- und Technologietransfer. Die Wissenschaftler sind kompetente Ansprechpartner für Problemlösungen, was sich etwa im Wege der Auftragsforschung niederschlägt.

Dies gilt für alle technologierelevanten Forschungsgebiete, darunter z.B. für:

An Fachhochschulen, deren Ausbildungsauftrag eher praxisorientiert ist, werden verstärkt Aufgaben auf dem Gebiet der angewandten Forschung und Entwicklung wahrgenommen, Wissens- und Technologietransfer eingeschlossen. Ausgewählte Institute an bayerischen Fachhochschulen sind:

4.2. Außeruniversitäre Forschung

Schon immer hatte die außeruniversitäre Forschung in Bayern einen hohen Stellenwert. Sie trägt entscheidend dazu bei, Bayern den technologischen Spitzenplatz zu sichern. Die Max-Planck- Gesellschaft, mit Hauptsitz in München und 14 Instituten sowie weiteren Einrichtungen in ganz Bayern, hat im Bereich Grundlagenforschung Weltrang. Ebenso die Fraunhofer-Gesellschaft, deren Auftrag die Förderung der angewandten Forschung ist. Darüber hinaus beschäftigen sich mehrere Großforschungseinrichtungen mit langfristigen Projekten und Aufgaben der Daseinsvorsorge. Sie decken auf ihrem Fachgebiet das Feld von der Grundlagenforschung bis zu marktorientierten Technologien ab.

4.3. Technologie

Nirgendwo in Deutschland geben die Unternehmen mehr Geld für die Forschung aus als in Bayern. Zusammen mit den staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegt Bayern mit 4 % des Bruttoinlandsprodukts sogar noch vor Japan und den USA. Neben weltweit bekannten Unternehmen kommt auch einer Vielzahl von Betrieben im bayerischen Handwerk und Mittelstand eine große Bedeutung zu.
Um möglichst ein innovatives Klima für technologischen Fortschritt und Existenzgründungen zu erzeugen, fördert Bayern eine Reihe von Technologie-, Innovations- und Gründerzentren. Damit wird gewährleistet, daß der Wissenstransfer von den Know-How-Trägern zu den Anwendern in allen Landesteilen schnell und zuverlässig stattfinden kann.


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