Universität Bayreuth - Zentrale Forschungsinstitute
Bayerisches Forschungsinstitut für experimentelle Geochemie und
Geophysik (Bayerisches Geoinstitut)
Im Zentrum der Untersuchungen steht die Frage nach den Beziehungen zwischen
der Stabilität, dem Chemismus, der Struktur und den physikalischen
Eigenschaften von Mineralen mit dem Ziel, ein besseres Verständnis
gesteinsbildender Vorgänge zu erreichen. Neben den statischen Aspekten
von Phasengleichgewichten unter hohen Drucken und Temperaturen interessieren
die Mechanismen und die Kinetik von Phasentransformationen und
Ordnungs-/Unordnungsvorgängen in Mineralen sowie deren Abhängigkeit
von Druck, Temperatur und Chemismus. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt ist die
Charakterisierung der Nahordnung in silikatischen Schmelzen und ihre
Beziehungen zu Transporteigenschaften wie Viskosität und
Diffusivität. Durch die Anwendung moderner chemischer und
festkörperphysikalischer Verfahren lassen sich Einblicke in die Prozesse
im atomaren Maßstab gewinnen, mit deren Hilfe Aussagen über die
Dynamik der Gesteinsbildung möglich ist. Zur Zeit wird am Bayerischen
Geoinstitut die Hochdrucktechnologie in großen Volumina und bei hohen
Temperaturen fortentwickelt. Damit ist es möglich, die geschliderten
Untersuchungen auf den Druckbereich bis ca. 300kbar auszudehnen und Aussagen
über Gleichgewichtszustände und Prozesse im Bereich des Erdmantels
bei Tiefen bis zu ca. 1000km zu machen.
Bayreuther Institut für Makromolekülforschung (BIMF)
Das Bayreuther Institut für Makromolekülforschung untersucht in
Zusammenarbeit mit der Fakultät für Mathematik und Physik sowie der
Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften die
physikalischen und chemischen Grundlagen von Makromolekül-Systemen in
fester und flüssiger Form oder in Lösung sowie ihre Herstellung und
Eigenschaften. Neben thermodynamischen und mechanischen werden insbesondere die
elektrischen, die elektronischen, die optischen und die chemischen
Eigenschaften von Makromolekül-Systemen erforscht.
Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung (BITÖK)
Das Bayreuther Institut für Terrestrische Ökosystemforschung
(BITÖK)
ist eine zentrale Einrichtung der Universität Bayreuth, die im Jahre 1990
durch
eine Vereinbarung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft,
Forschung
und Technologie und der Bayerischen Staatsregierung gegründet wurde.
Aufgabe
von BITÖK ist die anwendungsbezogene Erforschung von Ökosystemen
unter
anthropogenen Umweltbelastungen. Untersucht werden Stoffflüsse
verschiedener
Elemente und Verbindungen in Waldökosystemen (z.B. Stickstoff, Schwefel,
Wasser, CO2) sowie deren Steuerungen und Wirkungsmechanismen. Insbesondere wird der
Frage nachgegangen, welche Mengen anthropogener Schadstoffemissionen über
die Atmosphäre
in Wälder eingetragen werden, welche Austräge durch Grund- und
Quellwässer
erfolgen und welche Anteile letztlich in den Systemen verbleiben und zu
möglichen
Beeinträchtigungen führen. Ziel der Untersuchungen ist,
wissenschaftlich
fundierte Vorhersagen über das zukünftige Verhalten und die weitere
Entwicklung
von Ökosystemen zu erarbeiten.
In einem ökosystemtheoretischen Ansatz beschäftigt sich BITÖK
außerdem mit der Suche nach allgemeingültigen
Organisationsprinzipien
auf Ökosystemebene und den theoretischen Grenzen der "Verstehbarkeit" von
Ökosystemen.
Im Rahmen des Aufbaus der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN) an der
Universität Bayreuth mit dem geplanten Studiengang
'Ökologisch-technischer Umweltschutz'
wird BITÖK die ökologischen Grundlagen zum Stofftransport und -umsatz vermitteln.
Betriebswirtschaftliches Forschungszentrum für Fragen der
mittelständischen Wirtschaft e.V. an der Universität Bayreuth
(BF/M)
Das Forschungszentrum nimmt schwerpunktmäßig vor allem folgende
Aufgabenkomplexe wahr:
- Gezielte Durchführung betriebswirtschaftlicher Forschungsprojekte zur
Unterstützung mittelständischer Unternehmungen. Dabei sollen
Erklärungsansätze realer betrieblicher Abläufe wahrgenommen und
Gestaltungshilfen zur Bewältigung anstehender Probleme erarbeitet werden.
- In engem Zusammenhang mit der Erfüllung der Forschungsaufgabe steht
die Beratung von Mitgliedsunternehmen. Vor allem bei der Einführung
erarbeiteter Problemlöseinstrumente werden Beratungsaufträge der
mittelständischen Wirtschaft übernommen.
- Es werden regelmäßig Seminare, Symposien und Arbeitskreise zum
Zwecke sowohl des problembezogenen Erfahrungsaustausches als auch der Schulung
und Fortbildung des Führungskräfte-Nachwuchses verschiedener
betrieblicher Ebenen veranstaltet.
- Speziell für den Interessenbereich mittelständischer Unternehmen
bereitet ein Veröffentlichungsservice interessante aktuelle
Forschungsergebnisse anwendungsbezogen auf.
Forschungsinstitut für Musiktheater (FIMT)
Im Rahmen des neben der Afrikaforschung zweiten geisteswissenschaftlichen
Forschungsschwerpunktes Musiktheaterforschung, arbeitet das Institut für
Musiktheaterforschung (FIMT) auf Schloß Thurnau, das ca. 20km von
Bayreuth entfernt liegt. Unter Synthese der beiden gewöhnlich getrennt
behandelten Bereiche Musik und Theater werden hier die vielfältigen
Erscheinungsformen, d.h. die Dramaturgie, die Produktionsprobleme und die
Rezeption aller Formen des Musiktheaters vom Musical bis zur Oper erforscht.
Besondere Beachtung findet die Wagner-Forschung. Zentraler, langfristiger
Arbeitsbereich ist die Bearbeitung der sechsbändigen "Enzyklopädie
des Musiktheaters", von der mittlerweile fünf Bände erschienen sind.
Neben einer umfangreichen Bibliothek mit Archiv verfügt das Institut
über eine einzigartige, über EDV abrufbare, Dokumentation
internationaler Uraufführungen und deutschsprachiger Neuaufführungen
des Musiktheaters ("Tandem"). Eine Verbindung mit der Lehre ergibt sich durch
den Magisterstudiengang Theaterwissenschaften.
Das IWALEWA-Haus (Afrikazentrum)
Das IWALEWA-Haus wurde 1981 im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Afrikanologie
gegründet und arbeitet somit eng mit dem Institut für
Afrikaforschung, dem SFB 214 "Identität in Afrika" sowie in- und
ausländischen Gästen im Rahmen der Afrikanologie zusammen. Es
versteht sich insbesondere als eine Begegnungsstätte zwischen
europäischen, asiatischen und pazifischen Kulturen, aber auch zwischen
der Universität und der Stadt Bayreuth. Eine Aufgabe ist neben der
Konservierung klassischer und zeitgenössischer Musiktraditionen dieser
Regionen, Konzerte zu veranstalten, bei denen die verschiedenen Musikformen
dargeboten werden und sich durch die Begegnung der jeweiligen Künstler
neue Musik entwickeln kann. Die Sammlungen, Ausstellungen und Veranstaltungen
zur zeitgenössischen bildenden Kunst Afrikas haben - im Gegensatz zur
Konzeption von Völkerkunde-Museen - nicht das ehemalige,
"ursprüngliche", sondern die zeitgenössische Kunst Afrikas zum
Gegenstand. Das IWALEWA-Haus unterhält eine eigene Publikationsreihe.
Institut für Afrikastudien
Das Institut für Afrikastudien wurde 1990 als wissenschaftliche
Einrichtung der Universität Bayreuth gegründet und führt in
Fortsetzung der interdisziplinären wissenschaftlichen Zusammenarbeit im
Sonderforschungsbereich 214 "Identität in Afrika" und unter Stärkung
des Forschungsschwerpunktes Afrikanologie Forschungen in und über Afrika
durch. In Verbindung mit dem SFB gibt das Institut seit 1990 eine eigene
wissenschaftliche Reihe "Beiträge zur Afrikaforschung" heraus.
Darüber hinaus koordiniert das Institut die internationalen Beziehungen
und Partnerschaften mit anderen Afrika-Instituten. Seit Gründung des
Afrika-Instituts kooperiert Bayreuth mit den Afrika-Instituten der
Universitäten Barcelona, Bordeaux, Kopenhagen, Leiden, London-SOAS sowie
Lissabon in der Arbeitsgemeinschaft AEGIS (Afro-European Group of
International Studies). In diesem Rahmen veranstaltet das Afrika-Institut
verschiedene Kolloquien, Tagungen und Seminare, häufig in Zusammenarbeit
und im Rahmen von kulturellen Veranstaltungen des IWALEWA-Haus
(Afrika-Zentrum).
Institut für Materialforschung (IMA)
Das vom IMA abgedeckte Forschungsspektrum wird integraler Bestandteil der
geplanten Fakultät für Angewandte
Naturwissenschaften - Forschungsschwerpunkt in den Materialwissenschaften.
Ökologisch-Botanischer Garten (ÖBG)
Die vorrangige Aufgabe des Ökologisch-Botanischen Gartens (ÖBG) ist
es, die Lehrstühle der Biologie, Geowissenschaften und Chemie in
Forschung und Lehre zu unterstützen und durch Bereitstellung von
Anschauungsmaterial und Demonstrationspflanzungen zum besseren
Verständnis biologischer Vorgänge und Zusammenhänge beizutragen.
Der Ökologisch-Botanische Garten verfügt derzeit über 16 ha
angelegte Freiflächen und über 8 ha füer spezielle
Forschungsprojekte. Dazu kommen 4000 qm Gewächshausflächen. In
einem Laborgebäude können in kleinerem Umfang Forschungsarbeiten
durchgeführt werden. Studenten können ihre Kenntnisse durch
Selbststudium an Anschauung vertiefen. Eine provisorische Versuchsstation
ermöglicht eigene Versuche auf dem Gebiet der Pflanzenökologie und
der pflanzlichen Ernährungslehre. Ein Gartenherbarium, eine
Pflanzendiathek, eine Paläobotanische Sammlung mit Funden aus der
Umgebung von Bayreuth sowie eine Teilbibliothek mit den Hauptfloren der Erde
vervollständigen den wissenschaftlichen Bereich. Eine weitere Aufgabe
des Ökologisch-Botanischen Gartens ist die Erhaltung vom Aussterben
bedrohter Pflanzen im Rahmen der weltweiten Zusammenarbeit zwischen
Botanischen Gärten und Instituten. Neben der Erfüllung
wissenschaftlicher Bedürfnisse dienen öffentliche Führungen
durch die Sammlungen und das Freigelände einer breiten Wissensvermittlung
und bieten vor allem den Schulen der näheren und weiteren Umgebung
wertvolle Unterrichtshilfen.
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