IP-Nummernvergabe - Richtlinien
Änderung der IP-Nummernvergabe - Richtlinien
Das Internet wächst & wächst, und mit Adressen muß eben fuer die Restlebensdauer des momentanen Adreßschemas strikt gehaushaltet werden. Aus diesem Grunde wurde die Vergabepolitik fuer IP-Netznummern weltweit geändert.IP-Netznummern sind nun nicht mehr `Eigentum' einer Organisation, sondern `geliehen' auf die Dauer eines Anschlusses von einem Netzbetreiber. Das bedeutet, daß Teilnehmer im Extremfall zum Umnummerieren ihrer Rechner gezwungen sein könnten.
Warum? Die am raschesten verknappte Resource im Internet ist die Anzahl der separaten Netznummern, die weltweit angekündigt werden. In großen Hubs können das schon 20.000 und mehr Routenankündigungen werden. Hier stoßen wir (die Branche, nicht EUnet only) im Moment an eine technologische Grenze, und es ist wichtig, diese Grenze nicht fahrläßig zu früh zu erreichen, bevor mit IPv6 ein neues Adreßschema im Produktion ist.
Das Verfahren, mit dem dies erreicht werden kann, beruht auf der Verwendung von 'classless IP adresses', also der Aufhebung der Unterscheidung in A, B, C etc. Netzklassen. Dadurch ist es einem Netzbetreiber möglich, hunderte oder tausende Teilnehmernetze in einer Form nach außen weiterzugeben, als wäre es nur ein einziges Netz. Ohne das zu sehr detaillieren zu wollen - das funktioniert nur dann, wenn der Teilnehmer Adressen aus einem Block von aggregierbaren, also kontinuierlichen Netznummern eines Betreibers hat. Dies ist in den letzten Jahren durchwegs geschehen, es kommt aber vor, daß Teilnehmer 'alte' (nicht aggregierbare) Netzadressen haben. In diesem Fall braucht ein solcher Teilnehmer in allen wesentlichen Internet-Routern gleich viel Platz (=Flurschaden) wie zB 512 Teilnehmernetze von EUnet AT im Bereich 193.80 .. 193.81. Es ist abzusehen, daß Netzbetreiber angesichts dieser technologischen Grenze eines Tages (innerhalb einiger Monate) nur mehr Adressen akzeptieren werden, die aus solch einem 'Superblock' kommen. Das würde bedeuten, daß ein Teilnehmer mit nichtaggregierbaren Adressen nicht mehr alle anderen Teilnehmer erreichen können und `weiße Flecken' auftreten.
So, und jetzt gleich ein FAQ-Ansatz dazu:
Zum Glück ist die Sache harmloser, als es klingt. Durch die Verwendung von Firewall-Lösungen ist gerade bei großen Organisationen der Umstellungsaufwand häufig auf einen Rechner und einen Router beschränkt, und das auch nur dann, falls der Teilnehmer eine nicht aggregierbare Adresse verwendet.
Dialup-Teilnehmer sind von dieser Entwicklung praktisch nicht betroffen, da diese iA. keine fixe IP-Adresse haben.
Wo es Probleme geben wird, sind Organisationen, bei denen große Adreßraume ohne Umsetzung durch einen Firewall nach außen geroutet werden. Dies ist zwar nicht mehr ganz Stand der Technik, leider betrifft es i.A. eine größere Anzahl von Rechnern. Hier kann ich nur empfehlen, möglichst rasch über eine Firewall-Lösung nachzudenken.
Wo eine Umstellung notwendig werden wird, ist beim Wechsel des Providers, selbst wenn der alte Provider aggregierbare Adressen verwendete.
Wo es erfahrungsgemäß die größten Problem gibt: wenn aufgrund dieser Entwicklung Class B Adressen 'aufgegeben' werden müssen (sie werden nicht aufgegeben, sie sind bloß nicht mehr direkt sichtbar). Leider menschelt es hier oft sehr, wenn die Class B Adresse als das netzwerktechnische Äquivalent eines Achtzylinder-Mercedes gesehen wird. `wir haben.. Sie können nicht.. wir werden uns beschweren... eine Organisation unserer Größe.. etc etc).
Für EUnet-AT-Teilnehmer sind zumindest Netze aus den Bereichen 192.164, 193.80, 193.81, 193.83 nicht umstellungsgefährdet.
Eine definitive Antwort gibt Ihnen Ihr Internet-Anbieter.
10.0.0.0 - 10.255.255.255 172.16.0.0 - 172.31.255.255 192.168.0.0 - 192.168.255.255Bei einer Firewall-Lösung muß nur ein kleiner Teil des Teilnehmernetzes tatsächlich sichtbar sein, und diese Netznummer kommt vom Provider.
Wenn Sie eine Netznummer 'besitzen', dann können diese INTERN ohne weiters verwenden.
Restriktionen diesbezüglich werden gerade erst diskutiert, es gibt keine allgemein akzeptierte Politik unter den Netzbetreibern, derzufolge einzelne Netze einfach abgedreht werden. Aber diese Restriktionen kommen, wahrscheinlich noch heuerr (meine Einschätzung).
Michael Haberler
EUnet Austria
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