Archäologische Ausgrabung in Baden-Württemberg
Volunteers graben auf den Fildern
Kelten
Römer
Alamannen
Das archäologisches Projekt
Seit nunmehr drei Jahren graben jeden Sommer
engagierte »Volunteers« im Rahmen eines Projektes des
Landkreises Esslingen und des Stadtseniorenrates
Leinfelden-Echterdingen in Stetten auf den Fildern. Unter Leitung des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg wird dabei eine
wissenschaftlich interessante und durch Ackerbau gefährdete
Fundstelle archäologisch untersucht. Da das Projekt auf enormes öffentliches
Interesse gestoßen ist, sollen nun erste Resultate der
bisherigen Arbeiten in einer Ausstellung präsentiert
werden.
Die Ausgrabungen haben Ergebnisse zutage
gebracht, die über die Lokalgeschichte hinaus auch für die
Kulturgeschichte der Kelten, Römer und Alamannen in Südwestdeutschland
von Bedeutung sind.
Heiligtum
oder Siedlung?
Den ersten Schwerpunkt der Ausstellung bilden
die ergrabenen Reste einer spätkeltischen Viereckschanze. Diese
Anlage wurde in der sogenannten Spätlatènezeit (2.und
1.Jh.v.Chr.) errichtet, als das Neckarland antiken Quellen zufolge vom
keltischen Stamm der Helvetier besiedelt war. Auf die Deutung dieser
viereckigen Grabenwerke, die früher überwiegend als Heiligtümer
galten, wird dabei besonderes Gewicht gelegt
Aus
Stein gebaut
Die Exponate aus einem Gutshof, der bei der
ca. 150 Jahre zuvor verlassenen Viereckschanze in römischer Zeit
(ca.90 - 260 n.Chr.) entstand,vermittein einen Eindruck des
Alltagslebens in einem solchen ländlichen Anwesen. Das sehr
seltene Fragment eines tiergestaltigen Messergriffes aus Bronze stellt
eine Besonderheit im Fundmaterial dar.
Die Germanen kommen!
Ebenfalls von besonderer wissenschaftlicher
Bedeutung ist die frühalamannische Nutzung des Gutshofareales im
Zuge der germanischen Landnahme nach dem Fall des Limes um 260 n.Chr.
Siedlungsspuren zeigen sich als Abfallgruben mit umfangreichem und
qualitätvollem Fundmaterial. Die Funde, worunter vor allem
verzierte Keramik, Fibeln (Gewandspangen) und ein hervorragend
erhaltener verzierter Kamm zu erwähnen sind, verweisen auf die
Herkunftsgebiete der frühalamannischen Siedlergruppen aus dem
Elbegebiet.
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