3. Auslandsstudium Heidelberger Studierender

Das Interesse Heidelberger Studenten an einem Auslandsstudium hält weiterhin an. Insgesamt haben 451 Heidelberger Studierende eine Förderung über Stipendien und Zuschüsse erfahren (s. Anlage 2/6). Stark genutzt wird die Informationsstelle "Studium im Ausland" des Akademischen Auslandsamtes; sie hat während des Semesters zum Teil über 30 Besucher pro Vormittag zu verzeichnen. Mit dem für 1995 geplanten Anschluß der Zentralen Universitätsverwaltung an Internet wird es möglich sein, den direkten Zugriff auf wichtige überregionale Informationen über ausländische Hochschulen und aktuelle Daten zu erhalten.

Neben allgemeinen Informationen über Studienbedingungen im Ausland vermittelt das Akademische Auslandsamt Stipendien und berät bei der Antragstellung. 1994 gingen insgesamt 280 Förderungsanträge von Studierenden und Postgraduierten ein. Die Hälfte, nämlich 140, bewarb sich um ein Stipendium des DAAD, der 54 dieser Anträge positiv beschied. Angesichts der Tatsache, daß beim DAAD nach eigenen Angaben etwa fünfmal so viele Bewerbungen eingehen als Stipendien zur Verfügung stehen, ist es als Erfolg zu werten, daß über ein Drittel aller Heidelberger Anträge berücksichtigt wurde.

Besonders stark ist seit Jahren das Interesse Heidelberger Studierender an einem Studium in den USA. Für die Universität ist es ein besonderes Anliegen, ihre Studierenden bei der Suche nach einem Studienplatz in den Vereinigten Staaten zu unterstützen. Über Direktaustauschprogramme können 60 Plätze angeboten werden; das entspricht in etwa der Zahl, die die beiden Hauptstipendiengeber DAAD und Fullbright bundesweit zur Verfügung stellen können. Gleichwohl reicht diese Zahl bei weitem nicht aus, um die Nachfrage befriedigen zu können. Die Universität erwägt daher seit längerem, einen Partnerschaftsvertrag mit einer renommierten amerikanischen Universität abzuschließen. Trotz grundsätzlichen Interesses verschiedener amerikanischer Universitäten haben die bisher geführten Gespräche indessen zu keinem erfolgreichen Abschluß geführt. Das liegt nicht zuletzt an dem starken Gefälle zwischen den Studiengebühren in den USA und der Gebührenfreiheit bei uns. Amerikanische Studierende sind kaum bereit, ihren Studienplatz unter Fortzahlung der Gebühren für ein Jahr gegen einen gebührenfreien Studienplatz in Deutschland zu tauschen.

Positiv hervorzuheben ist schließlich, daß die kanadischen und amerikanischen Partnerhochschulen sich fast ausnahmslos lobend über Motivation, Studier- und Integrationsfähigkeit der Heidelberger Austauschstudenten äußern und in ihnen eine Bereicherung des Campuslebens sehen. Nach ihrer Rückkehr sind die Studierenden in der Regel überdurchschnittlich stark motiviert und wollen ihr Studium möglichst schnell zum Abschluß bringen. Auch darin zeigt sich, wie stark sich die Erfahrungen mit dem amerikanischen Universitätssystem auf das Studierverhalten hierzulande auswirken.