Die Wirkungen des Koffein
Koffein übt intensive Wirkungen auf unseren Körper aus. Kleine
Mengen regen zum Beispiel die geistige Tätigkeit an, sie wirken
auf das Zentralnervensystem als Reizmittel. Sie regen die Muskel-
und Herztätigkeit an, hauptsächlich bei Menschen mit sitzender
Lebensweise und bei jungen Leuten. Ferner erregt Kaffee die
Schleimhäute, erhöht den Blutdruck und die Durchblutung, was sich
in einer leicht erhöhten Körperwärme niederschlägt.
Kaffee regt die Nieren an und kann durchaus als diuretisches
(harntreibendes) Mittel angesehen werden. Aber damit ist die Liste
der Wirkungen des Koffein noch nicht beendet:
Kaffee erhöht den Energieumsatz
Kaffee soll, so wollen es verschiedene Versuche belegen, den
Energieumsatz des Körpers nach dem Essen um rund 10 bis 20 Prozent
über drei Stunden hinweg erhöhen. Verantwortlich hierfür werden
das Koffein und ein im Kaffee enthaltenes Vitamin, das Niacin,
gemacht. Um diese Wirkung zu erzielen, sollten allerdings rund
250g Koffein aufgenommen werden. Das entspricht rund zwei Tassen
Kaffee.
Deshalb ist eine Tasse Kaffee nach dem Essen durchaus angebracht.
Aber Vorsicht, in höheren Mengen kann es die Darmmuskelfasern
reizen, was dann zu Diarrhoe (Durchfall) und Erbrechen führen
kann.
Macht Kaffee süchtig?
Regelmäßiger Kaffeekonsum von etwa einer bis drei Tassen
koffeinhaltigen Kaffees führt zu körperlicher Abhängigkeit. Zwar
ist diese Abhängigkeit ohne Probleme überwindbar, dennoch kann der
Entzug zunächst zu körperlichen Symptomen führen. Diese reichen
von starker Nervosität, Müdigkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen bis
hin zu Störungen der Bewegungs-Koordination und der
Konzentration. Allerdings verschwinden diese Symptome, die bei gut
50% der "Koffein-Entsager" auftreten, schon nach ein paar Tagen.
Kann Kaffee schaden?
Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die den
Kaffeekonsum möglichst einschränken oder ganz vermeiden sollten.
Dazu zählen z.B. Menschen mit einem stark erhöhten Blutdruck,
extrem hohen Cholesterinwerten oder Herz-Kreislauferkrankungen.
Weiter unten können Sie hierzu Genaueres erfahren. Aber auch
gesunde Menschen können im Einzelfall ungünstig auf Kaffee
reagieren. Das gilt z.B. für hypernervöse und leicht erregbare
Wesen unter uns. Aber wir glauben, daß diese Menschen die
Reaktionen, die Kaffee bei Ihnen verursacht, am besten an sich
selbst beobachten und sich darauf einstellen sollten. Auch
schwangeren Frauen wird geraten, den Kaffeekonsum zu begrenzen.
Andere Menschen klagen häufig über Kopfschmerzen und in einigen
Fällen scheint Kaffee ein Auslöser dafür zu sein. Falls auch Sie
zur Gruppe der "Kopfschmerzmenschen" gehören, lassen Sie die
Kaffeedose doch einfach ein paar Wochen im Schrank stehen und
beobachten Sie, ob bei Ihnen eine Besserung eintritt. Falls dies
nicht der Fall ist, wird der Kaffee auch kaum der Auslöser für
Ihre Schmerzattacken gewesen sein.
Wie individuell wir Menschen auf Kaffee ragieren, kann man gerade
am Phänomen Kopfschmerz gut verfolgen: Während einige Menschen von
Kaffee Kopfschmerzen bekommen, kann der Schmerz bei dem nächsten
durch eine Tasse des schwarzen Trunks verscheucht werden.
Andere Stimmen behaupten, daß Kaffee unserem Körper übermäßig
stark Vitamine, z.B. Vitamin C und B1, und Mineralstoffe, z.B.
Magnesium, Kalium, Zink und Calcium, entziehe. Die Datenlage
erscheint uns aber noch sehr vage und wir möchten uns daher der
Meinung der Mehrheit aller Ärzte anschließen, die bei gesunden
Menschen und ausgeglichener Ernährung keinen Grund für
Kaffeeabstinenz sehen.
Kaffee als Betthupferl?
Tatsächlich reagieren Menschen äußerst unterschiedlich auf eine
spät am Abend genossene Tasse Kaffee: Während der eine nach einem
schwarzen Betthupferl eine schlaflose Nacht durchstehen muß, wiegt
sich der andere schnell in himmlischen Träumen.
Zunächst gilt: Wer selten Kaffee trinkt, reagiert wesentlich
intensiver als ein "Gewohnheitstrinker". Der "Gelegenheitstrinker"
sollte die Tasse Kaffee am Abend also tunlichst unterlassen, wenn
er eine erholsame Nacht in seinen Federn verbringen möchte.
Gewohnheitstrinker reagieren weniger und häufig sogar kaum auf
eine späte Dosis Koffein. Dies ist allerdings, so fanden Forscher
heraus, nur eine Seite der Medaille. Denn Studien zeigen, daß zwar
die Schlafdauer egal ob mit oder ohne spätabendlichen Kaffee
gleich lang bleibt, der Tiefschlafanteil hingegen beim
Abstinenzler höher ist. Dieser wiederum ist Voraussetzung für
einen wahrhaft erholsamen Schlaf. Fazit: Ob
Gewohnheitskaffeetrinker oder nicht, Kaffee sollte nur in
Ausnahmefällen als Betthupferl genossen werden.
Eine andere Gruppe von Menschen profitiert hingegen eher von der
späten Dosis Koffein, denn ältere Menschen, die unter Herzschwäche
und infolge dessen unter Störungen der Hirndurchblutung leiden und
häufig auch Hypotoniker, also Menschen mit sehr niedrigem
Blutdruck können anschließend besser einschlafen.
Weiter mit: Weitere Wirkungen von Kaffee
See also:
Ursula Rost