Mehr Gerechtigkeit auf unserem Globus: TransFair

Um dieser fatalen Situation entgegenzuwirken, haben sich etliche Organisationen, die sich ehrlich um ein besseres Verhältnis zwischen uns und den Ländern der Dritten Welt bemühen, wie zum Beispiel die Organisation Brot für die Welt, Misereor, die Aktion Arme Welt, der Ring der katholischen studierenden Jugend und die katholische Landbevölkerung, das Nord-Süd-Netz im DGB- Bildungswerk, die Wirtschaftsgesellschaft der evangelischen Mission und viele andere, zusammengetan und haben einen Verein zur Förderung des fairen Handels mit der Dritten Welt gegründet. Sie haben ein Markenzeichen geschaffen, daß sie "TransFair" nennen, und sie bemühen sich um Zukunftssicherung der immer schon benachteiligten kleinen Bauern in der Dritten Welt. Sie arbeiten direkt mit bäuerlichen Genossenschaften und handwerklichen Kooperativen zusammen und sie garantieren vor allen Dingen Preise, die deutlich über denen des Weltmarktes liegen, damit den Menschen dort das Überleben einigermaßen gesichert wird. Sie treten für längerfristige Abnahmeverträge ein und ermöglichen gegebenenfalls auch die Vorfinanzierung von Saatgut, Düngemitteln, Werkzeugen, Maschinen oder Transportmitteln. Vor allem aber fördern sie auch ökologisch-orientierte Anbauweisen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland 10 verschiedene Lizenznehmer, die das Gütesiegel TransFair auf ihren Kaffeeprodukten tragen dürfen. Diese Kaffees können Sie mittlerweile in vielen Supermärkten, Einzelhandelsgeschäften, natürlich auch in Dritte Welt Läden und ab Januar diesen Jahres auch in vielen Läden finden, die die Zutaten der Hobbythek führen. Nebenstehend ist das auch im Original schwarz-weiße TranFair- Siegel abgebildet. Wenn Sie mithelfen möchten, den Kaffeebauern in der Dritten Welt ein gerechtes Einkommen zu verschaffen, dann kaufen Sie Kaffee mit diesem Siegel.

Wichtig ist, daß sich in Deutschland herumspricht, daß diese Produkte nicht nur in einigen wenigen Läden zu bekommen sind, wie beispielsweise in den Dritte-Welt-Läden, sondern daß sie in möglichst vielen Geschäften und auch in jedem Supermarkt angeboten werden. Wir halten auch für wichtig, daß diesen "fair" gehandelten Produkten der Odem des Almosens genommen wird. In diesem Zusammenhang sollten deshalb auch die Produkte einer Firma genannt werden, die sich schon seit Jahren um die Förderung der Dritten Welt verdient gemacht hat, die "Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH", kurz "gepa". Sie ist der wichtigste deutsche Importeur für fair gehandelte Produkte und ihr Angebotssortiment ist entsprechend groß: Die Produkte stammen aus aller Welt, z.B. aus Tanzania, Costa Rica, Mexiko oder Nicaragua. Wir haben alle Kaffees durchprobiert und festgestellt, daß sie im Geschmack sehr unterschiedlich sind. Deshalb möchten wir Ihnen empfehlen, selbst einmal verschiedene zu testen, denn erst dann können Sie den für Ihren Gaumen schmackhaftesten Kaffee herausfinden.

Allerdings einen kleinen Tip möchten wir schon an dieser Stelle weitergeben:

Kaffee aus ökologischem Anbau

Ein gepa-Kaffee aus dem Hochland Mexikos, mit Namen Cafe organico, hat uns besonders gut geschmeckt. Bei näherem Hinsehen haben wir festgestellt, daß dieser Kaffee biologisch, also ohne Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und synthetischer Düngemittel, angebaut wurde. Zunächst hielten wir es für einen Zufall, daß ausgerechnet dieser Kaffee einen so ausgeglichenen Geschmack hat. Einige Zeit später trafen wir dann auf einen renommierten Kaffeeröster, dem wir unsere Erfahrungen mit den TransFair-Kaffees berichtet haben. Dieser bestätigte uns dann aber aus seiner langjährigen Praxis diese Beobachtung und erklärte, daß biologisch angebauter Kaffee generell einen besonders ausgewogenen Geschmack habe. Wir fanden das sehr interessant, zeigt es doch, daß sich der Mehraufwand der durch biologische Wirtschaftsweise entsteht, auch beim Kaffeeanbau lohnt. Allerdings bleibt bei der ohnehin miserablen Entlohnung der Landwirte in der Dritten Welt fraglich, ob die Biobauern dafür angemessen bezahlt werden können. Bezahlung hin oder her, viele von Ihnen denken jetzt vermutlich mit Schrecken an die vielen Pestizidgeister, die sich in Ihrer Tasse Kaffee möglicherweise umtun?
Weiter mit: Pflanzenschutzmittel im Kaffee?
(Info) (Index) (Tree) (TNT-Home) (Up) See also:
Ursula Rost