Anläßlich des einjährigen Bestehens der rot-grünen Landesregierung in Sachsen-Anhalt erklärt der stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Wolfgang Thierse:
Wer hätte wohl Wetten darauf angenommen, daß Reinhard Höppner mit seinem Minderheitskabinett in Magdeburg das erste Jahr übersteht? Geradezu überboten haben sich gegenseitig in ihren Voraussagen die publizistischen wie politischen Kommentatoren, wann denn dieses "Experiment" tosend zusammenkrachen würde. Von babylonischer Gefangenschaft war die Rede, von einer übermächtigen PDS, die nun als Zünglein an der Waage eigentlich das Sagen haben werde. Hohn, Spott und Häme wurde über Reinhard Höppner ausgegossen, dem man nicht zutraute, das Regierungsschiff durch schwieriges Gewässer zu steuern. Nichts von alledem ist eingetreten. Die sachsen- anhaltinische Landesregierung besticht durch ruhige, kontinuierliche Sacharbeit. Und sie hatte wahrhaftig kein leichtes Erbe von den verschiedenen CDU- Vorgängerregierungen übernommen. Die damalige Rekordmarke bei der Arbeitslosigkeit konnte gesenkt werden, erstmalig laufen viele öffentlich geförderte Projekte des zweiten Arbeitsmarktes, die gerade vielen Frauen eine neue Chance bieten. Sicher, man sollte angesichts enger finanzieller Spielräume keine Wundertaten von dieser Landesregierung erwarten. Aber sie beweist Tag für Tag, daß bürgernahe Politik erfahrbar werden kann. Stabile Umfrageergebnisse bestätigen, daß das CDU-Gerede vom rot-grünen Chaos bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht verfängt. Für dieses Ergebnis seiner Arbeit ist Reinhard Höppner in diesen Tagen zu beglückwünschen - und Dank zu sagen!