Europa braucht ein gerechtes System für Beschäftigung, Umwelt und Gleichberechtigung Gegenwärtig treibt Europa Mißwirtschaft mit seinen wichtigsten Ressourcen, indem es die Bereitschaft der Menschen zur Arbeit nicht zu nutzen versteht und unsere natürlichen Ressourcen zu stark ausbeutet. Die sozialdemokratischen Parteien Europas sind davon überzeugt, daß es möglich ist, mehr und bessere Arbeitsplätze zu schaffen und gleichzeitig eine bessere Umwelt sowie eine auf mehr Gleichheit basierende Gesellschaft für Männer und Frauen zu schaffen. Die sozialdemokratischen Parteien Europas erwarten vom EU-Gipfel in Cannes die Aufforderung an die EU- Kommission, ein langfristiges Investitionskonzept für eine dauerhafte Entwicklung vorzulegen. Ein derartiges Konzept zur Umwandlung des Wirtschaftssektors muß auf starken Marktanreizen basieren. Dazu muß ein Weißbuch über Umwelt und Beschäftigung von der EU-Kommission vorgelegt werden, das Verbrauchern und Industrie, nationalen Regierungen und lokalen Gebietskörperschaften eine neue Richtung aufzeigt, um eine dauerhafte Entwicklung zu realisieren. Nur so lassen sich die für Europa dringend notwendigen Veränderungen einleiten. Der EU-Gipfel in Cannes muß die Regierungskonferenz 1996 veranlassen, die politische Union voranzutreiben.Die Beschäftigungsunion muß neben der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion zur zweiten Säule der europäischen Intregation werden. Sie muß auf einem neuen Konzept der Arbeitsmarktpolitik aufbauen. Ziel der Beschäftigungsunion ist es, das wirtschaftliche Fundament durch Verbesserung der Beschäftigungslage und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu verstärken und dadurch zur Stabilität der Währungsunion beizutragen. Auf diese Weise soll der Prozeß fortgesetzt werden, der durch das Weißbuch von Jacques Delors über Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung eingeleitet wurde.Bei der Bildung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion muß auf die strenge Einhaltung der Konvergenzkriterien geachtet werden. Der EU-Gipfel muß die EU-Kommission auffordern, eine Europäische Charta über die Gleichberechtigung von Männern und Frauen auszuarbeiten, in der die Rechtsgrundsätze der Gleichberechtigung im Berufsleben und die allgemeinen Grundsätze der Gleichberechtigung im politischen Leben festgeschrieben werden. Diese Charta sollte ein zentrales Element des neuen EU-Vertrags sein.<