Zum 8. Mai und zu den Veranstaltungen der SPD anläßlich dieses Gedenktages erklärt SPD-Bundesgeschäftsführer Günter Verheugen heute im SPD-O-Ton-Service:
Die SPD erinnert zum 8. Mai an die Verantwortung Deutschlands für den Krieg und an die Befreiung vom Naziterror. Wir wissen, daß mit diesem Tag auch viel persönliches Leid verbunden ist. Es darf nicht mißbraucht werden, um Geschichte umzudeuten und die grausame Herrschaft der Nationalsozialisten zu relativieren. Immer noch haben hochrangige Politiker der Koalition ihre Unterschrift unter den geschichtsfälschenden Aufruf "Gegen das Vergessen" nicht zurückgezogen. Inzwischen signalisiert sogar Herr Schäuble klammheimliche Zustimmung. Der Bundeskanzler bleibt aufgefordert, für eine klare Trennlinie seiner Koalition zu rechtsextremen Kreisen zu sorgen.
Die SPD hält dieses schreckliche Kapitel deutscher Geschichte in lebendiger Erinnerung. Gleichzeitig richten wir den Blick von der Vergangenheit aus auf die Zukunft. Gerade wegen unserer Vergangenheit haben wir Deutschen heute eine besondere Verantwortung gegenüber der internationalen Gemeinschaft. Diese Grundidee: 'Aus der intensiven Erinnerung heraus die Zukunft gestalten' bestimmt auch unsere Vorstellungen und Veranstaltungen zum 8. Mai.
Deshalb diskutieren wir morgen unter dem Titel: "8. Mai 1945 - 8. Mai 1995: Deutschlands Verantwortung für den Krieg - Europas Pflicht zum Frieden" im Kölner Opernhaus mit Bürgermeistern aus ost- und westeuropäischen Städten, die unter dem Krieg gelitten haben, Perspektiven einer europäischen Friedenspolitik. Jorge Semprun und Jaques Delors werden ihre Sicht von Erinnerung und Zukunftsgestaltung beitragen.
Schwerpunkt unseres großen Jugendfestes am kommenden Samstag in Dresden ist die Begegnung von europäischen und israelischen Jugendlichen mit Zeitzeugen des Kriegsendes. Dabei geht es auch um die Bekämpfung des neuen Rechtsextremismus und den Krieg, unter dem Europa heute leidet.