Daimler-Benz News vom 22.2.1995

Umweltschutz aus der Vogelperspektive

Daimler-Benz und die
Stiftung Europäisches Naturerbe
vereinbaren neue Formen der Kooperation

Stuttgart, 22. Februar 1995
Neue Schwerpunkte setzen die Stiftung Europäisches Naturerbe und die Daimler-Benz AG in ihrer bereits seit rund fünf Jahren bestehenden Kooperation. Anläßlich des Europäischen Naturschutzjahres und der UNO-Klimaschutzkonferenz will der Stuttgarter Konzern die Stiftung jetzt auch mit firmeneigener Satellitentechnik und Umwelttechnologie bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Zielsetzung der Stiftung im Rahmen dieser Zusammenarbeit sind die Einrichtung und Erhaltung eines langfristig angelegten, grenzüberschreitenden Verbundes von Naturräumen in Europa und Nordafrika.

Das Projekt steht unter dem Motto "Umwelt und Mobilität" und soll mit Hilfe von Erderkundungssatelliten des Unternehmensbereichs Daimler-Benz Aerospace (Dasa) sowie anhand von Luftbildern und Bodenerkundungen aufschlußreiche Daten über den Ist-Zustand unseres Öko-Systems erfassen. Im Vordergrund stehen Umweltprobleme wie Le-bensraumzerstörung, Arten- und Waldsterben, Klimaschutz, aber auch Wasserverschmutzung, Landschaftszersiedelung oder die Trockenlegung ökologisch wertvoller Feuchtge-biete.

"Die Zusammenarbeit zwischen Daimler-Benz und der Stiftung Europäisches Naturerbe", so Matthias Kleinert, Generalbevollmächtigter der Daimler-Benz AG, Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftspolitik, "basiert auf dem Grundsatz unseres Konzern-Leitbildes, wonach unsere Arbeit dem Menschen und der Umwelt dient. Wir sind uns bewußt, daß wir es den künftigen Generationen schuldig sind, mit den uns zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen schonend umzugehen. Daimler-Benz verfügt hierfür in hohem Maße über umwelttechnologisches Know-How."

Der Einsatz des Dasa/Dornier-Erkundungssatelliten soll neben dem Erkennen der Ursachen von Umweltveränderungen auch der Prognose längerfristiger Entwicklungen dienen. Die Datenerfassung erfolgt u. a. durch den Erderkundungssatelliten ERS-1 der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, der bereits seit 1991 erfolgreich im Einsatz ist; durch seine Ausstattung mit Mikrowellen-Instrumenten können Messungen an der Erdoberfläche unabhängig von Tageszeit und Wetter durchgeführt werden. Die Kontinuität des Datenangebotes "aus der Vogelperspektive", das die Arbeit der Stiftung Europäisches Naturerbe in Zukunft erleichtern soll, kann durch den neuen ESA-Satelliten ERS-2 bis in das nächste Jahrtausend hinein gewährt werden; der Start dieses von Dasa/Dornier gebauten Erdbeobachtungssatelliten ist für April 1995 vorgesehen.

Ebenfalls mit Unterstützung des Daimler-Benz-Konzerns betreibt die Stiftung Europäisches Naturerbe bereits seit 1992 eine eigene, flugzeuggetragene Luftbilddokumentation. Durch den Satelliteneinsatz im Dienste der Ökologie verspricht sie sich vom kombinierten Einsatz mit Boden- und Luftdaten zusätzlich verbesserte Entscheidungsgrundlagen für ihre europäische Naturschutzarbeit und Umweltpolitik.

Europaweit werden Feuchtgebiete, Seen, Verlandungszonen und Waldsysteme bis hin zum gefährdeten mediterranen Hartlaubwald auf einem 100 km breiten Streifen parallel zur Satellitenflugbahn abgetastet. Aus den reflektierten Echosignalen eines Radar-Sensors kann man dabei Informationen über Art und Beschaffenheit von Vegetation und Gewässern auswerten sowie ökologische Wirkungskataster und Landschaftsstrukturmodelle erstellen. Erkenntnisse über die Topographie der Erdoberfläche erleichtern europaweit die Planung von Schutzgebieten in großräumigen oder schwer zugänglichen Gebieten.

Ein weiteres wichtiges Instrument des ERS-2-Erdbeobachtungssatelliten wird auch das "Global Ozone Monitoring Experiment" - GOME - sein, das Menge und Verteilung von Ozon und Spurengasen in der Erdatmosphäre mißt und damit aktuelles Datenmaterial über das gefährliche Ozonloch liefert. Gleichzeitig lassen sich aus den ERS-2-Daten bodennahe UV-Strahlungswerte ableiten. Diese Daten können in Zukunft Umweltexperten in aller Welt zur Verfügung gestellt werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Daimler-Benz und der Stiftung Europäisches Naturerbe wird von beiden Seiten als Dachkampagne gesehen, die mit Förderprogrammen und Produktbeiträgen der Daimler-Benz-Unternehmensbereiche vernetzt ist. Beispielsweise plant die Mercedes-Benz AG ein Förderprogramm, das die Thematik "Mobilität und Natur" zu Lande beinhalten soll. Ferner hat AEG Daimler-Benz-Industrie in den letzten Jahren durch moderne Telekommunikation und Solartechnologien konkrete Beiträge für ein modernes Umweltschutzmanagement der Stiftung Europäisches Naturerbe geleistet.

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