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Konzern-Zwischenbericht

vom 1. Januar bis 30. Juni 1995


Daimler-Benz-Konzern

Werte in Mio. DM1. Hj. 951. Hj. 94 *)
Umsatz48.03747.416
EU-Markt
28.58327.803
Deutschland
17.48317.365
EU ohne Deutschland
11.10010.438
USA
8.2679.097
Übrige Märkte
11.18710.516
Beschäftigte (30.6.)330.247335.261
Deutschland
249.988255.851
Ausland
80.25979.410
Ergebnis
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (HGB)
(1.154)926
Konzernergebnis nach Steuern (HGB)
(1.567)462
Ergebnis je Aktie
DM (30,66)DM 7,82
*) Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden die Zahlen um wesentliche Veränderungen im Konsolidierungskreis bei AEG Daimler-Benz Industrie und Daimler-Benz Aerospace bereinigt.




Der Umsatz des Daimler-Benz-Konzerns hat gegenüber dem vergleichbaren Wert des Vorjahreszeitraums um 1% auf 48,0 Mrd. DM zugenommen. In Deutschland (+1%) und in den Partnerländern der Europäischen Union (+6%) konnten wir nach der kräftigen Steigerung im Vorjahr das Geschäft noch einmal ausweiten. Dagegen mußten wir im US-Markt - trotz eines höheren Pkw-Absatzes - aufgrund der Dollarkursentwicklung Umsatzeinbußen von 9% hinnehmen. Weiter gestiegen sind die Erlöse in den übrigen Märkten (+6%). Die Geschäftsausweitung wurde im wesentlichen von Mercedes-Benz sowie von debis getragen. Während AEG Daimler-Benz Industrie nahezu die Vorjahreserlöse erreichen konnte, ging das Umsatzvolumen der DASA währungsbedingt sowie aufgrund der nach wie vor schwierigen Lage in der Luftfahrtindustrie zurück. Insgesamt trug Mercedes-Benz 70% zum Konzernumsatz bei; 11% entfielen auf die DASA, 10% auf debis und 9% auf AEG Daimler-Benz Industrie.

Ende Juni 1995 beschäftigte der Daimler-Benz-Konzern weltweit 330.247 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Während DASA und AEG Daimler-Benz Industrie ihren Personalstand weiter abgebaut haben, hat die Beschäftigtenzahl bei debis und - durch die Eingliederung von Kässbohrer in die EvoBus GmbH - auch bei Mercedes-Benz wieder zugenommen.

In der Konzernbilanz ist die Bilanzsumme im Vergleich zum Jahresende 1994 um 0,7 Mrd. DM gestiegen. Auf der Aktivseite geht die Zunahme ausschließlich auf höhere Vorräte infolge der unterjährig naturgemäß umfangreicheren Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen zurück. Gegenläufig wirken Rückgänge beim Anlagevermögen und bei den Forderungen. Auf der Passivseite vermindert sich das Eigenkapital um 3,0 auf 17,3 Mrd. DM. Neben dem Fehlbetrag zum Halbjahr macht sich hier auch die Umrechnung des Nettovermögens der ausländischen Konzerngesellschaften mit gegenüber dem Jahresende 1994 niedrigeren Wechselkursen bemerkbar. Dem stehen eine Zunahme der Pensionsrückstellungen infolge der turnusgemäßen Anpassung der Rententabelle sowie dollarkursbedingt gewachsene Drohverlustrückstellungen gegenüber. Die höheren Verbindlichkeiten resultieren aus dem deutlichen Anstieg der Finanzschulden.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung liegt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit -1,0 Mrd. DM um 1,8 Mrd. DM unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums, das allerdings aufgrund der Entkonsolidierung einer inländischen Leasinggesellschaft und aus Veräußerungsgewinnen einmalige Erträge in der Größenordung von rd. 1,0 Mrd. DM enthalten hatte. Die Ergebnisverschlechterung ist neben den von der starken D-Mark ausgehenden Belastungen des laufenden Geschäfts vor allem auf die dollarkursbedingt notwendigen Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen bei der DASA zurückzuführen. Dagegen sind im Ergebnis noch keine wesentlichen Auswirkungen aus Strukturbereinigungen in diesem Bereich enthalten, da die hierfür erforderlichen Beschlüsse noch nicht gefaßt wurden. Insgesamt bewegten sich die im ersten Halbjahr verrechneten Strukturaufwendungen in der Größenordnung des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Das Konzernergebnis nach Steuern ist von 462 Mio. DM drastisch auf -1.567 Mio. DM zurückgegangen.

Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit liegt mit -1,2 Mrd. DM deutlich unter dem Ergebnis der ersten sechs Monate 1994, das 0,9 Mrd. DM betragen hatte. Während Mercedes-Benz seinen positiven Ergebnisbeitrag nochmals spürbar steigern konnte, waren die Beiträge von AEG Daimler-Benz Industrie und der Daimler-Benz Aerospace negativ. Ebenfalls ermäßigt hat sich der Cash flow aus der Geschäftstätigkeit. Ausschlaggebend für den Rückgang von 8,6 auf 1,3 Mrd. DM waren das schlechte Ergebnis, vor allem aber die Veränderungen im Umlaufvermögen sowie der im Vergleich zum Vorjahr geringere Anstieg bei den Verbindlichkeiten. Bei einem Cash flow aus der Investitionstätigkeit von 2,6 Mrd. DM verblieb damit eine Differenz zum Cash flow aus der Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,3 Mrd. DM, die über eine höhere Fremdkapitalaufnahme auszugleichen war.

Das Konzernergebnis nach US-amerikanischer Rechnungslegung liegt mit -1.573 Mio. DM zwar in der Größenordnung des HGB-Ergebnisses, allerdings bestehen zwischen den beiden Ergebnisgrößen ganz erhebliche inhaltliche Unterschiede. Diese sind insbesondere in der von der deutschen Rechnungslegung abweichenden Behandlung von Goodwill-Werten und den latenten Steuern begründet, die das US-Ergebnis belasten. Positiv wirken demgegenüber vor allem der unterschiedliche Ansatz der Rückstellungen sowie die aufgrund der Kursentwicklung des US-Dollar unrealisierten Währungsgewinne aus Devisentermingeschäften, die nach der US-Rechnungslegung wegen einer Bewertung zu Marktpreisen zu berücksichtigen sind.

Das Eigenkapital nach den US-Vorschriften (26,6 Mrd. DM) übersteigt um 9,3 Mrd. DM den entsprechenden Wert des deutschen Abschlusses. Die Differenz ergibt sich mit 6,5 Mrd. DM hauptsächlich aus den zweckgebundenen Rücklagen. Weitere 2,9 Mrd. DM beruhen auf aktiven latenten Steuern, die nach US-GAAP aus Bewertungsunterschieden und steuerlichen Verlustvorträgen resultieren.



Mercedes-Benz

Werte in Mio. DM1. Hj. 951. Hj. 94
Umsatz35.59534.675
Beschäftigte (30.6.)203.992200.528
Personenwagen
Umsatz
20.15521.164
Produktion (Einheiten)
308.445302.076
Absatz (Einheiten)
294.467296.770
Nutzfahrzeuge
Umsatz
15.44013.511
Produktion (Einheiten)
169.146140.011
Absatz (Einheiten)
156.319135.113


Im Unterschied zur Nutzfahrzeug-Konjunktur ist die Nachfrage nach Personenwagen in den letzten Monaten teilweise ins Stocken geraten. Insbesondere in einigen Industrieländern schwächten sich die Pkw-Verkäufe deutlich ab oder stagnierten.

Mercedes-Benz konnte insgesamt seinen günstigen Geschäftsverlauf fortsetzen und steigerte seinen Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 1994 um 3% auf 35,6 Mrd. DM. Erhebliche Zuwächse erzielten wir vor allem im westeuropäischen Ausland (+10%), in Südamerika (+40%), Südafrika (+55%) und Fernost (+12%); in Deutschland nahm das Geschäftsvolumen nur noch um 1% auf 13,6 Mrd. DM zu. Während das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge die Erlöse um 14% erhöhte, hat der Pkw-Bereich das hohe Vorjahresniveau vor allem währungsbedingt nicht erreicht.

Stückzahlmäßig konnten wir mit einem weltweiten Absatz von 294.500 Personenwagen allerdings an das Rekordvolumen des Vorjahres anknüpfen. Der für Mercedes-Benz wichtige deutsche Pkw-Markt blieb weiterhin auf schwachem Niveau; hier war unser Absatz aufgrund des Modellwechsels in der E-Klasse im Vergleich zu dem hohen Vorjahreswert um 11% rückläufig. In den Auslandsmärkten wurde die bisherige Höchstmarke von 1994 mit nunmehr 178.500 Personenwagen um 7% übertroffen. Besonders erfolgreich waren wir in Japan und Großbritannien, wo wir Steigerungen um 39 bzw. 35% erzielten. Selbst im rückläufigen US-amerikanischen Markt konnten wir - entgegen dem Markttrend - die Verkäufe um 3% erhöhen. Starke Zuwachsraten verbuchten wir außerdem in den Zukunftsmärkten Südostasiens und Lateinamerikas sowie in Südafrika.

Die C-Klasse konnte weltweit ihre Marktposition weiter stärken; auch der Absatz der S-Klasse legte deutlich zu. Die Limousinen der E-Klasse, der mit insgesamt rd. 2,7 Mio. verkauften Fahrzeugen bislang erfolgreichsten Mercedes-Benz Baureihe aller Zeiten, erreichten trotz der Auslaufsituation im direkten Wettbewerbsvergleich zufriedenstellende Verkaufszahlen. Die neue E-Klasse wurde im Juni präsentiert und stieß bei Öffentlichkeit und Medien auf hervorragende Resonanz. Der sehr erfreuliche Auftragseingang bestätigt das innovative und attraktive Fahrzeugkonzept.

Aufgrund der insgesamt guten Absatzsituation haben wir die Produktion um 2% auf einen neuen Meilenstein von 308.400 Personenwagen angehoben.

Das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge hat in den ersten sechs Monaten 1995 mit insgesamt 156.300 Einheiten (+16%) konzernweit mehr Fahrzeuge abgesetzt als jemals zuvor in einer ersten Jahreshälfte. Ausschlaggebend für dieses Rekordergebnis war die anziehende Konjunktur in wichtigen Nutzfahrzeugmärkten, insbesondere in der Europäischen Union seit dem Spätsommer 1994. Darüber hinaus trug der Markterfolg des im Januar eingeführten neuen Transporters "Sprinter" zu einem um 15% auf über 55.000 Einheiten gestiegenen Absatz von Transportern bei. Ein noch stärkeres Plus erreichte die Sparte Lkw (+17% auf 88.100 Einheiten), aber auch Busse und Unimog wiesen im Vergleich zum Vorjahr deutliche Zuwachsraten aus.

Überwiegend erfreulich entwickelte sich der Absatz der Produktionsgesellschaften in Übersee. Vor allem unsere US-Tochter Freightliner (+25% auf 36.400 Einheiten), Mercedes-Benz do Brasil (+44% auf 23.000 Einheiten) und Mercedes-Benz of South Africa (+29% auf 1.600 Einheiten) erzielten hohe Steigerungsraten für ihre Produkte. Dagegen führten die wirtschaftlichen Probleme in Mexiko dazu, daß der Absatz der Mercedes-Benz Mexico um 79% auf 900 Nutzfahrzeuge einbrach. Die neu gegründete EvoBus GmbH startete erfolgreich und setzte im ersten Halbjahr 2.900 Busse der Marken Mercedes-Benz und Setra ab.

Mit 169.100 Einheiten (+21%) produzierte Mercedes-Benz so viele Nutzfahrzeuge wie niemals zuvor in den ersten sechs Monaten eines Jahres. An dem Zuwachs waren die Werke in Deutschland mit 82.400 Einheiten (+20%) und die Auslandswerke mit 86.700 Einheiten (+22%) gleichermaßen beteiligt.



AEG Daimler-Benz Industrie

Werte in Mio. DM1. Hj. 951. Hj. 94 *)
Umsatz4.3864.425
Auftragseingang6.4925.364
Beschäftigte (30.6.)51.36653.259

*) Werte um wesentliche Veränderungen im Konsolidierungskreis bereinigt.

Der Umsatz der AEG Daimler-Benz Industrie lag im ersten Halbjahr 1995 mit 4,4 Mrd. DM geringfügig unter dem vergleichbaren Wert vom Jahr davor. Während das Geschäftsvolumen im Ausland um 7% zulegte, waren in Deutschland Einbußen um 9% hinzunehmen. Innerhalb der einzelnen Geschäftsfelder erreichte die Mikroelektronik eine zweistellige Zuwachsrate (+16%); weiterhin erfreulich entwickelten sich hier die Bereiche Halbleiter, Airbags und Kfz-Elektronik der TEMIC. Die Automatisierungstechnik verbuchte einen leichten Umsatzrückgang um 1%. Die um 4% geringeren Erlöse in der Energietechnik resultierten im wesentlichen aus niedrigeren Abrechnungen im Bereich Energieverteilung. Die Umsätze bei Dieselantrieben lagen aufgrund des programmbedingt niedrigeren Liefervolumens im ersten Halbjahr um 7% und im Geschäftsfeld Bahnsysteme wegen geringerer Abrechnungen um 11% unter dem Vorjahreswert.

Der Auftragseingang der AEG Daimler-Benz Industrie ist im Berichtszeitraum um 21% gestiegen, wobei eine regere Bestelltätigkeit sowohl in Deutschland (+10%) also auch in den Auslandsmärkten (+34%) zu verzeichnen war. Den größten Beitrag mit einem Plus von 32% leistete das Geschäftsfeld Bahnsysteme, insbesondere durch Aufträge für die S-Bahn in Berlin und den BART Nahverkehr in San Francisco. Erfreulich entwickelten sich die Bestelleingänge auch in den übrigen Geschäftsfeldern: In der Automatisierungstechnik stiegen sie um 28%; dies war einerseits auf die Erstkonsolidierung unserer US-amerikanischen Tochtergesellschaft ElectroCom Automation Inc. im Bereich Postautomatisierung und zum anderen auf höhere Auftragseingänge in der industriellen Automatisierungstechnik zurückzuführen. Das Geschäftsfeld Energietechnik wies einen Anstieg um 24% aus, zu dem vor allem die Bereiche Energieverteilung, Niederspannungstechnik und Elektrische Maschinen beitrugen. Während sich die Bestellungen in der Mikroelektronik mit einem Plus von 15% weiterhin positiv entwickelten, konnten wir bei Dieselantrieben das Vorjahresniveau um 7% übertreffen.



Daimler-Benz Aerospace (DASA)

Werte in Mio. DM1. Hj. 951. Hj. 94 *)
Umsatz5.4965.959
Auftragseingang6.2666.499
Beschäftigte (30.6.)61.58868.515

*) Werte um wesentliche Veränderungen im Konsolidierungskreis bereinigt.

Die Geschäftsentwicklung der DASA wurde von den Verschiebungen der Währungsparitäten erheblich beeinträchtigt. Die für das zivile Flugzeuggeschäft maßgebliche US-Währung hat sich gegenüber der D-Mark im Vergleich zum ersten Halbjahr 1994 um 14% abgewertet. Darüber hinaus war die Nachfrage auf dem Flugzeugmarkt weiterhin unbefriedigend.

Der Umsatz verfehlte im Berichtszeitraum mit 5,5 Mrd. DM den vergleichbaren Wert von 1994 um 8%. Während in Deutschland das Vorjahresniveau knapp erreicht wurde (-1%), ging der Auslandsumsatz um 10% zurück. Im Geschäftsfeld Luftfahrt, das 63% zu den Erlösen der DASA beitrug, verringerte sich der Umsatz  nahezu ausschließlich wechselkursbedingt  um 14%, bei Antrieben um 12%. Die Geschäftsfelder Raumfahrt sowie Verteidigung und Zivile Systeme erzielten abrechnungsbedingte Zuwächse von 8 bzw. 16%.

Der Auftragseingang blieb mit 6,3 Mrd. DM um 4% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dabei konnten die deutlich höheren Bestelleingänge in der Raumfahrt die größtenteils von der Wechselkursentwicklung verursachten Rückgänge in den anderen Geschäftsfeldern nicht ausgleichen.



Daimler-Benz InterServices (debis)

Werte in Mio. DM1. Hj. 951. Hj. 94
Umsatz5.4925.219
Beschäftigte (30.6.)9.7598.925

Die Daimler-Benz InterServices (debis) erwirtschaftete im ersten Halbjahr 1995 einen Umsatz von 5,5 Mrd. DM. Zu der erneuten Ausweitung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (+5%) trugen fast alle Geschäftsbereiche bei. Dabei hat die Stärke der D-Mark eine stärkere Umsatzsteigerung verhindert.

Das Systemhaus erhöhte seinen Umsatz um 2% auf 0,9 Mrd. DM; wesentlichen Anteil daran hatte der Bereich Computer-Communication-Services. Die Finanzdienstleistungen erbrachten mit 3,6 Mrd. DM den Hauptbeitrag zum Geschäftsvolumen der debis; allerdings konnte der Vorjahreswert nicht ganz erreicht werden. Maßgeblich hierfür waren die Entwicklung zahlreicher Währungen, insbesondere der Kursrückgang des US-Dollar, und die weiterhin schwierige wirtschaftliche Lage in Mexiko. Der Geschäftsbereich Handel hat seine Erlöse deutlich auf 0,2 Mrd. DM ausgeweitet; besonders positiv entwickelte sich das Countertrading mit den GUS-Staaten. Im Bereich Marketing Services gelang es dem Geschäftsfeld Media, zusätzlich wichtige Kunden zu gewinnen; dies trug erheblich zur Geschäftsausweitung auf insgesamt 0,4 Mrd. DM bei. Die Mobilfunkdienste setzten ihre überaus dynamische Entwicklung fort und verdoppelten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Bereiche Versicherungen und Immobilienmanagement trugen zum weiteren Ausbau des Geschäftsvolumens bei.



Ausblick

Die Geschäftsentwicklung dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte 1995 von der Abwertung wichtiger Währungen zur D-Mark negativ beeinflußt bleiben. Insbesondere der schwache US-Dollar wird das Geschäft der DASA, aber auch das Pkw-Geschäft im bedeutenden nordamerikanischen Markt belasten. Dennoch sollten bei Mercedes-Benz die positiven Impulse vor allem aus dem Modellwechsel in der E-Klasse und dem Nutzfahrzeugbereich überwiegen. Insgesamt rechnen wir damit, für das Gesamtjahr ein Umsatzvolumen erreichen zu können, das über dem des Vorjahres liegt.

Unsere Sachinvestitionen, die im Gesamtjahr 1995 auf über 6,0 Mrd. DM ansteigen werden, konzentrieren sich auf Produkterneuerungen, die Einführung neuer Fertigungstechnologien und weitere Rationalisierungsmaßnahmen. Den Schwerpunkt bilden wiederum Investitionsumfänge bei Mercedes-Benz, hauptsächlich für neue Produkte und Nachfolgemodelle, aber auch für die weitere Internationalisierung des Geschäfts.

Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand wird 1995 mit rd. 9,0 Mrd. DM erneut in der Größenordnung des Vorjahres liegen; davon betreffen etwa die Hälfte auftragsgebundene Entwicklungsleistungen der DASA.

Im Pkw-Bereich erwarten wir nach dem günstigen Echo auf die neue E-Klasse sowie der regen Nachfrage nach der S- und C-Klasse trotz Schwächetendenzen auf wichtigen Märkten ein Absatzvolumen auf dem Niveau des Vorjahres. Bei weiterhin positiver Entwicklung der Nutzfahrzeugmärkte wird Mercedes-Benz 1995 deutlich mehr als 300.000 Nutzfahrzeuge absetzen können.

Im März 1995 haben die AEG Daimler-Benz Industrie und ABB die Verbindung ihrer weltweiten Aktivitäten im Bereich des Schienenverkehrs bekanntgegeben. Inzwischen sind die Verhandlungen über das Gemeinschaftsunternehmen ABB Daimler-Benz Transportation weit fortgeschritten. Wir rechnen damit, daß die zuständige Behörde der EU bis Ende Oktober den Zusammenschluß genehmigt.

Die DASA verfolgt weiterhin mit Nachdruck das Ziel, durch verstärkte Kooperationen mit internationalen Partnern die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie abzusichern. In den Verhandlungen mit Aerospatiale über die Gründung zweier Joint-venture, in denen die Satelliten- und Lenkflugkörperaktivitäten beider Unternehmen zusammengefaßt werden sollen, konnten entscheidende Fortschritte erzielt werden. Im Luftfahrtbereich hat die DASA mit der chinesischen Luftfahrtindustrie und der südkoreanischen Samsung Aerospace Industries im Mai 1995 eine Machbarkeitsstudie für einen neuen 120sitzigen Jet begonnen. Diese sieht auch die Möglichkeit vor, weitere europäische Partner in das Projekt einzubinden. Im Hinblick auf die gravierenden Wechselkursverschiebungen untersucht die DASA im Rahmen des Projekts Dolores (Dollar low rescue) geeignete Maßnahmen, den Unternehmensbereich in Zukunft von Wechselkursveränderungen unabhängiger zu machen.

debis Systemhaus hat im Zuge seiner Internationalisierungsstrategie die ATAG debis Informatik AG, Schweiz, mehrheitlich übernommen. Der Geschäftsverlauf bei Marketing Services wird durch die im ersten Halbjahr zusätzlich gewonnenen Kunden auch in der zweiten Jahreshälfte positiv verlaufen. Der Bereich Mobilfunkdienste wird sein erfreuliches Wachstum fortsetzen.

Die Ergebnisentwicklung wird auch im zweiten Halbjahr durch die noch hohe Bewertung der D-Mark gegenüber wichtigen Währungen sowie die notwendigen Rückstellungen für die Strukturbereinigung im Luftfahrtbereich der DASA belastet sein. Positive Effekte ergeben sich demgegenüber aus den laufenden Kostensenkungsprogrammen aller Unternehmensbereiche sowie aus der anhaltend günstigen Geschäftsentwicklung bei Mercedes-Benz und debis. Hinzu kommt, daß wir bereits im ersten Halbjahr für DASA auf den gesamten Auftragsbestand Drohverlustrückstellungen auf Basis des Dollarkurses von 1,38 DM per 30.06.1995 gebildet haben, so daß uns daraus nur dann weitere wesentliche Belastungen entstehen, wenn der Dollarkurs am 31.12.1995 unter diesem Wert liegen sollte. Auch für das zweite Halbjahr erwarten wir einen Konzern-Fehlbetrag, der aus heutiger Sicht aber deutlich geringer ausfallen wird als der Verlust im ersten Halbjahr.

*

Dieser Zwischenbericht umfaßt alle für die AEG Aktiengesellschaft börsenrechtlich geforderten Angaben. Wegen des bestehenden Unternehmensvertrags übernimmt die Daimler-Benz AG die bei der AEG Aktiengesellschaft anfallenden Ergebnisse; die außenstehenden AEG Aktionäre erhalten eine Garantiedividende. Der Bericht gilt daher zugleich als Zwischenbericht dieser Beteiligungsgesellschaft.

Im September 1995 Daimler-Benz Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Zum Halbjahresabschluß des Daimler-Benz-Konzerns
Zur Überleitung von Konzernergebnis und Eigenkapital

auf US-GAAP



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