42.220 Beschäftigte
8,738 Mrd. DM Umsatz
Das Geschäftsfeld Luftfahrt umfaßt die Produktbereiche
Daimler-Benz Aerospace Airbus Fokker Regionalflugzeuge Militärflugzeuge
und ist mit 40 Prozent beteiligt an dem
deutsch-französischen Hubschrauberunternehmen Eurocopter.
Große Passagierflugzeuge
Im Bereich der großen Passagierflugzeuge ist die Daimler-Benz Aerospace über die Daimler-Benz Aerospace Airbus GmbH (Hamburg) mit einem Anteil von 37,9 Prozent neben Aerospatiale (Frankreich) der größte Partner im europäischen Konsortium Airbus Industrie. Daneben sind British Aerospace mit 20 Prozent und die spanische Casa mit 4,2 Prozent beteiligt. Die Daimler-Benz Aerospace Airbus liefert wesentliche Großbauteile für die Airbus-Flugzeuge und ist für die komplette Innenausstattung der Maschinen - mit Ausnahme der A330 und A340 - zuständig.
Darüber hinaus erfolgt seit Juni 1992 in Hamburg auch die Endmontage der A321. Im Januar 1994 wurde das erste Flugzeug dieses Typs an die Lufthansa ausgeliefert. Zusätzlich wird in Hamburg seit März 1995 das kleinste Mitglied der Airbus-Familie, die A319, endmontiert. Dieser 135-Sitzer hatte seinen offiziellen Programmstart im Juni 1993. Der Erstflug der A 319 findet Anfang September 1995 statt. Durch die Endmontage der A321 und der A319 werden erstmals seit 1945 wieder größere Passagierflugzeuge in Deutschland komplett gebaut.
In Folge der deutschen Vereinigung verfügt die Daimler-Benz Aerospace Airbus seit Juli 1991 auch im Osten Deutschlands über Produktionskapazitäten. Dazu wurden Teile der Flugzeugwerft Dresden GmbH in die neugegründete Elbe Flugzeugwerke GmbH (Dresden) eingebracht, an der die Daimler-Benz Aerospace Airbus 100 Prozent hält. In diesem Werk werden unter anderem das Rumpfheck der Fokker 100 und der neuen Fokker 70 sowie Airbus-Teile gefertigt.
Neue Flugzeuge zu entwickeln kostet viel Zeit. Deshalb arbeitet die Daimler-Benz Aerospace Airbus schon heute in internationalen Kooperationen an den Flugzeugen für morgen. Eines der Projekte für die Zukunft ist das VLCT (Very Large Commercial Transport Aircraft), für das zur Zeit von den europäischen Airbus-Partnern und dem amerikanischen Flugzeugbauer Boeing unter beratender Beteiligung Airbus Industrie eine gemeinsame Machbarkeitsstudie erarbeitet wird. Die Vorstellungen gehen von einer Reichweite von etwa 13 000 Kilometern bei einer Kapazität von 500 und mehr Sitzen aus. Es wird angestrebt, weitere Partner (u.a. aus Japan und der GUS) einzubinden.
Einen ähnlich globalen Charakter haben Planungen und Forschungsarbeiten für ein Überschall-Verkehrsflugzeug. Mit positiven Erkenntnissen abgeschlossen wurde bereits die Machbarkeitsstudie für das Cryoplane, das in deutsch-russischer Kooperation entwickelt wird. Dieses Flugzeug kann mit flüssigem Wasserstoff anstelle von Kerosin fliegen.
Regionalflugzeuge
Im Produktbereich Regionalflugzeuge ist die Daimler-Benz Aerospace auf dem Markt der Commuter-Flugzeuge mit der 19-sitzigen Dornier 228 und der 33-sitzigen Dornier 328 präsent. Die ersten Dornier 328 wurden 1993 an die Regionalfluggesellschaft Air Engiadina (Schweiz) und an Horizon Air (USA) ausgeliefert. Als erste deutsche Fluggesellschaft hat Eastwest Airlines in Erfurt im Mai 1994 eine Dornier 328 erhalten. Zur Zeit liegen 76 Festbestellungen und 75 Kaufoptionen von 17 Kunden für die Dornier 328 vor. 113 davon kommen aus den Vereinigten Staaten, dem mit 50 Prozent am gesamten Markt weltweit wichtigsten Segment für dieses Regionalflugzeug. 18 Flugzeuge wurden bereits ausgeliefert. Der Anteil der Dornier 328 am Weltmarkt betrug 1994 mit 46 neuen Festbestellungen 40 Prozent.
Seit der Mehrheitsübernahme des niederländischen Flugzeugbauers Fokker wird dieses Angebot durch die Fokker 50 ergänzt, die in der Kategorie der 40- bis 70-sitzigen Turboprop-Flugzeuge einen Weltmarktanteil von 22 Prozent hat. Für die Fokker 50 liegen derzeit 204 Festbestellungen vor. Darüber hinaus ist die Dasa mit Fokker nun auch auf dem Markt der Regional-Jets als Systemführer vertreten: Die 107-sitzige Fokker 100 und die 79-sitzige Fokker 70 besitzen weltweit einen Marktanteil von 50 Prozent in dieser Kategorie. Für die Fokker 100 liegen 274 Festbestellungen vor, für die Fokker 70 sind es 59. Die erste Fokker-70-Maschine ist am 25. Oktober 1994 an einen Kunden in den USA ausgeliefert worden. Durch den Erwerb der Fokker-Mehrheit hat die Dasa gemeinsam mit dem niederländischen Flugzeughersteller in Europa die wirtschaftlichen und industriellen Voraussetzungen geschaffen, um eine zukunftsorientierte und wettbewerbsfähige Struktur für den Bau von Regionalflugzeugen aufzubauen.
Die Produktpalette der Dasa reicht nun vom 19-sitzigen Zubringerflugzeug bis zum Langstrecken-Airbus mit 440 Sitzen. In einem weiteren Schritt wird die Dasa gemeinsam mit der chinesischen und südkoreanischen Luftfahrtindustrie einen neuen 100- bis 120-sitzigen Regionaljet entwickeln, der nach dem Jahr 2000 an die Kunden ausgeliefert werden soll.
Militärflugzeuge
Der Schwerpunkt des Produktbereichs Militärflugzeuge liegt auf der Entwicklung des europäischen Jagdflugzeugs Eurofighter 2000. Der erste Prototyp hat am 27. März 1994 vom Flugerprobungszentrum Manching der Dasa aus erfolgreich seinen Erstflug absolviert. Am Eurofighter-Projekt sind neben der Dasa auch British Aerospace (Großbritannien), Alenia (Italien) und Casa (Spanien) beteiligt. Gemeinsam mit der amerikanischen Firma Rockwell International wird darüber hinaus im Experimentalprogramm X-31A das Fliegen mit extrem hohen Anstellwinkeln erprobt, ein weiteres gemeinsames Programm mit dem amerikanischen Partner ist die Entwicklung des Schulflugzeuges Ranger 2000.
Am trinationalen Tornado-Programm (Deutschland, England, Italien) ist der Produktbereich ebenfalls beteiligt: Im Werk Augsburg werden komplette Rumpfmittelteile gefertigt, am Standort Manching Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. Manching wird zum Betreuungszentrum der Dasa für die bei der Bundeswehr eingesetzten Militärflugzeuge ausgebaut.
Hubschrauber
Um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hubschrauberindustrie zu steigern, brachte die Dasa ihre Aktivitäten in diesem Bereich im Januar 1992 in eine gemeinsame Gesellschaft mit der französischen Aerospatiale ein: Die daraus entstandene Eurocopter Holding (Beteiligung der Daimler-Benz Aerospace 40 Prozent, Aerospatiale 60 Prozent) deckt das gesamte Produktspektrum von einmotorigen Leichthubschraubern bis hin zu mittelschweren Transporthubschraubern ab. Das binationale Gemeinschaftsunternehmen wurde durch den Zusammenschluß zum weltweit zweitgrößten Anbieter von Hubschraubern und zum größten Exporteur von zivilen Helikoptern überhaupt.
Zu den anderen Dasa-Geschäftsbereichen:
Raumfahrt Verteidigung und Zivile Systeme Antriebe
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