Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei

20. Juli 1995

Bayern gegen Befugnisse der EU zur Medienkonzentration - Plenarsitzung des EU-Regionalauschusses in Brüssel


Gegen weitere Zuständigkeiten der EU in Medienfragen hat sich der Leiter der Staatskanzlei Staatsminister Erwin Huber bei der Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen in Brüssel ausgesprochen. Der Ausschuß der Regionen, in dem Bayern durch Staatskanzleiminister Huber und Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet vertreten ist, hat bei seiner Sitzung am 19./20. Juli 1995 in Brüssel unter anderem eine Stellungnahme zum Thema "Pluralismus und Medienkonzentration im Binnenmarkt" beschlossen. Auf Vorschlag Bayerns sprach sich die regionale Ebene in Europa gegen eine EU-Regelung bei Medienkonzentrationen im nationalen Bereich aus. "Es gibt keinen einheitlichen Markt in Europa für Fernsehen und Hörfunk. Die Konkurrenz findet schon wegen der Sprachenvielfalt in Europa auf nationaler Ebene statt. Deshalb ist eine EU-Richtlinie zur Medienkonzentration in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU weder zielführend noch erforderlich", unterstrich Huber vor dem EU-Gremium in Brüssel.

Bayern konnte ferner einen Vorschlag für eine europäische Wasserbewirtschaftungspolitik abwehren. Danach hätte die EU Verantwortung für die Verteilung der Wasserressourcen in Europa übernehmen sollen. Landwirtschaftsminister Bocklet erklärte, die Wasserwirtschaft sei gekennzeichnet von regionalen Besonderheiten. Nach dem Grundsatz der Subsidiarität könne und müsse sie deshalb auf regionaler Ebene geregelt werden. Das schließe allerdings EU-Hilfsmaßnahmen bei Dürre in den südeuropäischen Mitgliedsstaaten im Rahmen der bestehenden EU-Fördertöpfe nicht aus, so Bocklet.

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