Die europäischen Regionen, die seit dem Vertrag von Maastricht mit dem Ausschuß der Regionen ein Mitwirkungsrecht auf europäischer Ebene haben, können eine wichtige Rolle als Mittler zwischen dem Bürger und der europäischen Ebene einnehmen, meinten die beiden Politiker nach ihrem Gespräch. Für eine Beteiligung der Bürger an der europäischen Reformdebatte sei aber erforderlich, daß die Regionen in die Arbeit der Reformkonferenz 1996, die derzeit durch eine sogenannte Reflexionsgruppe aus Regierungsvertretern vorbereitet wird, voll eingebunden werden. Mit Blick auf die anstehenden EU-Reformen sprachen sich Blanc und Stoiber für eine substantielle Stärkung des EU-Regionalausschusses im Entscheidungsprozeß auf europäischer Ebene aus.
Neben dem gemeinsamen Vorgehen auf europäischer Ebene wollen Stoiber und Blanc auch die interregionale Zusammenarbeit zwischen Bayern, Languedoc-Roussillon und weiteren südfranzösischen Regionen in den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Technologie und Fremdenverkehr vertiefen. Dazu soll in Kürze ein gemeinsames Aktionsprogramm verabschiedet werden. Ministerpräsident Stoiber bezeichnete diese Kooperation als gelungenes Beispiel dafür, wie Europa von unten nach oben zusammenwachsen kann. "EU-Zentralismus ist der falsche Weg zur europäischen Integration", betonte Stoiber.