Pressemitteilungen der Bayerischen Staatsregierung - Förderung Osteuropas

13. Juni 1995

Staatsminister Huber: Vorrang der Förderung Osteuropas vor Mittelmeeranrainerstaaten der EU in Nordafrika


Der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber begrüßte den Vorbehalt von Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel zur Einigung der EU-Außenminister über die Finanzhilfen für die Mittelmeeranrainerstaaten der EU in Nordafrika. Zugleich forderte Huber den Bundesaußenminister auf, in dieser Frage hart zu bleiben. Huber: "Die vom Bundesaußenminister vertretene Linie entspricht voll dem Ergebnis der Koalitionsverhandlungen. Die von der EU ins Auge gefaßte Steigerung von 27 Prozent für die Förderung der Mittelmeeranrainer von 1995 auf 1996 ist völlig inakzeptabel. Die Integration der osteuropäischen Länder muß eindeutig Vorrang haben. Das muß auch in Förderfragen zum Ausdruck kommen. Prag und Warschau stehen uns näher als Tunis oder Algier."

Huber machte deutlich, daß es im Hinblick auf die hohen Zahlungen Deutschlands in die EU keinen Spielraum für eine weitere Erhöhung der Ausgaben mehr gebe. Entscheidend sei, die Prioritäten richtig zu setzen. Huber: "Die EU muß ihren Beitrag leisten, die jungen Demokratien im Osten zu unterstützen und zu stabilisieren. Diese historische Aufgabe muß die Union jetzt mit konzentrierten Mitteln anpacken."

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