Seminar: Internet für Mediziner

World-Wide-Web: Kurzübersicht


Das World-Wide-Web (WWW) ist ein internationaler Standard zum Informationsaustausch im Internet. Es bildet eine einheitliche Oberfläche über fast alle bekannten Netzdienste (ftp, telnet, gopher,...), die es den Anbietern ermöglicht, ihre Informationen mit Hilfe von Text und multimedialen Elementen (Grafik, Ton, Video) übersichtlich und attraktiv darzustellen. Dem Nutzer bietet das WWW den Vorteil des einfachen und einheitlichen Zugangs.
Zusätzlich zu den bekannten Netzdiensten führt das WWW ein neues Protokoll ein (HyperText Transfer Protocol, HTTP), das ähnlich wie Gopher die Kommunikation zwischen dem Informationsanbieter (Server) und den Nutzern (Clients) regelt.

Zur Informationsabfrage gibt es für nahezu jeden Computertyp Abfrageprogramme (Clients), die den Benutzer meist grafisch, teils auch textorientiert, durch das WWW führen (z.B. Mosaic). Die Informationen werden von den Clients als Hypertext angezeigt, der neben Text und Grafiken auch Verweise auf andere Dokumente enthalten kann. Diese Hyperlinks ermöglichen es dem Nutzer, Schritt für Schritt durch das WWW zu navigieren, bis er die gewünschte Information gefunden hat. Alternativ dazu gibt es eine Vielzahl von Indizes, die nach Schlüsselworten durchsucht werden können und so den direkten Weg zur gewünschten Information zeigen.

Das WWW wird seit 1989 im Schweizer Kernforschungszentrum CERN entwickelt. Mit der Verfügbarkeit von grafischen Clients wie Mosaic im Jahr 1993 stieg die Nutzung des WWW sprunghaft an. Da das WWW über Bildschirmformulare und Gateways (Programme, die zwischen dem WWW und anderen Netzdiensten vermitteln) den Zugriff auf fast jeden Dienst im Netz erlaubt, wird es sich in den kommenden Jahren vorraussichtlich zum wichtigsten Hilfsmittel für das Internet entwickeln. Dies gilt nicht nur für den wissenschaftlichen, sondern auch für den kommerziellen Bereich.


Adressierung im WWW

Um im WWW den Zugriff auf verschiedene Netzdienste zu ermöglichen, wurde ein Standard für Verweise geschaffen, der Uniform Resource Locator (URL). Seine allgemeine Schreibweise sieht folgendermaßen aus:
Dienst://Rechner/Pfad
Als Dienst kann man einen der bekannten Netzdienste einsetzen (Liste s.u.), als zweites setzt man den Hostnamen oder die IP-Nummer des Rechners ein, der die Information anbietet (Server), als drittes folgt die Position des gewuenschten Dokuments im Server. Wenn man den Pfad wegläßt, kommt man meist zur Leitseite (Homepage) des Servers. Es gibt noch mehr Dienste im WWW, hier wurden nur die wesentlichen aufgeführt.
Als normaler Nutzer des WWW kommt man mit den URLs kaum direkt in Berührung, da die Clients sich beim Sprung von Dokument zu Dokument selbst um die Adressierung kümmern. URLs werden dann, gebraucht, wenn man direkt zu einem bereits bekannten Dokument springen will, oder den Ort eines Dokumentes an jemand anders weitergeben will.


Hilfsmittel zur Recherche im WWW

Es gibt im WWW keine zentrale Instanz, die einen Überblick oder einen Gesamtindex über die verfügbaren Informationen verschaffen könnte. Daher gestaltet sich die Suche nach Dokumenten im WWW unübersichtlich und teilweise frustran. Es gibt jedoch an vielen Stellen Versuche, Kataloge und Verzeichnisse über das gesamte WWW oder geographische bzw. thematische Teilbereiche anzulegen. Diese Indizes kranken jedoch oft daran, daß sie nicht konsequent aktualisiert werden (können).
Die folgende Liste von Indizes im WWW erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Der WWW-Server der Medizinischen Fakultät Münster

Hier in Münster wird seit etwa einem halben Jahr an einem WWW-Server für den medizinischen Fachbereich experimentiert. Mit Beschluß des Fachbereichsrats vom Oktober 1994 bietet der Server nun auch offiziell für den Fachbereich Informationen im Internet an. Der Server wird im Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik von einer studentischen Hilfskraft betreut.
Sie können den Server unter der Adresse http://medsun06.uni-muenster.de/ erreichen. Das Informationsangebot ist z.Zt. noch begrenzt (Fachschaftsinformationen, Stundenpläne, Institutsübersicht), wird aber ständig erweitert. Falls Sie interessiert sind, Informationen über unseren Server anzubieten, wenden Sie sich an mit einer Email an medwebmaster@uni-muenster.de oder per Hauspost an
Thomas Ganslandt
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik
Domagkstr. 9
Universität Münster
D48149 Münster

Fax: +49 251-83-5277

Autor: Thomas Ganslandt (ganslan@uni-muenster.de) Stand: 27.11.94