A. Münsteraner Spezialitäten A.1. Der Modemzugang zum Rechenzentrum A.2. Benutzung der Drucker im Rechenzentrum C. Kommentarformular
Was aber, wenn man die Früchte seiner Arbeit (z.B. die gesammelte Mail des Tages) auf seinen heimischen Rechner übertragen will? Dann braucht man die...
Dateiübertragung per Modem
Für die Dateiübertragung gibt es eine große Zahl an
unterschiedlichen `Protokollen' von denen aber (glücklicherweise) nur zwei
von Bedeutung sind. Sinn eines Protokolls ist es, dafür zu sorgen,
daß keine Fehler bei der Dateiübertragung auftreten und an beiden
Seiten die Daten an der richtigen Stelle landen (man möchte ja die Dateien
z.B. auf die Festplatte und nicht auf den Bildschirm geschoben
bekommen). Das älteste und mithin [über]reifste Protokoll ist nach
dem freundlichen grünen Ansager der Muppet-Show benannt: Kermit. Es
ist mehr als nur ein Übertragungsstandard, es funktioniert [auf der
Unix-Seite] wie ein richtiges Terminalprogramm und kann sogar mit
Internet-Verbindungen umgehen. Der zweite, neuere Standard, der sich in vielen
Bereichen schon durchgesetzt hat, heißt Z-Modem. Es ist ein reines
Übertragungsprotokoll, das aber mit einer ausgereiften
Fehlerüberprüfung und dem Vorteil einherkommt, daß abgebrochene
Dateiübertragungen jederzeit an der vorherigen Stelle fortgesetzt werden
können (man muß also, so nur die letzten 10 Bytes fehlen,
nicht wieder von vorne anfangen - ein wahrer Segen :-).
Im Rechenzentrum sind beide Protokolle vorhanden, allerdings gilt bis auf
weiteres Kermit als der offiziell unterstützte Standard. Z-Modem macht
gelegentlich Probleme, wird aber dennoch von fast allen Leuten wegen des obigen
Vorteils (und der großen Verbreitung) benutzt.
Die Zukunft liegt allerdings in zwei ganz anderen Standards, die sich zur Zeit
entwickeln. Dies ist einerseits das serielle Internet-Protokoll SLIP (oder auch
Point-to-Point-Protocol PPP), das eine echte Internet-Verbindung über das
Modem erlaubt. Allerdings erfordert der Umgang mit SLIP und PPP schon etwas
mehr Computer- und Netzwissen als die einfachen dateiorientierten
Übertragungsprotokolle; zudem muß im Rechenzentrum ein Rechner als
SLIP-Server bereitgestellt und verwaltet werden. Soweit ich weiß, wird im
Rechenzentrum schon an der Verwirklichung dieses Standards gearbeitet.
Der zweite "kommende" Übertragungsstandard heißt term. Er
ermöglicht eine simulierte Internetverbindung über das Modem ohne
besonderen Verwaltungsaufwand (es muß auch kein spezieller Server
aufgestellt werden). Term ermöglicht es, mehrere "Sitzungen" über
eine Leitung zu betreiben (man kann also gleichzeitig eine Datei
übertragen und seine Mail lesen), sowie die Benutzung von X-Windows
über dieselbe Leitung (z.B. für Mosaic). Allerdings hat term auch
eine Menge Einschränkungen, unter anderem auch die etwas komplizierte
Einrichtung und Benutzung, die es Unix-Neulingen eher schwer macht, dieses
Programm zu benutzen. Ein Vorteil von term ist, daß es (entsprechende
Systemkenntnis vorausgesetzt) ohne root-Zugang installiert und benutzt werden
kann - man muß also nicht unbedingt darauf warten, daß das
Rechenzentrum diese Software unterstützt (ist allerdings bei Problemen
auch auf sich allein gestellt). Term setzt übrigens einen Unix-Rechner
(z.B. einen PC mit Linux) auf der heimischen Seite voraus.
Nun aber zum Umgang mit den vorhandenen und erprobten dateiorientierten
Protokollen:
Um eine Datei zwischen dem heimischen Rechner und dem RZ zu übertragen,
braucht man ein Terminalprogramm, das in der Lage ist, mit den
Übertragungsprotokollen umzugehen. Die meisten Programme (wie z.B. auch
Telemate) kennen alle gängigen Standards und sind z.T. auch in der Lage,
sie automatisch zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
Ich werde im folgenden die Dateiübertragung mit dem Z-Modem-Standard
erläutern; da ich selbst noch nicht mit dem kermit gearbeitet habe, werde
ich auf ihn hier nicht eingehen. Wenn jemand, der sich mit dem kermit auskennt,
eine kurze Beschreibung nachtragen möchte, ist eine Mail an
ganslan@uni-muenster.de sehr willkommen :-).
Der Einfachheit halber werde ich im Folgenden den heimischen Rechner als `local' und den im Rechenzentrum als `remote' bezeichnen.
Eine Datei mit Z-Modem von zu Hause ins Rechenzentrum schicken:
Zunächst muß auf der remote-Seite das Empfangsprogramm gestartet
werden - es trägt den kurzen Namen `rz' (für receive Z-Modem).
Danach erscheinen kurz einige verwirrende Zeichen auf dem Schirm, die man aber
ignorieren kann. Als nächstes startet man im heimischen Terminalprogramm
die eigentliche Übertragung der Datei; in Telemate kann man dies z.B. im
Menü über den Punkt Terminal -> Send -> Zmodem tun.
Anschließend beginnt die Übertragung, wobei meist in einem Fenster
die Menge der übertragenen Daten und der aufgetretenen
Übertragungsfehler angezeigt wird. Die Datei wird unter dem selben Namen,
den sie auf dem local-Rechner hatte, in das aktuelle Verzeichnis des
remote-Rechners geschrieben. Falls nach dem Start der Übertragung nur noch
wirre Zeichen über den Bildschirm rollen, hat man einen Fehler beim Start
des `rz'-Programms gemacht.
Eine Datei per Z-Modem vom Rechenzentrum nach Hause schicken:
Falls man ein älteres Terminal-Programm hat, das noch kein `auto-detect'
der Kommunikationsprotokolle besitzt, muß man zunächst über das
Menü den Empfang aktivieren ("receive Zmodem"), bei modernen Programmen
entfällt dieser Schritt, da sie einen beginnenden ZModem-Transfer von
alleine erkennen können. Anschließend startet man auf dem
remote-Rechner den Transfer mit dem `sz'-Programm (für send
Zmodem). Dabei müssen allerdings einige Optionen beachtet werden:
- Syntax: sz [Übertragungsoptionen] <Dateiname(n)>
Über die Wahl der richtigen Übertragungsoptionen hat es in der
Newsgroup `wwu-stud' längere Diskussionen gegeben. Für mich hat
bisher die Optionsfolge `-erl 1024' die besten Ergebnisse gebracht. Die Zahl
1024 steht dabei für die Länge der einzelnen übertragenen
Datenblöcke; je nach Geschwindigkeit des verwendeten Modems kann hier eine
andere Zahl sinnvoll sein. Je mehr Übertragungsfehler auftreten (je
schlechter also die Leitung ist), desto kleiner sollte diese Zahl gewählt
werden, da dann ja bei Fehlern weniger Daten erneut übertragen werden
müssen. Die Diskussion über die korrekten Optionsfolgen hat
hoffentlich ein Ende, sobald das Rechenzentrum den Z-Modem-Standard offiziell
als solchen anerkennt und supported...
<Druckername> <Dateiname>
p3800 unix-doc.ps
Drucker anderer Institute, die im Netz offen zur Verfügung stehen,
können ebenfalls von den Unix-Rechnern aus angesprochen werden:
lp -P <Druckername> <Dateiname>
Um nachzuschauen, wie weit der Drucker mit seinen Aufträgen fertig
geworden ist, gibt es den lpq-Befehl (lineprinter-queue =
Warteschlange). Die Syntax sieht folgendermaßen aus:
lpq -P <Druckername>
Ausgegeben wird eine Liste der abzuarbeitenden Druckaufträge für
diesen Drucker.
Die fertig gedruckten Seiten kann man anschließend in seinem Ausgabefach
im Rechenzentrum abholen. Je nach Stärke des [erkrankten]
Operatorpersonals dauert es mehr oder weniger lang, bis der Ausdruck im Fach
liegt. Die Nummer seines Ausgabefachs kann man mit dem finger-Befehl
erfahren:
finger <eigener Username>
Die Bezeichnung des Ausgabefachs steht unter der Spalte `Site info', sie setzt
sich aus einem Buchstaben und einer zweistelligen Nummer zusammen.
Es ist zu beachten, daß sich mehrere User ein Ausgabefach teilen; bevor
man also voll jugendlichem Schwung den ganzen Stapel der Printouts aus seinem
Fach zerrt, sollte man die einzelnen Deckblätter überprüfen:
dort steht, welcher User zu welcher Uhrzeit einen Druckjob abgeschickt hat.
Die Verwendung der Drucker ist zur Zeit kostenlos. Man kann sich aber gut vorstellen, daß bei übermäßigem Mißbrauch (das gilt besonders für den Farbdrucker) ein Seitenpreis kommen wird.