http://www.urz.uni-heidelberg.de/uni/rech/B/I/1/ (Einblicke ins Internet, 10/1995)
1. Entwicklung der Studierendenzahlen
Die Entwicklung der Studierendenzahl verläuft an der
Ruprecht-Karls-Universität gegen den landes- und bundesweiten
Trend. Während überregional die Zahl der Studierenden
zurückgeht, war in Heidelberg ein weiterer Anstieg zu
verzeichnen (vgl. auch Anlage 1/1 und 1/2). Dadurch wurde zum
WS 1994/95 erstmals die Marke von 30.000 überschritten; als
30.000. Studierende konnte am 25.10.1994 eine
Theologiestudentin aus Österreich begrüßt werden. Insgesamt
waren mit 30.255 Studierenden im WS 1994/95 438 (1,5%)
Studierende mehr eingeschrieben als im Vorjahr. Kritisch ist
festzuhalten, daß das Anwachsen der Gesamtzahl der Studierenden
im vergangenen WS in erster Linie auf der hohen Zahl von
Rückmeldern beruhte, während bei den erstimmatrikulierten
Studierenden die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 1,8% von 2.940
auf 2.866 sank. Die Zahl der Ortswechsler blieb mit 1.569 nach
1.567 nahezu konstant. Es ist allerdings zu erwarten, daß der
Rückgang bei Erstimmatrikulationen nicht von Dauer sein wird,
da die Abiturientenzahlen in den nächsten Jahren
voraussichtlich wieder kräftig steigen werden (vgl. dazu Anlage
1/3). Auch läßt selbst die reduzierte Zahl der
Erstimmatrikulierten die fortbestehende Attraktivität
Heidelbergs erkennen, da der Rückgang um 1,8% gegenüber dem
Vorjahr deutlich unter der bundesweiten Vergleichszahl von 3,7%
liegt.
Bekanntlich haben die Universitäten in der Mehrzahl der
Studiengänge eine erhebliche Zahl von Studierenden in sehr
hohen Fachsemestern, die nicht wirklich am Studienbetrieb
teilnehmen. Aufgrund verschiedener Maßnahmen ist zu erwarten,
daß es im Zuge des Rückmeldeverfahrens zum Sommersemester 1995
hier zu einer Bereinigung kommen wird.
- Auf Anregung des Rektorats haben viele Fakultäten und
Fächer Studierende, die die Regelstudienzeit bei weitem
überschritten haben, zu Gesprächen eingeladen. Das hatte zur
Folge, daß ein Teil der Betroffenen das Studium wieder aktiv
aufgenommen hat, während andere, bei denen ein Studienabschluß
nicht realistisch erschien, sich exmatrikuliert bzw. nicht mehr
rückgemeldet haben.
- Im Januar 1995 ist die zweijährige Übergangsfrist nach der
Neufassung der Zwischenprüfungsordnung für die Lehramts- und
Magisterstudiengänge ausgelaufen. Dadurch konnte in den
geisteswissenschaftlichen Fächern bei der Rückmeldung zum
Sommersemester 1995 erstmals kontrolliert werden, ob die
Zwischenprüfung fristgemäß abgelegt wurde.
- Nach § 86 Abs. 1 Nr. 5 des novellierten
Universitätsgesetzes ist ein Studienfachwechsel ab dem dritten
Fachsemester nur noch nach vorheriger Beratung durch einen
Vertreter des neuen Studienfaches möglich. Zwar hat das
Beratungsergebnis, wenn es negativ ausfällt, keine Sperre für
die Umschreibung zur Folge. Es ist jedoch zu erwarten, daß der
am Fachwechsel interessierte Studierende seinen Wunsch
daraufhin kritisch überdenkt.
Bei der Zahl der Rückmelder scheint sich nicht zuletzt
aufgrund dieser Maßnahmen der Beginn einer Trendwende
abzuzeichnen. Ende März 1995 lagen die Rückmeldungen bezogen
auf die Gesamtuniversität um 526 oder um 1,9% unter dem
langjährigen Erfahrungswert. Demgegenüber stiegen die
freiwilligen Exmatrikulationen auf 127 oder 6,4% über den zu
erwartenden Wert.