Mit dem Rückenwind eines erfreulichen Ergebnisses bei den Bundestagswahlen sind die SPD-Seniorinnen und Senioren präsent in der politischen Arena. Anders als 1990 war das Ergebnis bei den über 60jährigen diesmal für die SPD ermutigend. Die CDU hat überdurchschnittlich verloren, die SPD gut hinzugewonnen. Der Abstand zwischen beiden Parteien konnte erheblich reduziert werden (um ca. 10 Prozent). Die seit 1991 neu akzentuierte und ausgeweitete Seniorenarbeit der SPD ist erkennbar honoriert worden. Neben der aktiven und erfolgreichen Teilnahme an den Wahlkämpfen der SPD - in Hessen und Bremen waren die SPD-Senioren mit einem eigenen Aktionsbus unterwegs - haben sie bereits an zwei Aktionstagen bundesweit ihr Engagement unter Beweis gestellt. Stand im letzten Jahr das Thema "Arbeit" im Mittelpunkt, so setzten sich ältere Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten am 5. April, dem "Tag der älteren Generation", mit Veranstaltungen und Aktionen mit dem Kriegsende im Frühjahr 1945 auseinander. Hieran beteiligten sich bundesweit über 150 Unterbezirke.; Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus, so heißt die mit rund 250.000 Mitgliedern stärkste politische Seniorenorganisation Deutschlands, kann mit den Ergebnissen ihrer Arbeit zufrieden sein. Knapp ein Jahr nach ihrer Gründung auf Bundesebene ist die Arbeitsgemeinschaft fast flächendeckend aktiv. Der Stellenwert der Seniorenorganisation in und für die SPD, wird dadurch unterstrichen, daß Hans-Ulrich Klose, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, ihr Vorsitzender ist. Mitarbeiten können gleichberechtigt nicht nur alle SPD-Mitglieder ab 60, sondern ebenfalls an der Sache interessierte Jüngere sowie Nicht- Mitglieder der SPD. Bei ihren Themen und Aktiviäten versuchen die SPD-Senioren den Wirklichkeiten des Alters gleichberechtigt Geltung zu verschaffen. Neben der Lösung sozialer Probleme Älterer - Absicherung der Pflege etwa oder Altersarmut - versteht die AG SPD 60 plus unter einer modernen Seniorenpolitik insbesondere die Auseinandersetzung mit überholten Altersbildern oder auch mit der Rolle der Senioren als Konsumenten. In den Vordergrund rückt die Arbeitsgemeinschaft die Frage, wie der Bedeutungszuwachs der Älteren in der Gesellschaft angemessen gewichtet und berücksichtigt werden kann. Tatsache ist immer noch, allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz, daß Ältere im Bundestag, den Länderparlamenten und in den politischen Gremien unterrepräsentiert sind. Auch ist es ein Anliegen der Arbeitsgemeinschaft, den Älteren durch die Einrichtung von kommunalen Seniorenbeiräten, die demokratisch legitimiert sind und tatsächlich Einfluß haben, den Älteren ein besseres Mitspracherecht in ihrem Lebensumfeld zu ermöglichen. Bei der Umsetzung ihrer Themen und Aktivitäten setzen die SPD-Senioren auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Fachleuten, Verbänden, Initiativen und Institutionen.