So wurde das unlängst noch als Shooting-Star der US-Distributionsbranche gefeierte Unternehmen jetzt im Rahmen eines Rechtsstreits zu Schadensersatzleistungen von 15,9 Millionen Dollar verurteilt - ein Betrag, den die Kalifornier kaum aus eigener Kraft aufbringen können. Denn die aus zahlreichen Zukäufen entstandende Firmengruppe verdreifachte zwar durch diese Akquisitionen in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ihren Umsatz auf gut 130 Millionen Dollar, doch auch der Verlust verdoppelte sich auf mittlerweile 9 Millionen Dollar.
Diese unerwartete Entwicklung scheint vor allem der Viag AG zu mißfallen, die seit Beginn dieses Jahres über ihre Handelstochter Klöckner & Co. mit 51 Prozent mehrheitlich an Computer 2000 beteiligt ist. Aus unternehmensnahen Kreisen verlautete, daß man den Deal jetzt unterbinden wolle. Georg Obermeier, der Ende Juli die Nachfolge des bisherigen Viag-Vorstandschefs Alfred Pfeiffer antreten wird, bestätigte dies zwar noch nicht, ließ aber durchblicken, daß ein Ausstieg von C2000 aus dem Ameriquest-Deal zum jetzigen Zeitpunkt keinen größeren Schaden anrichten würde: "Noch hat Computer 2000 keine Anteile erworben. Das Abkommen ist bislang ein reiner Darlehensvertrag." Immerhin sind aber schon 20 Millionen in die Kasse der Kalifornier geflossen. Insgesamt 50 Millionen Dollar waren für die übernahme der 51-Prozent-Mehrheit an Ameriquest vereinbart worden.
Beate Kneuse