hide random home http://www.deutsche-bank.de/db/125/teil5.htm (Einblicke ins Internet, 10/1995)

Schwindender Einfluß in der Diktatur


Die Jahre der nationalsozialistischen Diktatur setzten fort, was die Krise der frühen dreißiger Jahre eingeleitet hatte: Die privaten Banken wurden zugunsten staatlicher Institute zurückgedrängt. Die Wirtschaftslenkung sorgte dafür, daß die herkömmliche Mittlerrolle von Banken weniger wichtig wurde; der Staat deckte seinen Finanzbedarf über einen völlig regulierten Kapitalmarkt. Mit der Stabilisierung der Diktatur verloren Bankiers immer mehr an Einfluß. Ihr Berufsstand galt vielen, nicht nur überzeugten Nationalsozialisten, als parasitär. Das begrenzte die Möglichkeit politischen Handelns. Die gesellschaftliche Mißachtung trieb die Bankiers dazu, sich in ihre eigene Welt zurückzuziehen. In einer Umgebung, die sich auf erschreckende Weise veränderte, arbeiteten sie auf traditionelle Weise weiter. In der Haltung der Deutschen Bank zeigt sich der Widerstreit zwischen zwei Möglichkeiten: Verteidigung der eigenen Position gegen die Einmischung von Partei und Staat auf der einen, Anpassung und Kompromißbereitschaft auf der anderen Seite.

Im Zuge der Verstärkung der antijüdischen Politik gehörte die sogenannte "Arisierung" jüdischer Unternehmen schon fast zum regulären Bankgeschäft. Das entscheidende Jahr war 1938, als von einer Verordnung zur nächsten die wirtschaftliche Betätigung derer eingeschränkt wurde, die das Regime als Juden definierte. Auch die Deutsche Bank war hieran beteiligt, ebenso wie an der Übernahme von Banken im besetzten Ausland. Damit erfüllte sie jene "dienende Rolle", die 1933 von der Partei gefordert worden war.


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