Der AMIGA verwendet AmigaOS, ein eigenständiges Betriebssystem mit speziellen Vorzügen. Es ist extrem kompakt und trotzdem leistungsfähig und dadurch auch noch besonders schnell. Es war das erste Betriebssystem mit Multitasking und farbiger, grafischer Benutzeroberfläche auf dem Massenmarkt.
AmigaOS ist modular aufgebaut und besteht zum größten Teil aus Funktionsbibliotheken (Libraries). Mit eigenen Libraries kann es jederzeit leicht und systemkonform erweitert werden. AmigaOS ist also auch besonders flexibel.
AmigaOS hatte schon gut 10 Jahre Zeit zu reifen. In dieser Zeit hat es mehrere Versionssprünge mit erheblichen Ausweitungen des Funktionsumfangs gegeben. Trotzdem ist AmigaOS aber mit jeder neuen Version immer nur noch schneller, weil effizienter geworden!
Flexibel, kompakt, schnell - die Attribute eines wirklich modernen Betriebssystems.
Das AmigaOS verwendet das präemptive Multitasking. D. h. ein Programm muß nicht besonders auf Multitasking ausgelegt sein und trotzdem arbeitet es effektiv gleichzeitig mit vielen anderen. Die Reaktion auf Benutzereingaben ist augenblicklich, der Mauspfeil folgt den Bewegungen der Maus ohne Verzögerung.
Das AmigaOS ist extrem effektiv, was die Nutzung von Speicher und Rechenzeit anbelangt. Mit nur 1 oder 2 MB RAM kann man schon damit arbeiten ohne daß man eine Verlangsamung bemerkt. Auch auf der Festplatte brauchen das AmigaOS und typische Anwendungen nur relativ wenig Platz.
Theoretisch nein, praktisch ja. Für ein sog. "Realtime-OS" müssen maximale Reaktionszeiten auf äußere Signale garantiert werden können. Für das AmigaOS werden solche Garantien zwar nicht gegeben, andererseits ist das AmigaOS so effizient und reaktionsschnell, daß es in der Praxis schon vielfach für Realtime-Steuerungen eingesetzt wird.
Das AMIGA-Betriebssystem ist zu einer Zeit entstanden, als "OO" noch kein Modebegriff war. Dennoch ist es auf der Höhe der Zeit und realisiert viele objektorientierte Design-Philosophien. Das ist einer der Gründe, warum das Betriebssystem so kompakt, effizient und gleichzeitig flexibel ist.
Das AMIGA-Betriebssystem ist seit seinem ersten Tag (1985) ein 32-Bit-Betriebssystem, dank der internen 32-Bit-Architektur der verwendeten Motorola-Mikroprozessoren. Auch jede Software ist damit 32-Bit. Man benötigt also keine vollkommen neue Betriebssystem- und Anwendungssoftware, um die aktuellen 32-Bit-Prozessoren optimal auszunutzen, das geschieht automatisch.
Es gibt Assembler, C, C++, Pascal, Modula 2, Oberon, Fortran, Basic-Compiler und mehrere Spezialsprachen wie z. B. BCPL, E, scheme, Cluster, ARexx, Lisp oder Prolog.
Große Teile des Betriebssystems sind in C geschrieben, die zeitkritischen Teile in Assembler. Für die meisten Sprachen gibt es renommierte kommerzielle Compilerpakete, daneben aber meist auch Public-Domain- oder Shareware-Versionen, die dem Anfänger den Einstieg in die AMIGA-Programmierung erleichtern. Unterstützt werden Programmierer durch Systemdokumentationen in Buchform, den ROM Kernel Manuals, und in elektronischer Form auf Diskette oder CD mit Autodocs, Includes, Tools und Beispielen.
Die im AMIGA verwendeten Mikroprozessoren der 680x0-Familie (wobei das x für die Ziffern 0, 1, 2, 3, 4 oder 6 steht) werden von Motorola hergestellt. Schon das erste Modell dieser Reihe ist intern mit 32 Bits Breite strukturiert, obwohl es nach außen mehr ein 16-Bit-Prozessor ist. Diese Prozessorfamilie ist ungemein flexibel programmierbar und bietet dem Programmierer viele Möglichkeiten, seine Software zu optimieren. Stichworte für den Fachmann sind "flaches Speichermodell ohne einschränkende Segmentierung", eine große Anzahl interner, wirklich allgemein verwendbarer Register und ein "fast orthogonaler Befehlssatz".
Auf dem Bildschirm wird grafisch eine normale Büro-Arbeitsumgebung stilisiert nachgebildet, wo Daten z. B. in Schubladen aufbewahrt werden. Mit einer Maus werden Objekte markiert und manipuliert, Auswahlen aus Menüs getroffen oder bestimmte Aktionen duch Anklicken eines Symbols ausgelöst. Die Funktion ist dank der unmittelbar verständlichen Bildsymbole in kürzester Zeit durchschaut, so daß man schnell produktiv damit arbeiten kann. Nicht umsonst heißt beim AMIGA der Betriebssystemteil, der die Elemente der grafischen Benutzeroberfläche bereitstellt, Intuition.